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Alex Benedict 01: Die Legende von Christopher Sim

Alex Benedict 01: Die Legende von Christopher Sim

Titel: Alex Benedict 01: Die Legende von Christopher Sim
Autoren: Jack McDevitt
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jetzt vielleicht der Meinung, wir sollten den Schutzschirm hochfahren?« Sie klang nervös.
    »Bist du fertig?«
    »Fast. Aber vielleicht sollen wir die Puppen aus der Kapsel werfen, selbst einsteigen und verschwinden.«
    »Komm so schnell wie möglich zurück«, gab ich durch. »Computer, Schadensbericht. Wieso sind wir noch nicht in den ewigen Jagdgründen?«
    »Der Fernlenkkörper ist nicht detoniert. Ich weiß nicht, warum, außer, es handelte sich um eine leere Hülle. Unmöglich zu sagen, da er das Schiff völlig durchschlagen hat.«
    »Wo ist er eingeschlagen?«
    »Direkt unter der Brücke. Sobald Sie einen Reparaturtrupp zusammenstellen können, müssen beide Schotte instandgesetzt werden. Bis dahin habe ich den Schiffsteil abgeriegelt.«
    Erneut S’Kilians Stimme: »Alex, es bleibt noch Zeit.« Er streckte beide Arme zu einer bittenden Geste aus.
    »Sie sind ein Arschloch«, bemerkte ich ruhig.
    »Unter diesen Umständen ist Ihre Selbstbeherrschung bewundernswert. Bitte verstehen Sie mich richtig: Wir können Löcher in Ihr Schiff schießen, und zwar, ohne wichtige Systeme zu beschädigen. Brauchen Sie noch eine Demonstration meiner Besorgnis um Ihr Wohlergehen? Verlassen Sie das Schiff, so lange Sie es noch können. Ihr Tod, und der Ihrer … äh … Frau wird nichts bewirken.«
    Chase öffnete die Heckluke und kam herein. »Alles klar«, flüsterte sie.
    Der Computer unterbrach die Verbindung mit dem Feindschiff. »Kapitän«, sagte er, »sie laden ein weiteres Fernlenkgeschoß.«
    »Wenn du eine Idee hast«, sagte Chase, »wäre das die Zeit dafür.«
    »Computer, hol den Stummen zurück.«
    S’Kilians Bild erschien wieder auf dem Monitor. »Ich hoffe, Sie haben einen klugen Entschluß gefaßt«, wünschte er.
    »Ich glaube, er wird Ihnen nicht besonders gefallen.« Ich legte eine rhetorische Pause ein und versuchte, einen leicht wahnsinnigen Eindruck zu machen. »Ich werde einen der Atomsprengköpfe schärfen und hier sitzen bleiben und die Corsarius in die Hölle jagen.«
    »Das glaube ich Ihnen nicht.«
    »Glauben Sie, was Sie wollen.«
    »Ich habe Ihre Psyche gesehen , Alex. Gewissermaßen bin ich Sie gewesen. Sie glauben an nichts stark genug, um solch eine Tat zu begehen. Ihr Überlebenswille ist sehr ausgeprägt …«
    Ich schaltete ihn ab. »Das war’s«, sagte ich zum Computer. »Ich will keine weiteren Nachrichten von dem anderen Schiff empfangen. Nichts. Weise alles ab.«
    »Es ist sinnlos«, sagte Chase. »Was hast du vor? Sie glauben dir nicht. Sie werden einen Trick vermuten.« Ihre Augen wurden größer. »He, du hast das doch nicht zufällig ernst gemeint, oder? Ich habe kein Interesse, in einem Feuerball hochzugehen.«
    »Nein. Natürlich nicht. Und sie werden es auch nicht glauben. Darauf zähle ich. Bleib bei der Schrotflinte. In sechs Minuten starten wir die Kapsel. Kurz darauf müßte ihr Schutzschirm erlöschen. Du bekommst grünes Licht von der Status-Konsole. Dann drück auf den Knopf. Ziele irgendwo in die Schiffsmitte und schieße alles ab, was wir haben.« Ich begann, die Zeit abzuzählen.
    »Was, wenn die Schirme nicht erlöschen?«
    »Dann müssen wir uns etwas anderes einfallen lassen.«
    »Wie beruhigend, daß wir einen Plan haben.«
    »Ist alles klar für den Start der Kapsel?«
    »Ja«, sagte sie. Wir warteten. Die Minuten verstrichen.
    »Ich will, daß sie sich von dem Außerirdischen fortbewegt. Sie soll Kurs auf den Planeten nehmen.«
    Sie runzelte die Stirn, begriff und lächelte. »Sie werden es uns nicht abkaufen. Wir sind jetzt zu weit von dem Planeten entfernt. Sie wissen, daß wir es nicht schaffen können.«
    »Starte sie«, befahl ich. »Jetzt!«
    Sie drückte auf einen Knopf in der Konsole. »Kapsel unterwegs.«
    »Sie werden es nicht wissen«, sagte ich. »Sie haben wahrscheinlich nicht die geringste Ahnung von der Reichweite des Dings. Und wenn sie es doch wissen, werden sie annehmen, wir hätten keine Ahnung. Ihnen spukt nur im Kopf herum, daß wir beide abzuhauen versuchen. Und daß hier irgendwo ein Atomsprengkopf tickt. Gerissene Menschen.«
    Sie legte die Kapsel auf einen der Monitore, und wir warteten. Es sah gut aus: Zwei Menschen in Druckanzügen, einer über die Kontrollen gebeugt. »Sie sieht betrunken aus«, sagte Chase.
    »Macht nichts. Es reicht, um sie zu täuschen.«
    Sie stimmte mir zu. »Und ich wünschte, wir wären an Bord.«
    »Nein, das wünschst du dir besser nicht. Wir werden die Sache unbeschadet überstehen. Versuche, die Kapsel im
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