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Alcatraz und die letzte Schlacht: Band 4 (German Edition)

Alcatraz und die letzte Schlacht: Band 4 (German Edition)

Titel: Alcatraz und die letzte Schlacht: Band 4 (German Edition)
Autoren: Brandon Sanderson
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gingen die Kämpfe leider unvermindert weiter. Ich war noch nicht fertig. Ich dachte an das Ding in mir und wusste plötzlich, was ich zu tun hatte. Ich griff in meine Tasche und zog die übrig gebliebene Überträgerlinse aus ihrem Beutel. Bastille lag neben mir auf dem Boden. Ich kniete mich hin, strich ihr das Haar zurück und legte ihren Körperstein frei, der in ihren Nacken implantiert war. Er war aus Kristall, klar und rein wie ein großer Diamant.
    Dieser besondere Kristall verband alle Ritter von Crystallia miteinander. Ich hob die Überträgerlinse hoch, blickte durch sie auf den Körperstein und versuchte mein Talent durch Willenskraft dazu zu bringen, in diesen Stein überzugehen.
    Doch mein Talent bockte wieder. Ich spürte, dass es vor Wut kochte, weil ich seine Zerstörungsorgie beendet hatte. Ich knirschte vor Ärger mit den Zähnen, aber ich war so erschöpft von allem, was passiert war, dass ich es nicht zum Gehorsam zwingen konnte.
    Also versuchte ich es mit einer anderen Taktik. Ich muss es austricksen, dachte ich. Grandpa musste man glauben machen, er sei zu spät dran, damit er rechtzeitig eintraf. Aydee musste man mit Rechenaufgaben verwirren, damit sie falsch zusammenzählte.
    Was musste ich tun, damit mein Talent sich aktivierte? Ich muss denken, dass es etwas Wichtiges zerbricht, dachte ich. Während meiner Kindheit hatte mein Talent sich immer aktiviert, um Dinge zu zerbrechen oder zu zerstören, die mir oder den Menschen, die sich um mich kümmerten, wichtig waren. Als ich daran dachte, hasste ich mein Talent wieder. Aber dafür war jetzt keine Zeit.
    Ich konzentrierte mich auf den Körperstein und dachte daran, wie viel mir an Bastille lag, wie wichtig sie mir in der letzten Zeit geworden war und dass sie sterben würde, wenn dieser Stein zerbrach. Da schoss das Talent voller Zerstörungslust aus mir heraus, doch ich hielt die Überträgerlinse hoch und leitete es durch sie in Bastilles Körperstein.
    Ich spürte, wie ich schwächer wurde, als etwas sehr Mächtiges durch diese Linse gezogen und in den Stein in Bastilles Nacken geschickt wurde.
    Es zehrte an mir und saugte meine letzte Kraft aus mir heraus.
    Schließlich wurde mir schwarz vor Augen und ich brach zusammen.

KAPITEL ∞ + 1
    Drei Stunden später ging die Sonne über einer verwüsteten Stadt auf.
    Ich setzte mich in meinem Bett auf und sah aus dem Fenster. Tuki Tuki war ein Trümmerfeld. Viele Hütten waren zusammengefallen und die Rasenflächen zwischen ihnen waren mit zerbrochenen Speeren, Metallteilen und Glasscherben übersät. Fetzen von allem Möglichen wirbelten im Wind umher.
    Ich sah Blutspuren, aber keine Toten oder Verwundeten. Die Opfer der Schlacht waren bereits geborgen worden.
    »Ah, du bist wach, Junge.«
    Ich drehte mich um und sah meinen Großvater auf einem Stuhl neben meinem Bett sitzen. Ich war im Palast, einem der wenigen Gebäude, die bei dem Erdbeben nicht eingestürzt waren.
    »Was ist passiert?«, fragte ich leise und hielt mir den pochenden Schädel.
    »Du hast uns gerettet«, erwiderte er. Er wirkte… irgendwie bedrückt. Das war ganz untypisch für meinen Großvater. »Mannomann, Junge«, sagte er. »Was du getan hast, war unglaublich. Ich… ich weiß zwar nicht so recht, wie du das geschafft hast, aber es war einfach unglaublich!«
    »Was meinst du?«, fragte ich.
    »Die Waffen der Bibliothekare sind auseinandergefallen«, berichtete Grandpa. »Mitten in der Schlacht. Jede Schusswaffe, Granate und Kanone, jeder Roboter, alles, was sie hatten. Alles ist einfach… zerbrochen.«
    Ich konnte Trommeln hören. Die Mokianer feierten ein Fest. Wie konnten sie feiern, wenn ihre Stadt in Trümmern lag?
    Sie feiern, weil sie immer noch eine Stadt haben, dachte ich. Auch wenn sie verwüstet ist.
    »Wie fühlst du dich, Junge?«, fragte Grandpa und rückte seinen Stuhl näher an mein Bett heran.
    »Eigentlich ganz gut«, erwiderte ich. »Müde. Nein, völlig erschöpft. Aber sonst ausgezeichnet.«
    »Großartig! Das freut mich wirklich sehr!« Er zögerte und druckste herum. »Also ich will dich nicht bedrängen, Junge, aber… darf ich dich fragen, was du genau getan hast?«
    »Na ja«, sagte ich, »ich wusste, dass die Körpersteine, die die Crystin im Nacken tragen, alle miteinander verbunden sind. Und mit den Überträgerlinsen, die du mir mitgegeben hattest, hatte ich schon einmal jemandem mein Talent geliehen. Deshalb dachte ich mir… nun, wenn ich mein Talent allen Rittern auf einmal leihen
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