Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Alcatraz und die letzte Schlacht: Band 4 (German Edition)

Alcatraz und die letzte Schlacht: Band 4 (German Edition)

Titel: Alcatraz und die letzte Schlacht: Band 4 (German Edition)
Autoren: Brandon Sanderson
Vom Netzwerk:
schnell wieder mit meiner Jacke. Ich versuchte mir die Ärmel um die Taille zu binden, aber da die Jacke zerschnitten war, hielt sie nicht so gut.
    »Ah«, sagte Aluki nickend. »Ich kenne diese Geschichte. Unser König tut so, als trüge er unsichtbare Gewänder, um zu demonstrieren, wie dumm wir alle sind.«
    »Ich glaube, die Geschichte geht anders«, sagte Draulin und musterte mich. »Und ich denke nicht, dass Lord Smedry uns etwas vorspielt. Auf seinen Armen sind Pulverspuren von einer Granate.«
    Ich schaute meine Arme an und stellte fest, dass die Explosion ein bisschen verbranntes Schießpulver auf ihnen hinterlassen hatte. »Äh, ja«, sagte ich und hielt meine Jacke fest. »Und ich wurde wirklich von Bibliothekaren gejagt.«
    »Dann ist es ja gut, dass wir gekommen sind«, bemerkte Draulin. »Bleiben Sie bei mir, Lord Smedry. Und Sie, Aluki, sollten mit Ihren Kriegern zur Bezirkswache laufen und melden, dass ein bibliothekarischer Stoßtrupp sich im Zoo herumtreibt. Wahrscheinlich haben die Eindringlinge uns hier gesehen, wollten aber eine direkte Konfrontation vermeiden.«
    Der Mokianer salutierte und eilte mit seinen Kriegern davon. Draulin führte mich und Aydee zu einem Feld hinter uns, auf dem ein Glasvogel wartete. Dieser sah aus wie eine Eule. Ich hastete auf das Luftschiff zu, in der Hoffnung, darin etwas zum Anziehen zu finden. Beim Hineinsteigen erblickte ich Kaz, der mit einem breiten Grinsen im Gesicht auf uns wartete.
    Ich lief zu ihm. »Kaz! Du hast es geschafft! Du hast deinem Vater die Botschaft überbracht!«
    Er zuckte bescheiden mit den Schultern. »Ich hätte kapieren sollen, warum du sie so formuliert hast. Als ich sie verkündet habe, schienen alle Luftschiffe augenblicklich zu beschleunigen.« Er sah mich an. »Gut möglich, dass du damit unser Verständnis der Talente revolutioniert hast. Wenn Paps’ Talent ausgetrickst werden kann, sodass er nicht mehr zu spät kommt … also, das ändert alles.«
    »Das haben wir mit Aydees Talent doch auch schon gemacht«, sagte ich, als Draulin und Aydee an Bord kletterten. Wir standen in einer Art Frachtraum im Bauch der Glaseule. »Eigentlich hat sie mich auf die Idee gebracht.«
    Die Kleine lächelte geschmeichelt, obwohl sie natürlich keine Ahnung hatte, was ich meinte. Ihr Talent funktionierte schließlich nur, weil sie fähig war, sich immer wieder täuschen zu lassen.
    Obwohl… als Aydee zum Kopf der Eule lief, weil Draulin sie gebeten hatte, den Piloten zu unterstützen, glaubte ich in ihren Augen ein wissendes Funkeln zu sehen. Verstand sie doch, worum es ging? Wusste sie vielleicht sogar genau, was geschah, wenn wir sie durch Tricks dazu brachten, Dinge falsch zusammenzuzählen? Das Leben mit einem Smedry-Talent zwang einen manchmal, eigenartige Verhaltensweisen zu entwickeln. Ich hatte als Kind gelernt, dass die Leute mich dafür hassten, dass ich Dinge kaputt machte. Deshalb hatte ich aus Angst vor Ablehnung niemanden an mich herangelassen.
    Konnte Aydee gelernt haben, sich selbst auszutricksen, indem sie, wenn sie Dinge zusammenzählen sollte, gar nicht erst zu rechnen versuchte, sondern einfach eine beliebige Zahl sagte?
    Aber vielleicht deutete ich zu viel in diesen einen kurzen Blick hinein. Eigentlich hatte ich damals keine Ahnung, was Aydee dachte. Wartet mal einen Moment. Ich werde kurz mit ihr reden.
    …
    Okay, ich habe sie gefragt, und sie hat mir bestätigt, dass sie genau das tut. Außerdem hat sie gesagt: »Wenn du über den Niedergang von Tuki Tuki schreibst, dann vergiss nicht den Teil der Geschichte, in dem wir dich dabei ertappt haben, wie du nackt im Zoo herumgetollt bist. Ich glaube, da bist du wirklich durchgedreht, Cousin.«
    Ähem. Lasst mich klarstellen, dass ich nicht herumgetollt bin. Und der Nackedei-Teil endete, als ich in der Glaseule von einer Mokianerin einen bunten Pareo bekam, den ich mir sofort um die Hüften schlang. Jetzt ist Schluss mit der Nacktheit. Den Rest dieses Kapitels könnt ihr nachspielen, wenn ihr wollt.
    Ich stand auf dem Kopf, sang die amerikanische Nationalhymne und jonglierte mit den Füßen siebzehn lebende Forellen.
    Oh, Moment. Ich hoffe, ihr hattet nicht nur so ein mokianisches Wickeltuch an wie ich. Tut mir leid.
    Einen Augenblick später kam Aluki mit seinem Speer in der Hand die Bordleiter heraufgeklettert und rief: »Bibliothekare haben die Gefangenen aus dem Zoo und der Universität befreit! Das muss das Kommando gewesen sein, das Sie hat laufen lassen,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher