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Alan - Eine andere Liebe (German Edition)

Alan - Eine andere Liebe (German Edition)

Titel: Alan - Eine andere Liebe (German Edition)
Autoren: Th. Bock
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herunterstieg. In einem günstigen Moment sprang er herunter und lief in Richtung Stadt. Alan sah sich um, aber Steve erschien heute nicht, vielleicht hatte er ihn vergessen. Allein zog er los und suchte immer mal was anderes, was Neues zu entdecken. Solange er mit Steve herumzog und schon überall mal war, waren sie nie im Village. Hin und wieder sprachen mal seine Eltern, als er noch jünger war darüber, wenn sein Vater dort arbeiten musste. Jetzt wolle er es selber wissen, um zu sehen, ob es stimmt, dass hier alles anders ist. Hier gingen die Menschen offener mit ihren Gefühlen und Leidenschaften um. Keinen störte es hier, wenn sich am Tag zwei Männer küssten. Es war hier das Normalste, was es gab. Darum konnte er seine Mutter nicht verstehen, dass sie ihn, wegen seinen Gefühlen, so drangsalierte und sich über ihn lustig machte. Er ging ganz einfach die Straßen lang und keinen störte es, wenn er sie lächelnd ansah. Robin und er wollten hier mal am Abend her, wenn in den kleinen Bars und Kneipen das Leben so brummte, wie Robin es immer sagte. Am späten Abend schlich er sich zurück. Erschrocken musste feststellen, dass seine Sachen aus dem Baumhaus verschwunden waren. Ängstlich sah er sich um. Die Tür vom Abstellschuppen stand etwas offen, hier fand er wenigstens eine Decke. Noch bevor jemand bemerken konnte, dass hier jemand übernachtet hatte, verschwand er wieder und ging zum Treffpunkt mit Steve. Alan schlich leise ums Haus, indem schon wieder Licht brannte.

    In den letzten beiden Tagen, an den er nicht hier war, mussten die neuen Mieter eingezogen sein. Vorsichtig und leise schlich er zum Baum und erschrak. Das Baumhaus lag in seinen Einzelteilen am Boden. Noch ehe er was tun konnte, ging das Licht an und ein älterer Mann rief nach ihm. ››Wer bist du? Komm mal Jane!‹‹ rief der Mann ins Haus. ››Ich habe es mir doch gedacht, dass so ein Rumtreiber da oben geschlafen hat.‹‹ Er hielt Alan eine Schrotflinte unter die Nase. ››Ich hatte dich was gefragt mein Bürschlein. Was ist? Sprache verloren?‹‹ Seine Frau kam zu ihnen und sah Alan mitleidig an. ››Nun nimm mal das Gewehr runter, du machst doch den Jungen Angst. Frank.‹‹ Sie ging an ihm vorbei, drückte das Gewehr herunter und sah ihren Mann streng an. ››Komm erst mal rein. Du hast bestimmt Hunger?‹‹ ››Jane! Du kannst doch nicht den wildfremden Burschen ins Haus holen. Was soll das?‹‹ ››Lass mich in Ruhe und geh Deinen Film gucken. Mach schon. Ich schreie schon um Hilfe, wenn er über mich herfällt.‹‹ Sie sah Alan lächelnd an, der auch mit lachen musste. Ihr Mann ging mit sich selbst schimpfend ins Wohnzimmer.‹‹ ››Sagst du mir wie du heißt? Du hast hier vor uns gewohnt? Habe ich recht?‹‹ ››Stimmt. Ich bin Alan. Ich wusste nicht, dass Sie schon hier wohnen. Ich dachte, ‹‹ ››Hast du Hunger? Ich nehme es mal an.‹‹ Alan ließ sie nicht aus den Augen. Konnte seine Mutter nicht so sein wie diese fremde Frau. ››Ich habe noch ein Brief für dich, der lag da oben auf der Decke.‹‹ langsam schob sie ihn über den Tisch. Ohne weiter nachzusehen, steckte Alan den Brief ein. ››Du kannst, wenn Du willst, hier heute Nacht schlafen. Hast Du noch Freunde, wo Du dann ab morgen hin kannst?‹‹ Alan nickte nur. Es gab für ihn jetzt nur noch der Platz auf der Straße, wie Steve es immer ausdrückte, wenn man nirgendwo hin kann, die Straße nimmt jeden auf, egal wie alt man ist.

2 Neues zu Haus

    Alan lief in den letzten Tagen durch die Stadt, in der Hoffnung Steve wieder zu sehen. Wer weiß, wo er gerade war und was er so tat? Am liebst fuhr er zu dem Aussichtspunkt, an dem er die rücke in ihrer ganzen Schönheit sehen konnte. Früher waren sie oft mit ihrem Dad hier. Immer wieder erzählter ihnen etwas Neues über diese Brücke. Wie sie damals die dicken Seile über den Fluss spannten und dann die einzelnen Teile daran aufhängte und wie sie damals eingeweiht wurde. Er erzählte von dem großen Erdbeben, von dem ihm auch seine Eltern erzählt hatten. Für Alan waren diese Tage die schönsten, die er mit ihm hier verbrachte. Seine Mom blieb dann immer zu Haus, weil sie Höhenangst hatte, aber wenn sie dann zurückkamen, hatte sie immer etwas schönes zur Überraschung fertig. Die Gedanken an diese Zeit machten ihn traurig. Heute saß er hier allein und konnte sich nur noch an eine schöne, längst vergangene Zeit erinnern. Die Sonne ging langsam unter und tauchte die
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