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Al Wheeler und die Millionärstochter

Al Wheeler und die Millionärstochter

Titel: Al Wheeler und die Millionärstochter
Autoren: Carter Brown
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mit einer Jalousie bedeckte
Tür auf und wir traten alle drei ins Wohnzimmer der Suite. Als sich die Tür
wieder hinter uns schloß, wirkte das Dämmerlicht im Raum nach der hellen,
erbarmungslosen Sonne draußen besonders trübe.
    Butch kratzte sich seinen
behaarten Bauch und sah mich an. »Was zum Teufel soll das nun alles bedeuten?«
    Ich verglich ihre Aussagen mit der
Larry Matthews. Beide Behauptungen stimmten von dem Zeitpunkt an, als die
Männer Dee in ihrer Wohnung aufgesucht hatten bis zu ihrer Ankunft im Motel am
vergangenen Abend, völlig überein.
    »Na schön, Lieutenant«, sagte
Dee Prouse in gepreßtem Ton, »wir haben Ihnen nun alles beantwortet, wonach Sie gefragt haben,
vielleicht können Sie uns jetzt erklären, was das Ganze zu bedeuten hat.«
    »Es dreht sich um Mandy Reed.
Sie ist tot.«
    »Was?« Ihr Mund öffnete sich
und schloß sich dann wieder. In ihren Augen lag plötzlich ein Ausdruck von
Schmerz, und vorübergehend wirkte sie verletzbar, fast zerbrechlich.
    »Tot.« Perkins erstickte fast
an dem Wort. »Sind Sie sicher?«
    »Ganz sicher«, erwiderte ich.
»Und der Coroner auch.«
    »Wie ist das geschehen?«
flüsterte das Mädchen.
    »Jemand hat ihr die Hände auf
den Rücken gefesselt und die Knöchel zusammengebunden, ihr dann einen
Plastikbeutel über den Kopf gezogen und einen Draht so eng um den Hals gedreht,
daß sie erstickt ist«, sagte ich.
    »O Gott.« Dee Prouse schauderte. »Sie meinen — sie ist ermordet worden?«
    »Wo?« fragte Perkins mit
belegter Stimme.
    »Im Strandhaus der Matthews«,
sagte ich. »Elaine Matthews traf heute vormittag dort
ein, um Ordnung zu schaffen, und fand die Leiche.«
    »Warum sollte jemand ein Mädchen
wie Mandy umbringen?« murmelte Butch.
    »Das ist eben meine Frage.«
    »Sie war ein nettes Geschöpf.«
Er zuckte hilflos die Schultern. »Vielleicht war das irgend so ein verrückter
Sexualverbrecher.«
    »Larry gab ihr gestern abend vor ihrer Wohnung die Schlüssel zum
Strandhaus«, sagte Dee. »Er meinte, sie solle am besten heute
vormittag geradewegs hinausfahren. Warum sollte sie sich plötzlich
entschlossen haben, gleich dorthinzugehen ?«
    »Vielleicht war sie nicht
allein«, sagte ich. »Was für ein Mädchen war Mandy?«
    Ich sah den flehenden Ausdruck
in ihren Augen und wandte mich an Butch.
    »Vermutlich wird das Ganze noch
einige Zeit dauern. Machen Sie einen Spaziergang, trinken Sie was — wie Sie
wollen.«
    Er kratzte sich erneut an
seinem großen Bauch. »Wenn Sie mich loswerden wollen, okay«, brummte er. »Aber
rücken Sie Dee nicht auf die Pelle, Lieutenant, ich warne Sie.«
    »Ich glaube, sie kann auf sich
selbst aufpassen«, sagte ich mit großer Selbstbeherrschung.
    Nachdem er verschwunden war,
seufzte Dee. »Es gibt Zeiten, in denen Butch sich wie ein Nilpferd benimmt.«
    »Ich hatte nicht die Absicht,
Sie über Ihr Sexualleben auszufragen«, sagte ich.
    »Nun hören Sie mal—«
    »Das war nur ein Späßchen«,
sagte ich müde. »Sie wollten ihn nicht dabeihaben, während Sie mir von Mandy erzählen,
stimmt’s?«
    »Sie haben recht«, antwortete
sie. »ich brauche was zu trinken, Lieutenant. Wie steht’s mit Ihnen?«
    »Ich trinke immer im Dienst«,
sagte ich. »Irgendwie macht das den Tag erträglicher.«
    »Schon kapiert.« Sie rollte die
Augen, dann ging sie zu dem kleinen Kühlschrank, der vorsorglich vom Motelmanagement mit allem Erforderlichen vollgestopft war.
    »Scotch auf Eis, ein bißchen
Soda«, sagte ich für den Fall, daß sie vergessen würde zu fragen.
    Sie goß die Gläser voll und
reichte mir meines. »Butch ist ein Strolch«, sagte sie. »Aber das wissen Sie ja
bereits. Er ist ein Blutsauger, der seinen reichen Freund ausnimmt.«
    »Zweihundert Dollar pro Woche,
um nach den Wagen zu sehen, Lebenshaltung gratis, ja?« sagte ich.
    Sie nickte. »Ich hätte ihn
rausgeworfen, als er mich in Los Angeles besucht hat, aber daß Larry Matthews
bei ihm war, hat die Sache geändert.« Sie sprach mit einem Unterton der
Verteidigung. »Ich meine, wie sollte ich mir sonst einen Urlaub am Strand
leisten können?«
    »Klar«, sagte ich. »In jedes
Dasein fällt gelegentlich ein Schatten wie Butch Perkins, man muß Sonne und
Regenschein hinnehmen, wie es eben kommt. Können wir jetzt über Mandy Reed
sprechen?«
    »Sie brauchen sich nicht
unbedingt wie ein Drecksack benehmen«, sagte sie kalt. »Aber ich habe einfältigerweise für einen Augenblick vergessen, daß Sie
ein Bulle sind.«
    »Danke für den Drink, Miß
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