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Al Wheeler und das flotte Mädchen

Al Wheeler und das flotte Mädchen

Titel: Al Wheeler und das flotte Mädchen
Autoren: Carter Brown
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halten Sie davon?«
    Sie sah mich an und wandte dann
die Augen ab. »Ich weiß es nicht«, sagte sie mit zaghafter Stimme.
    »Du weißt es nicht?« schrie
Cotlow sie an. »Was, zum Teufel, soll das heißen — du weißt es nicht?«
    »Es ist wahr«, sagte sie.
    »O mein Gott!« Cotlow
schüttelte wild den Kopf, so als ob jemand ihn gerade ins Gesicht geschlagen
hätte. »Soll das heißen, daß du glaubst, ich hätte Nathan umgebracht?«
    »Daß ich dich lediglich benutzt
habe, George«, sagte sie leise, »so wie Petrie behauptet hat — das stimmt. Es
geschah nur zu dem Zweck, mich an Nathan zu rächen, weil er mit dem kleinen
blonden Miststück ins Bett ging. Nach einer Weile hatte ich das Gefühl, das
hättest du inzwischen auch begriffen.« Sie zuckte bedrückt mit den Schultern.
»Ich schloß es daraus, wie du mich behandelt hast, wenn wir uns liebten,
George. Liebten — du meine Güte! Zumeist handelte es sich um ein schieres
Training in Sadismus, wobei ich der leidtragende Teil war.«
    Die Farbe wich langsam aus
seinem Gesicht, als er sie anstarrte. »Was, zum Teufel, soll das bedeuten?«
sagte er.
    »Ich erzählte ihm, wie ich
Nathan und das Mädchen haßte«, fuhr Alison mit leiser, tödlicher Stimme fort.
»Wie ich mir wünschte, daß die beiden tot wären. Ich hätte nie gedacht...“ Sie
wandte schnell das Gesicht ab. »O Gott!«
    »Alison!« Seine Augen weiteten
sich, während er auf ihren abgewandten Kopf starrte. »Weißt du, was du mir
damit antust?«
    »Wußten Sie, daß Petrie keines
der Mädchen in Ihrem Büro in Ruhe lassen konnte?« fragte ich im Ton leichter
Konversation. »Es wurde so schlimm, daß Lynn Andrews ihm eines Tages einen
Schlag verpaßte , so daß er hinfiel. Und Julie Trent
erklärte ihm schließlich, sie könne den Anblick eines Krüppels nicht ertragen,
weil ihr das die einzige Möglichkeit schien, ihn abzukühlen.«
    »Was?« Cotlow schaffte es, den
Blick von Alison Lloyd loszureißen und ihn mir langsam zuzuwenden. »Was hat das
mit allem übrigen zu tun?«
    »Wer immer Lloyd umgebracht
hat, hinterließ dessen Leiche in Julie Trents Wohnung, nachdem sie am Morgen
zur Arbeit gegangen war«, sagte ich. »Der Betreffende wußte, daß der Tote nicht
vor dem Abend entdeckt werden würde. Wer hat an dem bewußten Abend eine große
Party gegeben und gewaltiges Aufhebens davon gemacht, daß Sie beide sich im
Umkleideraum aufhielten? Die Tatsache, daß ich zufällig eintraf, während Sie
noch dort waren, muß als zusätzlicher Glücksfall bezeichnet werden.«
    »Ich habe nicht...“ Er brach
plötzlich ab, und sein Gesichtsausdruck besagte, daß er zu begreifen begann.
    »Es wurde jemand gebraucht, dem
man die Schuld in die Schuhe schieben konnte«, sagte ich. »Und da waren Sie — geradezu
maßgefertigt. Ein kleiner Bursche mit einem gewaltigen Komplex beladen, der es
zu nichts brachte, bis ihm die Frau seines Partners die große Chance auf einer
silbernen Platte überreichte.«
    »Lieutenant«, sagte Alison
Lloyd in harschem Ton, »ich weiß nicht, worauf Sie hinauswollen, aber...“
    »Petrie hatte recht«,
unterbrach ich sie. »Nur ein Irrer kann zwei Menschen aus den Gründen, die
wirklich vorlagen, umgebracht haben. Vielleicht handelt es sich nicht um einen
komplett Irren. Vielleicht sind da zwei Neurotiker zusammengekommen. Eine Frau,
die es nicht ertragen konnte, daß der Ehemann untreu war, und die es
gleichzeitig nicht über sich brachte, ihn laufenzulassen, jedenfalls nicht
ungestraft. Und das Mädchen mußte ebenfalls seine Strafe bekommen, zumal es in
anderen Umständen war und das Kind des Ehemanns erwartete.«
    »Sie haben mich also nur
vorgeschoben?« Cotlows Stimme war der Schock anzuhören.
    »Die Täter haben Sie
vorgeschoben, ja«, sagte ich erschöpft. »Petrie hat mich übrigens auch
reingelegt. Er schaffte es mit seinem Kunstbein und allem übrigen, mir leid zu
tun. Dann setzte er mich geschickt auf Stevenson an, und ich war so sehr damit beschäftigt,
hinter dem Kerl herzujagen, daß Petrie leicht Gelegenheit fand, Julie Trent
umzubringen. Er erzählte mir, was für ein bewundernswertes Geschöpf sie sei und
wie er sie von jeher geliebt habe, ohne in seinem Zustand die Hoffnung hegen zu
können, sie je für sich zu gewinnen. Und was für ein mieses Luder Mrs. Lloyd
sei. Lloyd habe ihn einmal zu einer Party zu sich nach Hause eingeladen, aber
seine Frau habe sich geweigert, den Anblick eines Krüppels in ihrer Nähe zu
ertragen. Mein Herz hat beinahe für ihn
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