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Akasha 02 - Der Attentäter

Akasha 02 - Der Attentäter

Titel: Akasha 02 - Der Attentäter
Autoren: Andreas Horst & Brandhorst Pukallus
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Sie zu diesem Zweck Kontakt mit dem Lizentiaten Trannery auf. Die Magister haben ihn mit der Koordination der zweiten Etappe beauftragt. Aus gegebenem Anlaß muß noch einmal vor Konfrontationen mit Ciristen oder gar Messianern gewarnt werden ...
     
    Auszug aus einer Geheimübermittlung
    an die Exekutoren der Litigantenloge

2. Kapitel
     
    Shangratz Pi
     
     
    Die Aussichtsblase klebte wie ein riesiger durchsichtiger Ballon an der Außenfläche eines KKM, und in ihrem Innern drängten sich Humanoiden, Aliens, Hybriden und Biotiker auf kleinen und in allen Regenbogenfarben leuchtenden Ergplattformen. Junge Männer und Frauen in phantasievollen Gewändern und Trachten drückten sich an der konkaven Innenwand der Blase die Nasen platt und machten ›Ohhh‹ und ›Ahhh‹ angesichts der maritimen Wunder des Habitats, durch das sie nun eine Besichtigung antraten. Ein Nonhumanoide, der aussah wie eine überdimensionierte Heuschrecke, hüpfte von Plattform zu Plattform und erschreckte ein kleines Mädchen, das sich jedoch rasch von seiner Überraschung erholte und dem Alien kichernd ein Kaugummi auf das rechte Facettenauge klebte. Die Mutter – eine dicke Matrone mit viel zu großen Ringen an den schweißfeuchten Fingern – entschuldigte sich gestenreich und versuchte schnaufend, die klebrige Masse wieder abzulösen. Der Nonhumanoide hockte leise zirpend am Boden und hatte offenbar die Lust zu weiteren Springabenteuern verloren.
    Patric DeTschenri sah sich um und vergewisserte sich unauffällig, daß die halborganische Maske fest auf seinem Gesicht haftete und ihn niemand erkennen konnte. Die Simulacren hatten sich ihrer Programmierung gemäß unter die anderen Besucher gemischt und verhielten sich ganz wie Touristen; ohne eine genaue und technikintensive Examination konnten sie unmöglich als Roboter identifiziert werden. In ihren Schädelkammern befanden sich sogar Hybridhirne mit Egoprägungen und Emoemittierern. Sollte ein Cirist Verdacht schöpfen und sich zu einer mentalen Sondierung entschließen – obgleich das Risiko, auf einen telepathischen Chela zu stoßen, fast vernachlässigbar gering war –, so mußte er die Simulacren ebenfalls für organische Wesen halten.
    »... handelt es sich bei den in diesem vollständig mit Wasser – ja, Sie haben richtig gehört! – gefüllten Habitat ansässigen Anemonen um eine der wenigen intelligenten Pflanzenarten, die sich der Lebensgemeinschaft des Kosmotops angeschlossen haben. Ihre Enklave zeichnet sich aus durch einzigartige Schönheit, und während unseres Ausfluges werde ich Ihnen die einzelnen Sehenswürdigkeiten und Attraktionen noch genauer erklären ...«
    Die zu der entsprechenden Gruppe gehörenden Touristen lauschten ihrem Reiseführer aufmerksam, und einige Nonhumanoiden – unter ihnen auch die Schrecke – benutzten verschieden geformte Transkriptoren, um die Worte des zwergenhaften Mannes zu verstehen. DeTschenri beobachtete die Ergkokons und Traktoren, die nun in Richtung der Aussichtsblase schwebten und daran festmachten, woraufhin sich kleine Strukturlücken in der gewölbten Außenwand bildeten. Er wartete, bis die Mitglieder der Touristengruppe sich mit den Schutzhüllen aus stabilisierter Energie ausgerüstet hatten – der Reiseführer nahm diesen Vorgang zum Anlaß für einen weiteren wort- und gestenreichen Vortrag, und DeTschenri hatte den Verdacht, daß er sich auf diese Weise seine eigene Wichtigkeit bestätigen wollte –, und schob sich dann ebenfalls in einen Kokon. Unterschiedliche Instrumente waren in das farbige Wabern integriert, und bei einem davon handelte es sich um einen Kurscontroller, der die Steuerung des Traktors übernahm und eine autarke Lenkung verhindern sollte. DeTschenri war natürlich auch darauf vorbereitet und holte einen kleinen Codegeber hervor, den er auf die Stirnseite des Controllers preßte, ohne dabei die Einschalttaste zu berühren. Dazu war es noch zu früh.
    Kurz darauf legte der Kokon von der Aussichtsblase ab und folgte in großem Abstand denen der Reisegruppe. Die Signalfarben des Ergfeldes verblaßten, und nach wenigen Sekunden hatte DeTschenri das Gefühl, völlig frei im Wasser zu schweben. Das Licht einiger kleiner und speziell abgeschirmter Ergsonnen strahlte fächerartig durch das Grün und Blau des maritimen Biotops, und es spiegelte sich auf den Schuppen kleiner und flink dahinschwimmender Fische. Mantas segelten mit eleganten und graziösen Bewegungen dahin, und die großen Blätter grüner und
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