Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aibon-Teufel

Aibon-Teufel

Titel: Aibon-Teufel
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
erworben. Es lag günstig. Ein Investor hatte vor, dort ein Einkaufszentrum zu bauen, was die Menschen in der Nähe allerdings ablehnten. Und so war es zu einem Streit gekommen, der vor Gericht geschlichtet werden musste, denn der Investor hatte angebliche Fehler in den damaligen Verträgen entdeckt und deshalb geklagt. Natürlich hatte ich als Erbe erscheinen müssen, aber ich hatte mich auf die Seite der Menschen gestellt, die das Zentrum nicht wollten, und ich hatte mich durchsetzen können. Der Richter hatte für mich entschieden, und das machte mich froh.
    Natürlich war die andere Seite sauer, was mich nicht besonders interessierte, denn die Verhandlung hatte in einem Gericht in Dundee stattgefunden. Genau in der Stadt, in der eine Freundin von mir lebte, die Tierärztin Maxine Wells.
    Und die erwartete mich auf dem Flur. Wir hatten das nicht verabredet. Umso erfreuter war ich, Maxine zu sehen, die wie ein blonder Wirbelwind auf mich zukam und mir in die Arme flog.
    »He, das ist ja eine Wucht, dass ihr pünktlich seid.«
    Ich wirbelte sie herum und stellte sie wieder auf die Beine.
    »Wir wollten uns doch treffen, Max. Da musste die Verhandlung pünktlich beendet sein. Außerdem möchte ich meinen Flieger nach London noch bekommen und...«
    »He, was hast du da gesagt? Flieger?«
    »Ja.«
    Sie schüttelte heftig den Kopf. »Damit brauchst du dich erst gar nicht weiter zu beschäftigen. Ich habe beschlossen, dass du noch mindestens eine Nacht bei uns hier verbringst, und da gibt es keinen Widerspruch. Ist das klar?«
    »Ja, ja«, stimmte ich zu. »Für dich schon, aber nicht für mich. Man erwartet mich in London.«
    »Ach, wer denn?« Sie boxte gegen meine Brust. »Wie heißt denn das Wesen? Jane Collins? Glenda Perkins? Oder beide...«
    »Der Job.«
    »Toll. Und welcher Fall genau?«
    »Hm. Ich-ähm...«
    Maxine lachte und sagte: »Da musst du passen, wie?«
    »Naja...«
    »Also bleibst du?«
    »Wenn du mich so fragst, dann ja.«
    Sie hakte sich bei mir ein und wollte mich wegziehen, aber ein Anwalt hatte noch einige Fragen und zog mich deshalb zur Seite. Ich überließ ihm alles und bat darum, mich nur anzurufen, wenn es um wirklich wichtige Dinge ging.
    Damit war er einverstanden. So konnte ich mich wieder um Maxine Wells kümmern.
    »So, wie hast du dir den Abend vorgestellt? Gehen wir irgendwohin essen?«
    »Das dachte ich mir.«
    »Super. Und wohin?«
    »Zu mir. Du wirst auch bei uns übernachten. Carlotta freut sich schon, dich zu sehen.«
    »Hör auf, Max, mach dir keine Arbeit. Wir können Carlotta mit zum Italiener nehmen und...«
    »Nein, nein, das Essen ist so gut wie fertig. Ich habe Roastbeef medium gebraten und erkalten lassen. Ich werde es in dünne Scheiben schneiden, dazu gibt es eine exzellente Soße und...«
    »Überredet«, rief ich lachend. »Ich werde nie mehr einen Essensvorschlag machen.«
    »Das ist bei mir nicht nötig. Hast du einen Wagen?«
    »Nein.«
    »Dann nehmen wir meinen.«
    »Den Geländewagen?«
    »Ja, ich habe einen neuen. Einen Mercedes. Ein tolles Auto. Mit Navigationssystem und allem Drum und Dran. Den musste ich mir einfach gönnen. Der alte Wagen bekam seine Macken.«
    »Gut, dann freue ich mich auf beides. Auf die Fahrt und auf das Essen. Aber du wirst doch zulassen, dass ich in London anrufe und Bescheid sage, wo ich stecke?«
    »Das versteht sich von selbst.«
    Ich war ja froh, bei meiner Freundin Maxine übernachten zu können. Wir hatten uns recht lange nicht mehr gesehen, und außerdem freute ich mich auf Carlotta, Maxine’s Ziehtochter. Carlotta war das Vogelmädchen, das bei der Tierärztin lebte und das wir gemeinsam aus einer Gen-Fabrik befreit hatten.
    Carlotta konnte fliegen. Sie besaß Flügel. Aber sie war kein Engel, sondern ein normaler Mensch, der sich bei Maxine sehr wohl fühlte.
    Da sie in ihrer Gefangenschaft auch ausgebildet worden war, musste Carlotta nicht mehr in die Schule gehen, sondern konnte bei der Tierärztin bleiben. In den Nächten allerdings hielt sie nichts mehr. Da musste sie einfach los und in die Lüfte steigen.
    Der Daimler roch noch neu. Ich schlug mit der flachen Hand auf das braune Sitzleder.
    »Tolles Geschoss.«
    Maxine winkte ab. »Ein Geschoss ist es nicht. Der Wagen ist nur sehr praktisch. Da ich oft unterwegs bin, ist er für mich das ideale Fahrzeug. Meint auch Carlotta.«
    »Dann ist ja alles okay.«
    Maxine saß hinter dem Steuer und drehte ihren Kopf nach links. »Können wir sofort zu mir fahren, oder hast du noch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher