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Age 17 - Camy and Rave

Age 17 - Camy and Rave

Titel: Age 17 - Camy and Rave
Autoren: Kajsa Arnold
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Flügel!«
     
    Nach über einer Stunde brachen Uri el und Gabriel die Suche nach Camy ab. Sie waren alle Szenelokale abgeflogen, hatten sämtliche Winkel des Campusgeländes abgesucht und selbst in den Kirchen der Umgebung nachgesehen. Doch ganz offensichtlich hatte solch eine Suche keinen Sinn. Camy konnte überall stecken. Hier war eine höhere Macht gefordert. Jemand, der mächtiger als sie alle zusammen war: der Fürst des Lichts, der Kämpfer gegen das Böse.
    Um Mitternacht sprangen sie wieder vom Fenstersims in Raphaelas Zimmer und sahen ihr sofort an, dass auch sie bislang nichts von Camy gehört hatte.
    »Wir müssen Mike informieren.« Bei dieser Feststellung sah Uriel nicht gerade glücklich aus.
    Sein Freund nickte. »Ja, wir sollten Michael Bescheid geben.« Beim Gedanken an den großen Herrn und Meister verzog Gabriel das Gesicht.
    Doch Raphaela schüttelte unwillig den Kopf. »Kommt nicht infrage, das können wir Camy nicht antun! Wenn Michael erfährt, dass ihre Flügel gestohlen wurden, wird er sie auf ewig verbannen. Ihr wisst doch alle, was das zu bedeuten hat.« Verzweifelt blickte sie in die Runde.
    »Aber was nützt es uns, wenn wir Camy nicht finden?«, warf Uriel ein.
    »Und was bitteschön nützt uns eine Camy ohne Flügel?«
     
    Wenn Rave über Camys Enthüllung überrascht war, so zeigte er es jedenfalls nicht. Er bewegte sich keinen Millimeter von der Stelle. Rave konnte die Überheblichkeit, die sie ausstrahlte, förmlich greifen. »Du bist also ein Engel?«
    Camy ließ Rave nicht eine Sekunde aus den Augen. »Ich bin nicht einfach nur ein Engel, ich bin einer der Erzengel.«
    »Ich dachte, das sind alles Jungs.«
    »Tja, Überraschung! Falsch gedacht.«
    Raves Blick ruhte auf Camy, was ihr sichtlich unangenehm war. Hastig zog sie die Knie an, wohl unbewusst, um ihren Körper zu verstecken.
    »Wie ist dein Name? Welcher dieser Erzengel bist du?«
    »Mein Name ist Camaela, aber meine Freunde nennen mich Camy. – Glaub nur ja nicht, dass du einer dieser Freunde bist.«
    Er ignorierte diesen Satz einfach. »Was bedeutet er? Die Namen der Erzengel haben doch alle eine Bedeutung, die ihrer Funktion entspricht, hab ich recht?« So viel wusste Rave, auch wenn er Engelswesen bislang noch nie begegnet war.
    »Ich wüsste nicht, was dich das angeht«, maulte Camy.
    »Nenn es Neugier.«
    Camy schloss für einen Augenblick die Augen. Sie war zu verwirrt, um einen klaren Gedanken fassen zu können.
    Dass sie nicht antwortete, weckte Raves Neugier umso mehr. »Ich dachte immer, Engel verfügen über enorme Kräfte. Warum hast du dich nicht gewehrt, als du angegriffen wurdest?«
    Sie starrte ihn bei dieser Frage wütend an. »Tu doch nicht so, als wenn du es nicht wüsstest!«, brach sie dann laut aus. »Ihr Vampire seid doch alle gleich. Du hast doch bestimmt gehört, was passiert ist.« Als Rave langsam den Kopf schüttelte und sie fragend ansah, rief sie aufgebracht: »Es ist wegen meiner Flügel! Ohne sie funktionieren unsere Kräfte nicht. Wir können weder fliegen, noch besondere Fähigkeiten nutzen. Aber genau aus diesem Grund habt ihr mir die Flügel ja schließlich gestohlen!«
    » Ich habe dir gar nichts gestohlen«, murmelte Rave leise. »Ich wüsste noch nicht einmal, was ich mit den verdammten Dingern anfangen sollte.«
    In einem Anfall von Wut schwang Camy die Beine über die Bettkante und machte Anstalten, aufzuspringen. »Ich will hier weg!«, rief sie  – doch im selben Augenblick wurde ihr wieder schwarz vor Augen und sie stöhnte leise auf.
    Schon einen Atemhauch später war Rave an ihrer Seite und hielt sie behutsam an den Schultern fest, damit sie nicht zurückfiel.
    »Fass mich bloß nicht an«, knurrte Camy, blinzelte ein paar Mal und lehnte sich gegen das Kopfteil des Bettes. Seufzend rieb sie sich die Stirn, als sie die Augen schloss.
    »Was meinst du, wie du in mein Bett gekommen bist?«
    Erschrocken riss Camy die Augen wieder auf.
    »Du warst bewusstlos, und ich musste dich in Sicherheit bringen. Meinst du nicht, wenn ich dir etwas antun wollte, hätte ich nicht schon längst die Gelegenheit genutzt?« Rave schüttelte lachend den Kopf. »Du bist wirklich durchgeknallt! Was machst du überhaupt so spät da draußen?«
    Er zog sich zurück, schwang sich in einiger Entfernung auf die Fensterbank und legte den Kopf abwartend in die Hände, nachdem er die Ellenbogen auf den Oberschenkeln abgestützt hatte.
    Sie war wunderschön. Ihre makellose Haut schimmerte wie Porzellan,
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