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Age 17 - Camy and Rave

Age 17 - Camy and Rave

Titel: Age 17 - Camy and Rave
Autoren: Kajsa Arnold
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Doch weder Rave noch Camaela folgten mit großem Interesse den Ausführungen ihres Lehrers. Sie waren vielmehr damit beschäftigt, sich gegenseitig im Auge zu behalten, als müssten sie aufpassen, dass keiner von ihnen etwas Unüberlegtes tat.
    »Zum Abschluss unseres heutigen Tages möchte ich Ihrem Teamgeist auf die Sprünge helfen. Ich habe Sie daher in kleine Arbeitsgruppen eingeteilt. Die Zuordnung finden Sie am Schwarzen Brett draußen neben der Tür. Sie ist alphabetisch geordnet, das Thema Ihrer Arbeit steht jeweils dahinter. Denken Sie bitte daran: Ihnen bleiben vier Wochen, um Ihre Arbeiten abzugeben.« Damit verabschiedete er sich, rauschte aus dem Zimmer und hinterließ einen Pulk von Schülern, die sich einen Moment später neugierig vor dem Schwarzen Brett versammelten.
    Rave machte sich gar nicht erst die Mühe, nachzusehen, wer sein Studienpartner war. Er wusste es auch so. Zwar kannte er ihren Namen noch nicht, doch er war sicher, dass es das Mädchen sein musste, das ihn unentwegt anstarrte. Auf schnellstem Weg verließ er den Raum und verschwand aus Camaelas Blickfeld.
    Als Camy endlich das Schwarze Brett erreichte, konnte sie nicht glauben, was dort schwarz auf weiß stand: ihr Name, Camaela Passion , neben dem von Mr. Rave Rave ! Thema der Arbeit war die Bostoner Tea Party. Na klasse! Vermutlich hatte dieser Rave persönlich daran teilgenommen. Suchend blickte sie sich um, doch mittlerweile waren fast alle Schüler davongeeilt, und von Rave keine Spur. Nun, immerhin war die Arbeit erst in einem Monat fällig. – Als ob das von Bedeutung wäre, doch es würde ihre Tarnung aufrechterhalten und ihr zu dem Kontakt zu Rave verhelfen, den er schon bald bitter bereuen sollte.
     

2. Kapitel
     
     
     
    Der Schlag traf sie so unerwartet, dass sie ihm unmöglich ausweichen konnte. Die Kraft, die dahintersteckte, war überirdisch. Zu groß war die Intensität, sodass ihr alle Luft aus der Lunge gepresst und sie zu Boden gedrückt wurde. Wie durch einen Nebelschleier nahm Camy wahr, dass eine starke Hand sie in eine dunkle Ecke zog.
    Sie wusste sofort, dass es falsch gewesen war, sich am Abend allein auf dem Footballgelände umzusehen, doch sie hatte das Hilfsangebot ihrer Freunde abgelehnt. Selbst Uriel, ihr Engel der Prophezeiung und Offenbarung, sollte sie nicht begleiten. In diesem Augenblick ertrug sie es nicht, jemanden um sich zu haben, sie wollte einfach nur allein sein. Das hatte sich nun als fataler Fehler herausgestellt.
    Als eine mächtige Faust knapp an ihr vorbeizischte, erschrak sie fast zu Tode und mobilisierte all ihre Kräfte. Sie schaffte es, sich aufzurappeln, und blockte mit gekreuzten Unterarmen den nächsten Schlag ab. Doch der Angreifer bekam sie irgendwie zu fassen und zog sie unsanft an ihren struppigen kurzen Haaren.
    »Autsch!«, schrie Camaela und taumelte. »Das ist unfair, so was machen nur Mädchen!«
    Wütend griff sie ebenfalls zu und hielt eine Sekunde später ein Büschel roter Haare in den Händen. Sie versetzte dem Angreifer einen kräftigen Tritt, der daraufhin kurz das Gleichgewicht verlor – jedoch nur, um eine Sekunde später seine große Pranke um ihren Hals zu legen und zuzudrücken. Die Stärke eines Engels war lediglich mit der eines Vampirs zu vergleichen, und schlagartig wurde Camaela klar, dass ihre Kräfte geschwächt waren, nur so groß wie die eines Menschen. Plötzlich begriff sie, dass sie keine Chance haben würde.
    Ein Schlag in die Rippen nahm ihr kurzzeitig die Luft, sodass sie noch nicht einmal nach Hilfe schreien konnte. Bevor sie das Bewusstsein verlor, traf eine Faust ihren linken Wangenknochen - sie tausende kleine Sterne sah. Einen Augenblick später blitzte das Gesicht von Rave vor ihrem inneren Auge auf, und dann wurde alles um sie herum schwarz.
     
    Nachdem Raphaela die  SMS abgesandt hatte, klopfte es an der Tür, und Uriel schaute ins Zimmer. Raphaela, die sich in dem gemieteten Haus nahe der Schule ein Zimmer mit Camaela teilte, sah ihn besorgt an.
    »Camy ist noch nicht wieder zurück. Es ist schon nach elf, und sie ist schon seit über zwei Stunden verschwunden. Irgendwas stimmt da nicht. Ihr Handy ist ausgeschaltet, ich habe ihr auf die Mailbox gesprochen, doch sie ruft nicht zurück.«
    Es klopfte am Fenster, und als sie aufsprang und es einen Spaltbreit öffnete, schwang sich Gabriel ins Zimmer.
    »Hat dich jemand gesehen?«, flüsterte Raphaela ängstlich. Gabriel schüttelte den Kopf und zog die Vorhänge zu, dann schloss
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