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Affaere in Washington

Affaere in Washington

Titel: Affaere in Washington
Autoren: Nora Roberts
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verantwortungsbewusster, ernster Mann bot ihr Schutz und Liebe an seiner Seite für ein ganzes Leben an.
    »Es heißt, dass eine einzelne Blume viel romantischer sei als ein volles Dutzend«, sagte Shelby leichthin. Dann traten ihr wieder Tränen in die Augen. »Danke.« Sie warf die Arme um Alans Hals und küsste ihn heftig und voller Verzweiflung. Beschwichtigend strich er ihr über die wirren Locken und hielt sie zärtlich fest.
    »Ich liebe dich«, wisperte sie und barg ihren Kopf an seinem Hals, bis sie sich wieder unter Kontrolle hatte.
    Alan hob Shelbys Kinn und betrachtete ihr Gesicht. »Was ist los, Shelby?«
    »Nichts«, antwortete sie ein wenig zu rasch. »Ich werde sentimental, wenn mir jemand etwas schenkt.« Er blickte sie immer noch fragend an, und das Herz tat ihr weh. »Liebe mich, Alan.« Sie presste ihre Wange gegen seine Wange. »Komm ins Bett mit mir – gleich jetzt.«
    Alan begehrte Shelby. Sie brachte es mühelos fertig, seine Leidenschaft zu wecken, ein Blick genügte schon. Doch er wusste, dass das nicht die Antwort sein würde, die sie beide suchten. »Komm, setzen wir uns. Es ist an der Zeit, dass wir miteinander reden.«
    »Nein! Ich …«
    »Shelby!« Alan fasste sie bei den Schultern. »Es muss sein.«
    Sie atmete heftig. Alan ließ sich nicht mehr vertrösten. Er hatte ihr so viel Zeit gegeben, wie es ihm möglich war. Shelby nickte und ging zum Sofa. Die Rose hielt sie noch immer fest in der Hand. »Möchtest du einen Drink?«
    »Nein.« Er drückte sie sanft auf die Couch und setzte sich neben sie. »Ich liebe dich«, sagte er einfach. »Das weißt du, und auch, dass ich dich heiraten will. Wir kennen uns noch nicht sehr lange«, fuhr er fort, als Shelby weiterhin schwieg. »Wenn du eine andere Art von Frau wärst, würde ich dir vielleicht glauben, dass du dir deiner Gefühle für mich noch nicht sicher bist. Aber du bist keine andere Art von Frau, du bist Shelby.«
    »Du weißt, dass ich dich liebe«, unterbrach sie ihn. »Du denkst jetzt logisch, und ich …«
    »Shelby.« Es war nur ein Flüstern, aber Shelby verschluckte den Rest ihrer Entgegnung. Ruhig fuhr Alan fort: »Du hast wegen meiner politischen Tätigkeit Bedenken. Ich verstehe das, wenn auch vielleicht nicht ganz, aber ich bemühe mich, es zu verstehen. In dieser Sache müssen wir uns von jetzt an gegenseitig helfen.« Er nahm ihre Hände und fühlte, wie verkrampft Shelby war. »Gemeinsam schaffen wir es, Shelby.«
    Shelby starrte ihn schweigend an. Sie ahnte, was er ihr weiter zu sagen hatte.
    »Man hat mich gefragt, ob ich für die Präsidentschaftskandidatur zur Verfügung stehe, und ich muss mich entscheiden. So etwas kommt nicht von heute auf morgen, aber meine Leute treffen schon Vorbereitungen dafür.«
    Nach einer Pause holte sie tief Luft und nahm all ihre Kraft zusammen. »Wenn es dir um meine Meinung geht, Alan, dann sollst du sie hören«, sagte sie ruhig. »Überlege es dir nicht, tu es! Sag Ja zu deinen Parteifreunden, Alan. Es ist deine Bestimmung.« Shelby wusste, dass ihre Worte der Wahrheit entsprachen, auch wenn sie ihr wehtaten. »Dir geht es nicht um Macht oder politische Ambitionen. Du bist dir der Härte und der furchtbaren Verantwortung, die ein solch hohes Amt mit sich bringt, voll bewusst.« Shelby hatte sich erhoben und lief im Zimmer auf und ab. Sie steckte die Rose so ungestüm in eine Vase, dass der Stiel beinahe durchbrach. »Es gibt so etwas wie Schicksal«, sagte sie leise.
    »Vielleicht.« Alan beobachtete, wie Shelby von ihren Gefühlen getrieben wurde. »Du bist dir aber auch darüber klar, Shelby, dass meine Zustimmung viel mehr bedeutet als eine simple Unterschrift. Der Weg wird steinig werden, ein heißer Wahlkampf steht uns bevor. Dabei brauche ich dich an meiner Seite.«
    Shelby blieb stehen, zog ihre Schultern zusammen und drehte Alan kurz den Rücken zu. Als sie glaubte, ihr Gleichgewicht wiedergefunden zu haben, wandte sie sich um. »Ich kann dich nicht heiraten, Alan.«
    Etwas blitzte in seinen Augen auf – Wut oder Schmerz, sie vermochte es nicht zu sagen. Aber seine Stimme war beherrscht, als er fragte: »Warum nicht?«
    Shelby musste schlucken, die Kehle war ihr wie ausgetrocknet. »Du solltest auch jetzt logisch bleiben. Ich bin keine politisch geschulte Gastgeberin, bin weder diplomatisch noch kann ich organisieren. Und all das würde dir an mir fehlen.«
    »Ich brauche eine Frau, Shelby«, erwiderte er ruhig, »keinen Stab.«
    »Zum Teufel, Alan, ich wäre unnütz,
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