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Aerzte zum Verlieben Band 58

Aerzte zum Verlieben Band 58

Titel: Aerzte zum Verlieben Band 58
Autoren: Anne Fraser , Fiona McArthur , Kate Hardy
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lohnt sich auf jeden Fall. Selbst wenn es nur ein, zwei bewegliche Spermien gibt, könnten wir sie für eine intrazytoplasmatische Spermieninjektion zur künstlichen Befruchtung nutzen.“
    „Gelesen hatte ich davon. Allerdings habe ich mich nicht sonderlich dafür interessiert … bis jetzt.“
    „Du hast jemand kennengelernt, und plötzlich erscheint dir der Gedanke, Vater zu werden, gar nicht mehr so abwegig, stimmt’s?“
    Fabio schaffte es zu lächeln. „Genau.“
    „Okay. Wenn du Zeit hast, kannst du es jetzt gleich erledigen. Oder lieber zu Hause? Du weißt, wir brauchen es innerhalb einer Stunde nach der Produktion, aber wir können dir alles mitgeben, was du brauchst.“
    Zehn Meter hohe Wellen abzureiten kam ihm nicht so furchteinflößend vor.
    „Zu Hause, denke ich.“
    „Okay, holen wir die Packung. Es sind auch alle notwendigen Informationen dabei. Wenn du es morgen früh vorbeibringst, sollten wir am Nachmittag das Ergebnis haben.“ Sie streckte ihm zum Abschied die Hand hin. „Viel Glück.“
    Fabio brachte das Päckchen in den Wagen, dann kehrte er in die Ambulanz zurück, um Luke zu suchen.
    Als er die Abteilung betrat, verließ Luke gerade einen der Räume. Er war blass und sichtlich mitgenommen. „Es ist eindeutig Krebs“, sagte er heiser. „Glücklicherweise im Frühstadium, so kann ich noch Samen einfrieren lassen vor der Behandlung. Anfang nächster Woche ist dann die Orchi… Orchi…
    „Orchiektomie – die operative Entfernung des Hodens“, half Fabio ihm.
    „Anschließend kommt die Chemotherapie. Wahrscheinlich werde ich danach zeugungsunfähig sein, meinten sie.“ Er sank auf den nächsten Stuhl. „Ich kann es immer noch nicht fassen, dass so etwas ausgerechnet mir passiert.“
    Fabio setzte sich neben ihn. „Das Leben ist manchmal furchtbar ungerecht. Aber Sie können Ihre Spermien jahrelang aufbewahren – bis Sie Kinder haben möchten. Bei einer künstlichen Befruchtung wird eine Samenzelle während der fruchtbaren Tage Ihrer Partnerin direkt in den Uterus eingebracht.“
    „Ich weiß gar nicht, wie ich es ihr sagen soll. Was ich tun soll. Vielleicht sollte ich mich von ihr trennen und sie ihr eigenes Leben leben lassen. Warum sollte sie einen Kranken am Hals haben wollen? Sie ist jung. Es wäre nicht fair. Ich liebe sie zu sehr, um ihr all das zuzumuten.“
    „Und sie liebt Sie genug, um es mit Ihnen zusammen durchstehen zu wollen. Wenn Sie sie jetzt verlassen, schließen Sie sie von allem aus – Ihrem Leben, Ihrer Krankheit – und sie wird tief verletzt sein. Sie müssen wenigstens mit ihr darüber reden. Erzählen Sie ihr, was Ihnen durch den Kopf geht. Vielleicht werden Sie überrascht sein von dem, was sie zu sagen hat.“
    Als er die Worte aussprach, wusste Fabio, dass es hier nicht nur um Luke ging.
    Ja, Katie und er hatten ebenfalls viel zu besprechen.
    Fabio lieferte am nächsten Morgen auf dem Weg zur Arbeit seine Samenprobe ab. Dann schlug er den entgegengesetzten Weg ein, um zu Lucy zu fahren. Amelia hatte ihn angerufen, weil Lucys Atmung sich schlechter anhörte, und er hatte ihr vorgeschlagen, Katie zu verständigen und sie zu bitten, auch hinzukommen.
    Bei dem Gedanken an Katie wurde ihm warm ums Herz. Immer wenn er bei ihr war, fühlte er sich wohl und hatte das Gefühl, nach Hause zu kommen. Natürlich wollte er sich keine falschen Hoffnungen machen, aber wenn die Untersuchung etwas bessere Ergebnisse brachte, bestand für ihn doch noch die Chance, Vater zu werden. Dann gab es keinen Grund mehr, warum Katie und er nicht ein Paar werden sollten.
    Bis er sich verliebt hatte, hätte er nie gedacht, dass er jemals einem Menschen so vertrauen würde, aber er wusste instinktiv, dass Katie ihm immer zur Seite stehen würde. Sollte aber das Ergebnis negativ sein, würde er sie verlassen. Weil er sie zu sehr liebte.
    Amelia öffnete ihm. „Lucy hört sich nicht gut an“, sagte sie bedrückt. „Katie ist schon da.“
    Fabio nahm sie kurz in den Arm. „Ich gehe gleich nach oben und sehe sie mir an.“
    Als er Lucys Zimmer betrat, half Katie Lucy gerade ins Bett. Obwohl der Vernebler lief und Lucy ihre Spielkonsole auf dem Schoß hatte, saß sie teilnahmslos da. Schon an der Tür war ihr rasselnder Atem zu hören. Fabio versuchte seine Besorgnis zu verbergen.
    „Hey, Luce“, sagte er ruhig. „Deine Mum sagt, du fühlst dich heute nicht so gut?“
    Auch in Katies Augen las er Besorgnis. Vor ein paar Tagen hatte er Lucy besucht, und alles war in
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