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Aerzte zum Verlieben Band 47

Aerzte zum Verlieben Band 47

Titel: Aerzte zum Verlieben Band 47
Autoren: Marion Lennox , Alison Roberts , Fiona Lowe
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sagte er: „Dann sehen wir uns nächste Woche.“
    Emily winkte ihrem Vater und Stuart zu, die gerade auf sie zukamen. „Nein, Montag fliege ich nach Sydney.“
    Diese Information traf ihn wie ein Schlag. „Wieso?“
    „Ich habe mir Urlaub genommen, um zwei Hausarbeiten zu schreiben. Danach fängt die Campuswoche für meinen Master an. Ich komme erst in drei Wochen wieder.“
    „Moment mal, du kannst nicht einfach verschwinden.“
    Seufzend schüttelte sie den Kopf. „Liest du eigentlich jemals deine Memos, Linton? Cathy und Michael sind von ihrer Hochzeitsreise zurück – du hast also dein altes Team wieder. Du wirst mich nicht mal vermissen, glaub mir.“ Sie drehte sich zu ihrem Vater um. „Tut mir leid, Dad.“
    Jim verdrehte die Augen. „Ach, Kind, du weißt doch, dass du das Rodeo-Essen nicht verträgst. Komm, ich fahre dich nach Hause.“ Er legte ihr den Arm um die Schultern. „Gute Nacht allerseits.“
    „Gute Nacht.“ Linton sah ihnen nach. Plötzlich fühlte er sich unendlich einsam.
    Stuart klopfte ihm auf die Schulter. „Bist du gut im Poolbillard?“
    „Eigentlich schon, aber deine Schwester hat mich haushoch geschlagen. Warum?“
    „Mark ist mit der Neuen aus dem Kindergarten unterwegs, also fehlt einer im Tippett-Team. Und wegen Emily lass dir keine grauen Haare wachsen. Die schlägt fast jeden von uns.“
    Eigentlich sollte er Nein sagen und nach Hause fahren. Es war nicht seine Familie. Allerdings fühlte es sich ziemlich gut an, dazuzugehören – ein Gefühl, das seine eigene Familie ihm nie vermittelt hatte.
    Und dieses Gefühl war so erhebend, dass er die leise warnende Stimme in seinem Innern schlichtweg ignorierte. Die Stimme, die ihm zuraunte, dass er sich schon intensiver auf die Familie Tippett eingelassen hatte, als vielleicht gut für ihn war.

9. KAPITEL
    Ungewöhnlich warm schien die Wintersonne auf den Hafen von Sydney und brachte das blaue Wasser zum Glitzern. Emily saß am Circular Quay und bewunderte das weltberühmte Opernhaus, dessen weiße Segel im Sonnenschein leuchteten.
    Sydney war eine aufregende Stadt, aber sosehr sie das bunte Großstadtleben anfangs fasziniert hatte, inzwischen zählte Emily die Tage, bis sie endlich nach Warragurra und nach Hause zurück konnte.
    Ihr Handy klingelte. „Emily Tippett, hallo“, meldete sie sich, weil die Nummer auf dem Display im grellen Licht schwer zu lesen war.
    „Warum bist du nicht in der Vorlesung?“
    Die tiefe, volltönende Stimme ließ sie wohlig erschauern. Emily lächelte verträumt. „Und warum rufst du mich an, wenn du denkst, dass ich sowieso nicht rangehe?“
    Seit sie in Sydney war, rief Linton immer häufiger an und schickte ihr ständig SMS. Damit hatte sie nicht gerechnet, und es verwirrte sie. Aber es war wundervoll, seine Stimme zu hören.
    „Okay, ich hätte dir eine SMS senden sollen, aber nach einem hektischen Morgen habe ich jetzt ein paar Minuten Zeit.“
    „Wo bist du?“ Im Hintergrund hörte sie das Kreischen eines Flötenvogels. Auf einmal überfiel sie fürchterliches Heimweh.
    „Unten am Fluss. Und du?“
    „Am Circular Quay, vor dem Kunstmuseum.“
    „Was genau studierst du eigentlich?“, neckte er sie. „Bekommen deine Patienten in Zukunft eine Einführung in zeitgenössische Malerei, wenn du sie ans EKG angeschlossen hast?“
    Emily lachte, und in ihrem Bauch tanzten Schmetterlinge. Sie liebte diese Wortgefechte mit Linton. „Tja, vielleicht sollten wir beim Ultraschall farbige Gels benutzen, um auf den Bäuchen der Patienten kleine Kunstwerke zu schaffen.“
    „Interessant. Professionelles Vorgehen erfordert allerdings, dass wir das erst einmal bei einem Arbeitstreffen testen.“ Seine Stimme klang plötzlich rau. „Ich stelle meinen Bauch gern zur Verfügung.“
    Sofort sah sie seinen sonnengebräunten flachen Bauch vor sich und erinnerte sich daran, wie es sich angefühlt hatte, mit den Lippen seine warme Haut zu liebkosen. Ihr wurde heiß, und sie hatte Mühe, unbefangen zu klingen, als sie antwortete: „Das merke ich mir.“
    Wenn er so mit ihr flirtete, war sie immer ganz aufgeregt. Und seit er sie täglich anrief, wartete sie sehnsüchtig auf diese Anrufe oder die SMS, die immer genau dann kamen, wenn sie glaubte, dass ihr von den vielen Fachausdrücken gleich der Kopf platzte. Linton schaffte es, sie immer wieder zum Lachen zu bringen.
    Sie schnippte einen Fussel von ihrem Rock. „Ich musste mal an die frische Luft. Allmählich reicht es mir, die Theorie zu allem zu
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