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Aengste verstehen und hinter sich lassen

Aengste verstehen und hinter sich lassen

Titel: Aengste verstehen und hinter sich lassen
Autoren: Cornelia Dehner-Rau , Harald Rau
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Vorhandensein oder die Erwartung eines spezifischen Objekts oder einer spezifischen Situation ausgelöst wird. Die Konfrontation mit dem gefürchteten Reiz löst fast immer eine unmittelbare Angstreaktion aus, die bis zur Panikattacke gehen kann. In der Folge werden entsprechende Situationen gemieden bzw. nur unter starker Angst oder starkem Unbehagen ertragen.
    Wichtig
    Die Diagnose einer spezifischen Phobie ist dann gerechtfertigt, wenn die normale Lebensführung dadurch deutlich eingeschränkt ist, persönliches Leid und deutliches Vermeidungsverhalten entstanden sind.
Hypochondrie und krankheitsbezogene Ängste
    Hypochondrie und krankheitsbezogene Ängste gehören zu den sogenannten „somatoformen Störungen“. Sie haben aber eine große Gemeinsamkeit mit denAngststörungen. Kernmerkmal ist die Angst oder Überzeugung, unter einer ernsten Krankheit zu leiden. Körperliche Empfindungen werden als Vorboten einer schlimmen Krankheit gedeutet. Es entwickelt sich ein Krankheitsverhalten mit häufigen Arztbesuchen und Kontrollieren des Körpers („Checking-Verhalten“). Wiederholte Arztbesuche und Untersuchungen mit häufigen Arztwechseln führen nur kurzfristig zur Beruhigung. Diese Versuche, Krankheiten auszuschließen, werden als Vermeidungsverhalten verstanden. Wie jedes Vermeidungsverhalten führt dieses kurzfristig zu einer Entlastung, langfristig zu immer größeren Einschränkungen.
    Betroffene neigen dazu, körperliche Funktionen und Empfindungen zu beobachten und diese katastrophisierend zu interpretieren. Durch die erhöhte Beachtung körperlicher Symptome werden diese stärker wahrgenommen. Körperbezogene Ängste und die Hypochondrie entstehen, wie auch viele andere Ängste, durch Wahrnehmungs- und Denkgewohnheiten, die sich erst im Laufe der Zeit entwickeln. Oft ist es dabei für die Behandlung unerheblich, wodurch diese Gewohnheiten entstanden sind. Relevant ist lediglich, dass diese Gewohnheiten die Angststörung aufrecht erhalten und die Therapie versucht, diese Gewohnheiten zu ändern. Bei der Hypochondrie mögen solche anfänglichen Auslöser zufällige Beschäftigung mit Krankheiten gewesen sein. Der folgende Bericht eines unserer Patienten, der selbst Arzt ist, macht einige Mechanismen von körperbezogenen Ängsten deutlich:
    Wenn das Vertrauen in den Körper schwindet
    Oliver G., 47 Jahre
    Ich habe vor zwei Jahren ein merkwürdiges Ziehen im Oberbauch wahrgenommen, das ich selbst mir nicht erklären konnte. Ich habe am darauf folgenden Tag eine Untersuchung bei einem internistischen Kollegen wahrgenommen; dabei konnten die wesentlichen Verdachtsdiagnosen ausgeschlossen werden. Das hat mich zunächst beruhigt, und das Ziehen hat auch nachgelassen. Eine Woche später habe ich wieder etwas gespürt, wobei das Ziehen nicht sehr stark ausgeprägt war. Ich habe mich wieder vom gleichen Kollegen untersuchen lassen, wieder ohne Befund. Dieses Mal aber war ich nicht mehr anhaltend beruhigt, sondern habe mich bei einem Radiologen angemeldet, um weitere bildgebende Verfahren durchzuführen. Auch diese waren ohne Befund, sodass ich mich zunächst beruhigte. Obwohl ich das Ziehen nicht mehr deutlich wahrnahm, war meine nach innen gerichtete Wahrnehmung geschärft und ich habe immer mehr 〉in mich hineingehört〈. Die Gedanken an eine ernste Erkrankung ließen mich nicht mehr los, sodass teilweise auch sehr kurzfristig Untersuchungen erzwang, die mir die Kollegen auch nicht verweigerten.

Mögliche Folgen einer Angsterkrankung
    Bei länger bestehender Angsterkrankung ist die Wahrscheinlichkeit, zusätzlich an einer Depression zu erkranken, recht groß. Eine Angststörung verändert nicht nur das Leben des Betroffenen selbst, sondern wirkt sich natürlich auch auf seine Beziehungen zu anderen Menschen aus. Nicht selten greifen Menschen dann zu Alkohol oder Medikamenten.
Depressionen bei Ängsten
    Viele Beeinträchtigungen, die durch eine Angsterkrankung entstehen, fördern direkt die Entwicklung depressiver Symptome. Wir stellen Ihnen die fünf wichtigsten Faktoren, die eine Depression begünstigen, vor – damit Sie aktiv dagegen angehen können.
1. Wenn negative Gedanken überhandnehmen
    Auf der Ebene der Gedanken (Kognitionen) ist insbesondere die sogenannte „kognitive Triade“ wichtig: Verzerrt schlechtes Denken über
sich selbst,
die Welt und
die Zukunft.
    Diese kognitive Triade kann die direkte Folge langjähriger Erfahrungen mit einer Angstsymptomatik und dem damit verbundenen
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