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Aengste verstehen und hinter sich lassen

Aengste verstehen und hinter sich lassen

Titel: Aengste verstehen und hinter sich lassen
Autoren: Cornelia Dehner-Rau , Harald Rau
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subjektiv das Gefühl von Bedrohung steigert. Die zunehmende Angst verstärkt wiederum die Stressreaktion.
    Der „Teufelskreis“ aus Gedanken, körperlichen Reaktionen und zunehmender Angst mündet schließlich in eine Panikattacke. Diese wird immer als Kontrollverlust erlebt, solange man nicht gelernt hat, Bewältigungsstrategien zur Beruhigung einzusetzen und den „Teufelskreis“ zu durchbrechen. Wie bei der Agoraphobie spielt die „Angst vor der Angst“ eine große Rolle.
Schwitzen, Zittern und die Angst, zu sterben
    Panikattacken können auch im Rahmen anderer Angststörungen auftreten, zum Beispiel bei der Agoraphobie oder der sozialen Phobie. Bei einer Panikstörung handelt es sich um ein vorwiegend körperliches und gedankliches Phänomen, welches durch Symptome wie Schwitzen, Zittern, Angst zu sterben oder Kontrollverlust gekennzeichnet ist. Die Agoraphobie und soziale Phobie sind dagegen an bestimmte Situationen gekoppelt.
    WISSEN
    Panikstörung mit/ohne Agoraphobie
    Die Panikstörung kann eine eigenständige Angsterkrankung sein, die auch losgelöst von Vermeidungsverhalten auftreten kann (als „Panikstörung ohne Agoraphobie“). In diesem Fall kommt es zu plötzlichen Anfällen von massiver Angst, häufig Todesangst, ohne dass die Betroffenen ein konkretes Vermeidungsverhalten entwickeln. Häufig entwickeln die Betroffenen jedoch ein Vermeidungsverhalten und trauen sich z. B. immer seltener aus der Sicherheit der eigenen Wohnung heraus. Dann spricht man von einer „Panikstörung mit Agoraphobie“.
Schwerwiegende Lebensereignisse als Auslöser
    Vor Beginn einer Panikstörung werden gehäuft schwerwiegende Lebensereignisse festgestellt. Über 90 Prozent der ersten Panik anfälle treten an einem öffentlichen Ort auf. Ein Panikanfall im Zusammenhang mit einer Panikstörung oder einer Agoraphobie beinhaltet meist die Furcht vor einer körperlichen oder geistigen Katas trophe, zum Beispiel die Angst vor einem Herzinfarkt oder die Angst davor, verrückt zu werden.
    Sowohl die Agoraphobie als auch die Panikstörung zeigen langfristig einenungünstigen Verlauf. Spontanheilungen kommen eher selten vor. Ohne angemessene Hilfe führen Angststörungen in der Regel für Betroffene und Angehörige zu massiven Beeinträchtigungen der Lebensqualität. Es kann eine „Abwärtsspirale“ in Gang kommen, an deren Ende Depres sion, Alkoholabhängigkeit, Medikamentenmissbrauch und eine erhöhte Selbstmordgefahr stehen können.
Viele Faktoren wirken zusammen
    Wie viele Angsterkrankungen kann die Panikstörung schleichend beginnen, und Betroffene haben häufig Schwierigkeiten, den konkreten Beginn der Erkrankung zu benennen. Im Laufe der Zeit kann sich eine erhöhte Aufmerksamkeit gegenüber Körperempfindungen herausgebildet haben. Hintergrund kann eine eigene Erkrankung oder eine Erkrankung im Umfeld gewesen sein. Ein weiterer Hintergrund kann die Veranlagung zu erhöhter Ängstlichkeit als persönliche Eigenschaft sein. Schließlich können situative Merkmale den Beginn begünstigen: Wenn man körperlich erschöpft ist, schlecht schläft, unter hormonellen Schwankungen, einem Infekt oder einer chronischen Erkrankung leidet, ist man anfälliger für die Beobachtung des Körpers und der Körperreaktionen. Befindet man sich darüber hinaus auch noch in einer schwierigen Lebenssituation, wird das Erregungsniveau weiter steigen. Fehlen Möglichkeiten der Unterstützung durch andere Menschen oder wird durch andere noch vermittelt, wie bedrohlich die Situation ist, kann der Teufelskreis der Panik in Gang gesetzt werden.
Typische Gedanken während einer Panikattacke
    Kommt auf diese Weise eine Attacke in Gang, sind folgende Denkinhalte typisch:
„Ich bin allein.“
„Ich könnte sterben.“
„Ich kann nicht raus.“
„Ich komme nicht rechtzeitig an einen sicheren Ort.“
„Ich verliere die Kontrolle.“
„Ich werde verrückt.“
„Ich werde mich lächerlich machen.“
    Es bestehen Ängste vor Kontrollverlust, Bedrohung der körperlichen Unversehrtheit und vor der Unfähigkeit, äußere Gefahren durchzustehen.
    Bei dieser Schilderung einer möglichen Panikentwicklung wollten wir aufzeigen, dass viele Faktoren zusammenkommen können, die dann in ihrem Zusammenwirken zur Störung führen. Es ist weder eine einzelne Ursache erkennbar noch wird es ausreichen, eine einzelne Ursache zu identifizieren und zu behandeln. Vielmehr haben sich Gewohnheiten entwickelt, die die körperbezogene Wahrnehmung und Interpretation sowie
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