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Adolescentia Aeterna - Die Entdeckung der Ewigen Jugend

Adolescentia Aeterna - Die Entdeckung der Ewigen Jugend

Titel: Adolescentia Aeterna - Die Entdeckung der Ewigen Jugend
Autoren: Betty Kay
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Befürchtung. Sie würde zu spät zu ihrem Interview mit Roger Wellfield kommen. Um die Entsorgung des Kopfes musste sie sich also später kümmern.
 
    „Was versuchst du mich hier glauben lassen? Dass dir jemand einen Plastik-Kopf geschickt hat, der genauso aussieht wie du?“
    Jordans Augen blitzten amüsiert. Ihr bester Freund Bruce lümmelte neben ihr  auf der Couch in seinem Wohnzimmer herum und boxte sie leicht in die Schulter.
    „Du brauchst dich nicht über mich lustig zu machen, weil ich kurzzeitig dachte, er wäre echt. Dann steckst du also nicht dahinter?“
    Bruce schüttelte den Kopf. „Nein, ganz bestimmt nicht.“ Seine Miene blieb ernst, was eigentlich untypisch für ihn war. „Ich finde es schon beängstigend, dass sich jemand solche Mühe macht, dich zu erschrecken. Da muss ganz schön viel Aufwand dahinter stecken.“
    „Hey, was ist los mit dir? Du bist doch sonst nicht so ängstlich. Irgendjemand wollte mir eins auswischen. Was soll’s?“ Unbekümmert warf sie die brünetten, schulterlangen Haare nach hinten.
    Bruce nippte an seinem Glas Wein. „Mir fallen ein paar Fragen dazu ein. Wie konnte der Kerl ein Modell von deinem Gesicht herstellen? Wo hat er das Teil in Kunststoff gießen lassen? Wieso ist er dermaßen von dir besessen? Er muss ziemlich viel Zeit und Geld in diesen Scherz investiert haben.“
    „Vielleicht hast du Recht, was die finanziellen Mittel betrifft“, gab Jordan zu. „Aber ich kenne niemanden, der solche Möglichkeiten hat.“
    „Genau das macht mir ja Angst. Du solltest die Geschichte nicht einfach so abtun. Hast du schon mal darüber nachgedacht, die Gedanken der Person zu lesen, die dir das Geschenk gemacht hat?“
    Sie schüttelte widerwillig den Kopf. „Du weißt doch, dass ich das nicht mache. Es gefällt mir nicht.“
    „Das erste und letzte Mal, als du die Gedanken eines Psychopathen aufgefangen hast, wollte dir niemand glauben. Aber das wäre jetzt anders.“
    Jordans Gesichtsausdruck wurde bitter. „Ich werde die Blicke meiner Eltern nie vergessen, als ich ihnen davon erzählt habe. Dieses Kapitel meines Lebens möchte ich nicht wieder aufschlagen.“
    „Schon gut. Wir müssen trotzdem herausfinden, wer dermaßen interessiert an deinem Köpfchen ist.“ In diesem Moment läutete es an der Wohnungstür, und Bruce öffnete, um seinen letzten Gast einzulassen. „Da bist du ja endlich“, empfing er Selina und küsste sie auf beide Wangen.
    „Der Verkehr war wieder mörderisch.“ Sie folgte ihm ins Wohnzimmer und begrüßte auch Jordan. „Wie ich sehe, seid ihr schon auf dem besten Weg, euch zu betrinken. Gibt es einen Anlass?“
    „Das kann man wohl sagen“, begann Bruce, bevor Jordan ihm zuvorkommen konnte. „Jordan hat jemanden derart verärgert, dass er sich gezwungen sah, einen abgetrennten Kopf mit ihren Gesichtszügen vor ihrer Tür abzustellen.“
    „Der Kopf ist aus Kunststoff und war in einem mit Geschenkpapier verpackten Karton“, sagte Jordan und erzählte ihrer Freundin auch den Rest. „Das Ganze regt Bruce fürchterlich auf.“
    Selina setzte sich. „Das kann ich verstehen. Was willst du jetzt machen? Gehst du zur Polizei?“
    „Ich dachte, wenigstens du bleibst cool. Was soll ich denn bei der Polizei sagen? Entschuldigung, ich habe meinen Kopf gefunden?! Die können auch nichts anderes tun, als meine Geschichte zu Protokoll nehmen und abwarten, ob mich vielleicht jemand umbringt.“
    „Mit so was macht man keine Scherze, Jordan.“ Selina wandte sich an Bruce. „Wir werden morgen ein paar Erkundigungen einholen. Es kann nicht viele Läden geben, die solche Modelle herstellen. Vielleicht ist Jordan bis dahin vernünftig geworden und hilft uns. Schließlich ist sie die Journalistin.“
    „Schon gut, schon gut. Die Rüge ist angekommen“, brummte die Angesprochene. Sie hatte etwas zu viel getrunken und fühlte sich leicht beschwipst. „Es ist furchtbar lieb, dass ihr euch Sorgen um mich macht. Und ihr habt ja auch Recht.“ Sie drückte sich an die beiden. „Das Ganze ist schon etwas unheimlich. Aber gleich zur Polizei?“
    Selina legte den Arm um sie und drückte sie kurz. „Wir werden abwarten, was bei unseren Nachforschungen herauskommt. Mir ist klar, dass du nicht in ihren Akten auftauchen möchtest. Aber vielleicht brauchen wir ihre Hilfe.“
    „Okay, abgemacht. Wenn sie mich allerdings in die Klapse stecken, müsst ihr mich wieder rausholen. So, und jetzt wechseln wir das Thema. Ich werde schon ganz trübsinnig.“
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