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Adolescentia Aeterna - Die Entdeckung der Ewigen Jugend

Adolescentia Aeterna - Die Entdeckung der Ewigen Jugend

Titel: Adolescentia Aeterna - Die Entdeckung der Ewigen Jugend
Autoren: Betty Kay
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dass wir das Zeichen für unsere Bruderschaft verwenden. In Wirklichkeit spielte er wohl damit auf die Markierung seiner Kinder an.“
    „Kinder? Weshalb sprichst du von der Mehrzahl?“
    „Nachdem er die Notiz …“ Er deutete auf eine Stelle in dem Buch vor ihm. „… bereits vor Christi Geburt geschrieben hat, kann ich nicht ausschließen, dass er von der Wahrheit dieser Worte überzeugt war, weil er das Zeichen auf der Schulter eines seiner Nachfahren GESEHEN hat.“
    Der Gedanke gefiel ihr nicht. Halbgeschwister, geboren vor tausenden von Jahren. Wie viele es wohl von ihrer Art gab? „Das kann nicht sein. Es ist doch angeblich unmöglich, dass einer Der Ältesten Kinder zeugt!“
    „Davon wurde bislang ausgegangen. Vielleicht gibt es gewisse Voraussetzungen …“ Er zuckte mit den Schultern. „Ich habe keine Ahnung.“
    „Was hat das alles zu bedeuten?“
    „Ich weiß es nicht“, gab Julian zu. „Bist du sicher, dass du den Namen Nathan Asiun nicht irgendwo aufgeschnappt hast? Bist du davon überzeugt, dass es sich bei ihm um deinen Vater handelt?“
    Gute Frage. „Ich habe den Mann nie kennengelernt. Meine Mutter hat mir nichts über ihn erzählt, ihn nie erwähnt. Aber ich weiß, dass es die Stimme meiner Mutter war, die mir den Namen eingegeben hat.“
    „Vor Jahrhunderten hat das Gerücht die Runde gemacht, dass Anun die Bruderschaft verlassen hat, um das erste Mal mit einer Frau zusammen zu sein. Ich habe nicht daran geglaubt, weil das Schicksal Des Ältesten nach seinem Austritt eigentlich anders aussieht.“
    „Er stirbt, meinst du wohl.“
    Julian nickte. Er rutschte auf dem Sofa nach hinten.
    Sie beschloss, nicht darauf einzugehen . Möglicherweise handelte es sich dabei um eine Lüge, um die Männer unter Kontrolle zu halten. „Geht die Geschichte noch weiter?“
    „ Laut den letzten, vagen und eigentlich unglaubwürdigen Gerüchten vor gut zwanzig Jahren hat Anun vor seinem Tod mit einer Frau Kinder gezeugt. Alles Söhne. Und eine Tochter. Der erste weibliche Nachkomme, der etwas ganz Besonderes sein soll.“
    „Den Teil kann ich bestätigen.“
    Er lachte trocken. „Ich gebe mich geschlagen. Bei dir kann es sich eindeutig nur um diese Frau handeln.“
    „Dann nehmen wir die Möglichkeit erst einmal als Wahrheit an“, verkündete Eva. So leicht fiel ihr das nicht.
    Zeit ihres Lebens hatte sie sich einsam gefühlt. Seit dem Tod ihrer Mutter hatte sie gewünscht, einen Vater an ihrer Seite zu haben. Nun wäre es ihr beinahe lieber gewesen, nichts von ihm zu wissen. Nicht zu vermuten, dass irgendwo auf dieser Welt Geschwister von ihr existierten. Vermutlich waren viele davon bereits gestorben oder um einiges älter als sie.
    War sie ihnen über den Weg gelaufen? Hatte sie einen ihrer Brüder kennengelernt? War einer von ihnen sogar Mitglied in der Bruderschaft?
    Sie blickte neuerlich auf ihre Uhr. „Ich muss kurz telefonieren.“
    Julians Lachen hielt an und verfolgte sie bis in sein Schlafzimmer. Dort wählte sie Mimis Nummer.
    „Dein Anruf kommt fünf Minuten zu spät.“
    „Tut mir leid, Mimi. Wir haben gerade das Ergebnis unserer Recherchen diskutiert.“
    „Wir?“ Die Stimme ihrer Freundin überschlug sich beinahe. „Du bist doch nicht schon wieder bei IHM?“
    Eva seufzte. „Er ist weder Satan noch ein Monster.“
    „Davon kannst du mich nicht überzeugen. Solange du dich in seiner Nähe aufhältst, meldest du dich jede halbe Stunde bei mir.“
    „Du übertreibst, Mimi.“
    „Ich muss nur daran denken, dass er dich vier Tage versteckt hat, und ich könnte schreien. Meine Wut auf ihn kann nicht mit Worten beschrieben werden. Ich verstehe nicht, wie du ihm noch vertrauen kannst.“
    Wie sollte sie Mimi erklären, dass er keine andere Wahl gehabt hatte, ohne die Wahrheit zu verraten? Ein Telefonat war nicht die richtige Gelegenheit, um das Geheimnis der Ewigen Jugend zu lüften. „Wir haben für nächste Woche ein Treffen angesetzt, bei dem ihr ihn kennen lernen werdet. Danach wirst du die Sache anders beurteilen.“
    „Wer’s glaubt“, murrte Mimi. „Um welche Nachforschungen handelt es sich überhaupt? Ich dachte, du wärst mit deiner Dissertation endlich durch.“
    „Ja, aber … es sind Komplikationen aufgetreten.“ Und das war nicht einmal gelogen.
    „Versuch möglichst schnell dort fertig zu werden , und ruf mich jede halbe Stunde an. Ich werde auf dich warten.“
    „Es wird etwas dauern, aber du weißt ja jetzt, wo ich stecke“, meinte Eva. „Bis
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