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Adolescentia Aeterna - Die Entdeckung der Ewigen Jugend

Adolescentia Aeterna - Die Entdeckung der Ewigen Jugend

Titel: Adolescentia Aeterna - Die Entdeckung der Ewigen Jugend
Autoren: Betty Kay
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wohl ins Krankenhaus.

2. Kapitel
 
    Dienstag, 24. September 2002
    Es war ein großes Paket, ungefähr einen halben Meter hoch und einen halben Meter breit. Eigentlich zu auffällig, um es zu übersehen. Trotzdem wäre Jordan fast darüber gestolpert, als sie das Haus verließ.
    Es stand direkt vor ihrer Tür. Während sie noch nach ihrem Hausschlüssel kramte, um die Türe abzuschließen, bemerkte sie es im Augenwinkel. Überrascht begutachtete sie das Paket und wunderte sich über das rosafarbene Papier und die rote Schleife. Als nächstes fiel ihr auf, dass der Absender fehlte. Sehr seltsam. Der Karton wirkte wie das überdimensionale Geburtstagsgeschenk für ein Mädchen im Kindergartenalter. Und zu dieser Generation gehörte sie eindeutig nicht mehr.
    Wem konnte es gehören? In ihrer Straße gab es keine kleinen Kinder. Die Frau mit den strahlend dunkelblauen Augen hatte ihr Zuhause auch bewusst so gewählt. Nicht, dass sie keine Kinder mögen würde. Allerdings verunsicherten Kinder sie, weil die ihre Gedanken sofort und laut von sich gaben. Da war es schon besser, wenn sie sich entscheiden konnte, ob sie sich in ihr Gegenüber hineinversetzen wollte oder nicht.
    Jordan blickte kurz auf die Uhr. Sie hatte noch ein wenig Zeit, bevor sie zu ihrem Interview musste. Am besten, sie versuchte den wahren Empfänger gleich ausfindig zu machen.
    Vorsichtig hob sie das Paket hoch, um es von allen Seiten zu betrachten. Es war schwerer als erwartet. Da bemerkte sie eine kleine Karte, die seitlich am Geschenkpapier angebracht war. Es handelte sich um eine kurze Nachricht, nicht mehr als zehn Worte: „Mit großer Verehrung für ihren journalistischen Spürsinn an J.D. Hensen.“
    Anscheinend war das Paket doch für sie gedacht. Sie würde es nicht hier draußen öffnen. Vielleicht war es ein Scherz von einem ihrer Freunde. Da wusste man nie, was einen erwartete.
    Sie ging zurück ins Haus und zog den Schlüssel innen aus dem Schloss. Hier war er! Eigentlich hatte sie gedacht, sie hätte ihn in die Tasche gesteckt. Irgendwann würde sie wohl noch ihren Kopf irgendwo vergessen. Jetzt war sie allerdings zu neugierig auf den Inhalt des Pakets, um noch weiter über ihre Schusseligkeit nachzudenken.
    Im Haus wandte sie sich gleich nach links ins Esszimmer. Der Tisch dort war höher als der Couchtisch – sie wollte sich gar nicht erst setzen. Ungeduldig zerrte sie an der Schleife, die das Paket umgab, und riss das Papier mit einem Ruck ab. Dann hob sie den Deckel an.
    Als sie in den Karton blickte, entwich ein entsetztes Stöhnen ihrer Brust. Schockiert wich sie zurück. In dem Karton war der blutverschmierte Kopf einer Frau.
    Selbst totenblass presste sie sich die Hand auf den Mund, um nicht laut zu schreien. Jordan atmete ein paar Mal tief durch. Trotz ihres Berufs als Journalistin war sie den Anblick von Blut nicht gewohnt. Zwar hatte sie mit einem Kollegen über zwei, drei Mordfälle berichtet – allerdings hatte sie dafür nur Zeugenaussagen und Polizeiberichte lesen müssen. Noch nie aber war die Tat – oder gar der Täter – so nah an sie herangerückt.
    Allmählich erwachte ihre journalistische Neugier. Das war die Chance, auf die sie seit Jahren gewartet hatte. Mit der Story, die möglicherweise dahinter steckte, könnte ihr endlich der Durchbruch gelingen.
    Sie trat wieder näher an den Karton. Vermutlich sollte sie ihn so wenig wie möglich berühren, um keine Spuren zu verwischen. Aber ihre Fingerabdrücke waren nun mal bereits auf dem Papier. Es konnte nicht schaden, sich den Kopf genauer anzusehen. Immerhin wollte ihr jemand damit eine Nachricht übermitteln.
    In der Küche suchte sie nach einem scharfen Messer und bemühte sich dann, eine Seite des Kartons aufzuschneiden, ohne viel zu beschädigen. Als sie endlich einen Blick auf das Gesicht werfen konnte, schnappte sie überrascht nach Luft.
    Das war unmöglich.
    Es war, als würde sie in den Spiegel blicken. Niemand konnte ihr derart ähnlich sehen. Nun bemerkte sie auch, dass irgendetwas an den Augen seltsam war. Vorsichtig befühlte sie den Kopf und fand ihren Verdacht bestätigt: Das Ding war nicht echt. Es war zwar wirklich gut gemacht. Aber es war unecht.
    Erleichtert lachte sie auf und schüttelte über sich selbst den Kopf. Was hatte sie denn erwartet? Dass sie mit einer ihrer Geschichten so viel Aufmerksamkeit erregt hatte, dass ein Mörder sie als Sprachrohr nutzen wollte? Einfach lächerlich.
    Mist. Ein kurzer Blick auf ihre Uhr bestätigte ihre
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