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Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 3

Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 3

Titel: Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 3
Autoren: Andrea Froh
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zur Post und brachte das Dokument auf den Weg; atmete erleichtert ein und aus als ich die Post verließ.
    Nach diesem Stress gönnte ich mir mit Lucia einen Kuchen. Als wir die Sahnereste von den Tellern kratzten, fiel mir das Foto aus der Mülltonne ein. Ich zeigte es Lucia.
    „Sag mal, ist dieses Foto von dir? Es lag zwischen dem Altpapier.“
    „Nein! Frau noch nie gesehen!“, sagte sie und trank ihren hundert Kräuter Tee mit einem schmatzenden Geräusch.
    „Auf der Rückseite steht: In Liebe Hanna“, erzählte ich ihr und schaute in meine leere Kaffeetasse als könnte dort die Antwort zu lesen sein.
    „Vielleicht Freundin von Roger?“, versuchte sie zu klären.
    „Nein! Die habe ich ja gesehen. Diese Frau ist älter, zu alt für meine Jungs“, stellte ich fest.
    Lucia schaute mich ernst an und hatte wohl dieselbe Idee wie ich. Sollte Michael eine Geliebte haben? Er kam immer spät nach Hause und er machte sonntags plötzlich alleine Spaziergänge…
    „Ich muss meine Eltern anrufen. Lucia, vielleicht kannst du abräumen und danach noch die Wäsche bügeln, wenn deine Hüfte es zulässt“, gab ich ihr freundlich Anweisungen, auch wenn ich es oftmals etwas dekadent fand und die Hausarbeit natürlich auch alleine bewältigt hätte, aber Mutter hatte Lucia nun mal bei uns entsorgt und ich wollte sie sinnvoll beschäftigen und ihr das Gefühl geben, gebraucht zu werden.
    Ich verzog mich ins Arbeitszimmer und war so froh, Mutter berichten zu können, dass ich den Spendenbeleg auf den Weg gebracht hatte.
    „Hallo Mama, ich wollte dir nur sagen…“
    „Schatz, ich wollte dich auch gerade anrufen. Papa und ich haben zwei Wochen Moorea gebucht. Morgen früh fliegen wir und wir müssen jetzt noch so viel packen. Wir haben den Termin mit dem Steuerberater verschoben. Die paar Euros sind ja auch nicht die Welt, der Beleg ist nicht so wichtig. Ich melde mich dann aus der Karibik. Alles Gute und Grüße!“
    Super! Dafür hatte ich mir nun diesen Stress gemacht und den Schmuck meiner Großmutter versetzt. Wenn Mama das wüsste! Ich musste ihn nächste Woche sofort wieder auslösen.
    Das Foto von dieser Hanna versteckte ich neben dem Schlüssel für Fins Haus zwischen meiner Unterwäsche.
    Immer wieder kam mir in den Kopf, dass Michael eine Affäre haben könnte, auch wenn ich es mir so gar nicht vorstellen konnte. Warum sollte sich eine jüngere, gutaussehende Frau in Michael verlieben? Weil sie denkt, dass er Geld hat und ihm schöne Kleider kauft? Ich nahm mir vor, Michael genauer zu beobachten. Meine Verhaltensforschung sollte so gut sein, dass ich eine heimliche Liebschaft erkennen sollte.
    Luise rief nach unserer Versöhnung fast täglich an, denn sie hatte nicht viele Freunde, obwohl sie so eine attraktive Frau war. Während einer Yogastunde schrie Luise leicht auf und hielt sich ihren rechten Knöchel. Der Yogi lief sogleich zu meiner Freundin hin und erkundigte sich nach ihrer Verletzung.
    „Ah, ich habe mich wohl vertreten. Es tut so weh!“, stöhnte sie und alle Mitturner schauten so besorgt, als wäre sie aus dem vierten Stock gefallen.
    „Setzen Sie sich auf die Bank. Ich hole etwas zum Kühlen. Machen Sie die letzte Übung noch mal! Ich komme gleich wieder“, rief der Yogi den anderen zu und eilte in die Kabine.
    Vorsichtig legte er ein Kühlkissen auf den Knöchel und lächelte Luise so nett an, dass mir bange wurde. Mir war klar, dass Luise den Yogi unbedingt auf ihrer Matratze ausprobieren wollte. Vermutlich hatte er Stellungen drauf, die auch mich interessiert hätten.
    Nachdem die Stunde vorüber war, kümmerte sich der Yogi wieder um Luise. Ich ging schon in die Kabine vor und wartete, nachdem ich mich schon in meine Wintersachen gehüllt hatte, auf meine Freundin, die einfach nicht kam. Als ich ungeduldig wurde und nach ihr schauen wollte, sah ich zwei Menschen, die sich wie wild küssten. Die Hände des Yogi hatten schnell Luises Brüste gefunden. Das konnte nicht wahr sein! Wütend verließ ich das Fitnesscenter und eilte nach Hause. Ich fand es nicht anständig von Luise einen Mann so schnell zu verführen. Vielleicht hatte er eine Frau hinterm Herd stehen und drei Kinder im Nest. Natürlich konnte kein Mann bei Luise wiederstehen, aber durfte man als attraktive Frau seine Vorteile so schamlos ausnutzen?
    Wütend knallte ich meine Sporttasche auf den Flurboden und entdeckte dort Schuhe, die mir nicht bekannt waren. Es waren kleine, moderne Stiefelchen, die auch nicht Lucia gehörten.
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