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Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 2

Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 2

Titel: Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 2
Autoren: Andrea Froh
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ängematte verbracht hatte, hingen fest in meinem Kopf und ich bewahrte diese Bilder auf, wie einen großen Schatz und ernährte mich von diesen schönen Liebkosungen.
    Ich fiel wieder in eine kleine Depression; trieb exzessiv Sport und meldete mich f ür einen Spanisch Sprachkurs an. Wenn ich nun häufiger bei meinen Eltern sein sollte, wäre es gut, wenn ich die Sprache beherrschte. Michael schwärmte nun auch von der Insel und wollte seinen nächsten Sommerurlaub dort verbringen, aber er dachte wohl vornehmlich an die Yacht meines Vaters, die es ihm angetan hatte. So eine Yacht würde mein Mann sich nie leisten können.
    Es wurde Herbst. Hamburgs B äume verfärbten sich in alle erdenklichen Farbtöne. Die Menschen holten ihre Mäntel aus den Schränken und schritten mit hochgezogenen Krägen durch die Straßen. Ich mochte diese Jahreszeit; die Sonne, wenn sie denn mal schien, brachte die Stadt in eine gemütliche Stimmung. Ich holte meine Kerzen aus dem Schrank und dekorierte das Haus mit Kürbissen und bunten Blättern.
    Michael und ich lebten nebenher wie immer und ich hatte genug zu tun, so dass ich Fin schon so manches Mal verga ß. Da Lucias Hüfte ausgetauscht werden musste, brach die ganze Hausarbeit über mich ein wie eine Lawine. Alleine die Wäscheberge meiner vier Männer war ein Vollzeitjob. Ich war von morgens bis abends beschäftigt, ohne mir eine Pause zu gönnen. Na gut, zwischendurch erwischte ich mich am PC und schrieb Fin oder besuchte Boutiquen und meinen Spanisch Kurs, aber für mich tat ich sonst nicht viel Gutes.
    Nach sechs Wochen hatten wir Lucia wieder, aber sie war nicht voll einsatzbereit, so dass meine Arbeit sich kaum reduzierte.
    An einem grauen Tag im November schrieb Fin mir, dass er nach Hamburg kommen würde und mich unbedingt sehen wollte. Mir passte es nicht, da ich so beschäftigt war und ich mir auch nicht sicher war, ob ich ihn wirklich treffen sollte.
    Doch da er so dr ängte, sagte ich zu. Allerdings schrieb ich ihm, dass wir uns nicht in meiner Wohnung treffen könnten, da ich Besuch von einer Freundin hätte, die bei mir für ein paar Wochen wohnen würde. Wir wollten uns in einem Lokal treffen. Michael erzählte ich, dass ich mich mit meinen Spanisch Leuten treffen würde. Er war etwas enttäuscht, dass es ohne Partner stattfand, aber er war in der Firma wieder so gut beschäftigt, dass er sowieso keine Zeit gehabt hätte.
    Seit dem Urlaub hatte ich nicht wieder zugenommen, da ich wenig a ß und mich sehr viel bewegte. Doch ich hatte den Eindruck, dass mein Gesicht älter aussah als im Sommer, als ich Fin das letzte Mal auf Mallorca gesehen hatte.
    Nicht mehr ganz so aufgeregt wie bei unserem ersten Treffen, fuhr ich mit der Bahn Richtung Treffpunkt. Warum wollte mich Fin unbedingt treffen? Hatte er seine Frau verlassen und wollte mich jetzt fragen, ob ich zu ihm auf die sch öne Insel ziehen würde?
    Als ich in dem kleinen Lokal erschien, in dem wir uns verabredet hatten, war der reservierte Tisch noch leer. Typisch Fin! Er konnte einfach nicht p ünktlich sein. Aber ich nahm es ihm nicht übel, da er zu gut aussah. Nach zwanzig Minuten kam ein sehr abgehetzter Fin, der sich äußerlich verändert hatte. Er trug dunkle Ringe unter seinen Augen und sah älter aus. Seine schwere Lederjacke hängte er an einen Haken und steuerte mit ernstem Gesichtsausdruck auf mich zu.
    Er dr ückte mir einen flüchtigen Kuss auf meine rechte Wange und setzte sich.
    „ Es tut mir leid, dass ich mich verspätet habe, aber ich hatte noch ein Telefonat“, entschuldigte er sich und rieb sich seine müden Augen.
    „ Schon OK! Ich bin auch eben erst gekommen.“ Sollte ich ihn auf sein schlechtes Aussehen ansprechen? Er wusste ja wohl selber, dass er gestresst war, daher unterdrückte ich mir einen Kommentar.
    „ Möchtest du etwas essen?“, fragte er höflich und schenkte mir wieder sein altes Lächeln.
    „ Vielleicht eine Kleinigkeit und du?“
    „ Ich esse nichts!“, sagte er überraschenderweise und daran bemerkte ich, dass ihn etwas bedrückte.
    „ Ach, ich esse auch nichts! Wollen wir uns eine Flasche Wein teilen?“
    Er nickte nur und schaute sich um, so als wenn er nach verd ächtigen Leuten Ausschau halten würde.
    „ Selina, ich will nicht lange um den heißen Brei herum reden. Mein Geschäft musste ich schließen und mir geht es finanziell nicht besonders gut. Muss ja meine Familie ernähren und die ganzen Verpflichtungen. Ich frage dich jetzt ganz direkt, ob du mir etwas
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