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Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 1

Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 1

Titel: Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 1
Autoren: Andrea Froh
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befand sich auf dem Tiefpunkt und war sowieso nicht gut, da ich über Michael und mich nachdachte und zu dem Ergebnis kam, dass ich nicht so glücklich war wie andere. Ob Michael glücklich war, konnte ich nicht sagen. Aber er hatte wenigstens seine Arbeit und vielleicht saß in seinem Großraumbüro ja auch ein nettes Mädel auf das er sich freuen konnte? Fehlte mir ein Job und eigenes verdientes Geld? Fehlte mir ein Partner, mit dem ich mehr lachen und besseren Sex haben könnte? Hatte ich Hormonstörungen und war deshalb unzufrieden? Was wollte ich eigentlich? Alles schwirrte in meinem Kopf und ich musste heulen und wusste gar nicht genau warum.
    Meine Jungs bemerkten, dass ich überaus wütend war, zudem klafften rote Flecken an meinem Hals, die ich bekam wenn mich etwas aufregte.
    „Mama, wir haben alle die Zeitung gekauft und den Artikel gelesen…“ versuchte Roger vorsichtig mich anzusprechen. Ich stand mit dem Rücken zu den Dreien an der Spüle und spritzte so sehr in dem Waschwasser, dass die Spritzer nur so flogen.
    „Ja, ich weiß! Das Vorher-Foto ist eine Katastrophe und der Text ist Schwachsinn. Luise musste den Artikel so schreiben, damit er interessanter ist!“ sagte ich scharf und schrubbte in einer Pfanne, in der mir ein Spiegelei angebrannt war. „Ihr müsst Papa den Artikel ja nicht zeigen!“ sagte ich abschließend und damit war für meine Jungs der Fall klar und ich konnte auf sie zählen.
    Nachdem meine roten Flecken langsam am Abklingen waren, kam Lucia auf mich zu und schaute mich so mitleidig an. Sie hielt diese Zeitung in der Hand, die wie ein rotes Tuch für einen Stier war.
    „Ja, Lucia! Ich habe den Artikel schon gelesen und bin auch nicht zufrieden, aber du weißt ja, dass in den Zeitungen viel Quatsch steht und das ist natürlich auch Quatsch mit der Internet Geschichte“, redete ich ihr ein und überließ ihr das Abtrocknen des Geschirrs.
    Meine Jungs brachten mich auf andere Gedanken, da sie mir lustige Geschichten aus der Schule erzählten. Ich ging mit dem Jüngsten an diesem doofen Tag noch ins Kino und wir amüsierten uns gut über einen albernen Film und stopften uns die XXL-Tüte Popcorn in die Münder. Derartige Aktionen genoss ich, aber kaum war ich wieder alleine, bekam ich schlechte Gedanken.
    Michael fragte mal kurze Zeit später nach dem besagten Artikel und ich log ihn mal wieder an und sagte, dass er doch nicht veröffentlicht wurde.
    Fin schrieb mir noch immer. Zwar nicht so oft wie früher aber stetig. Er beschäftigte sich gedanklich noch sehr mit seinem Vater, denn er hatte sehr an ihm gehangen und musste nun sehr traurig sein. Ich versuchte ihn zu trösten und schrieb viele lange Zeilen. Er öffnete mir mehr und mehr sein Herz und ich verspürte den Wunsch, Fin wieder zu sehen. Ich warf meine alten Vorsätze über Bord, getrieben von meiner Unzufriedenheit.
    Als ich einen recht guten Tag hatte, erreichte mich Fins Einladung auf die Insel. Seine Frau und seine Kinder waren in Deutschland auf Urlaub und er wollte unbedingt, dass ich in seiner Finca wohne. Er wollte mir die besten Restaurants und die schönsten Ecken seiner Insel zeigen. Ich freute mich natürlich, dass Fin sich noch für mich interessierte und ich sah mich schon am Strand mit ihm, Hand in Hand laufend, im Wasser tobend, abends an der Poolterrasse einen Cocktail schlürfend….
    Ja, es könnte richtig nett werden, aber ich war gebunden und wie sollte ich Michael erklären, dass ich alleine nach Mallorca verreisen wollte? Ich schrieb Fin, dass ich mich sehr über die Einladung freuen würde und dass ich es mir überlegen müsste. Ich hatte meine Männer noch nie alleine gelassen; ich machte alles für sie und sie würden es sicher nicht ohne mich hinbekommen, dachte ich nervös. Vielleicht sollte ich Michael direkt fragen, ob ich mir mal eine Woche Urlaub vom Alltag gönnen könnte. Er sah ja selber, dass ich durchgehend am Arbeiten war und mir auch am Wochenende keine Pausen nahm.
    Michael arbeitete viel zu viel und schloss erst gegen 20 Uhr die Haustür auf, um mir müde einen schlaffen Kuss auf den Mund zu drücken. In der Woche konnte ich ihm keine Fragen stellen, da sein Kopf nicht frei war und seine Augen früh zuklappten. So verschob ich mein „Mallorca-Anliegen“ auf das Wochenende.
    Ich hatte es zunächst aufgegeben Luise wegen des fiesen Artikels über mich zur Rechenschaft zu ziehen. Auch sie meldete sich nicht bei mir, da sie vermutlich ein schlechtes Gewissen biss. Warum hatte
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