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Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 1

Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 1

Titel: Adios Alltag, hola Abenteuer - Teil 1
Autoren: Andrea Froh
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keine gute Idee. Vielleicht sollte ich den Kontakt einfach abbrechen. Er hat ja keine Adresse von mir.“
    „Du möchtest dich doch gerne mit Fin treffen. Sonst hättest du dich doch nicht aufs Mailen eingelassen“, unterstellte sie mir. Sie hatte mich durchschaut, das war wohl auch nicht schwer.
    „Interessant wäre es schon. Ach hätte ich ihm doch bloß ein Bild von mir geschickt. Verdammt! Das war richtig blöd!“ sagte ich ärgerlich und leckte meinen Zeigefinger feucht um die letzten Obstreste vom Teller zu bekommen.
    „Ich habe eine Idee. Du versuchst so auszusehen wie ich! “ schlug sie abstruser Weise vor.
    Ich verzog den Mund Richtung Kinn und war nicht sehr angetan von diesem Vorschlag.
    „Wir sehen uns doch gar nicht ähnlich“, winkte ich ab und gab der Kellnerin ein Zeichen, denn ich hatte plötzlich Lust auf ein Glas Sekt bekommen.
    „Das kriegen wir schon hin. Ich kenne einen der besten Visagisten und Hairstylisten in der Stadt. Zudem musst du mal zum Zahnarzt. Du kannst richtig schöne Zähne haben, “ meinte sie ernsthaft.
    „Ich weiß nicht. Was würde Michael dazu sagen? Zudem kosten weiße Zähne viel Geld. Zwei Gläser Sekt bitte!“ - „Champagner!“ korrigierte mich Luise und lachte mich mit ihrem Traumgesicht an, in dem man sich verlieren konnte.
    „Das ist doch eine spannende Geschichte! Endlich kannst du außerhalb deines ewigen Haushalts etwas erleben!“ sagte sie euphorisch.
    Schnell kam der Champagner; gut gekühlt prickelte er mir entgegen und machte mich mutig. Ja, ich war bereit für ein aufregendes Abenteuer in meinem Leben!
    „Auf eine nettes Date!“ rief meine Freundin und wir stießen etwas zu kräftig an, so dass einige Köpfe sich drehten wie die Welt, die mir plötzlich so schön erschien.
    Der Champagner stieg mir sofort zu Kopf und machte mich mutig und albern. Ich stimmte allem was Luise mir vorschlug zu und freute mich mit ängstlichen Untergefühl auf meine äußerliche Veränderung und das Treffen mit Fin.
    Zwei Wochen später saß ich auf dem Zahnarztstuhl und der reiche, gut gegrillte Doktor, der sich auf ein schönes Sümmchen freuen durfte, verpasste mir diese dünnen, weißen Plättchen, die mir ein Starlächeln verleihen sollten.
    Ich hatte mein Sparbuch mit schlechten Gewissen in die Bank getragen. Als ich das schöne Bündel sah, das ausschließlich für meine Zähne draufgehen sollte, wurde mir ganz anders. Zwar hätte ich mir für das Geld ein neues Auto oder ein Designer Sofa kaufen können, aber sind schöne Zähne nicht viel besser als ein Auto?
    Kaum hatte ich mein neues Traumgebiss, überfiel mich ein neues Selbstbewusstsein und ein positives Lebensgefühl. Schon als der Zahnarzt mir den Spiegel vor die Nase gehalten hatte, konnte ich mein Staunen und meine Freude kaum unterdrücken. Auf dem Weg nach Hause schaute ich in jeden Spiegel und in jede spiegelnde Fensterscheibe; öffnete meinen Mund um diese hübschen Beißerchen zu bewundern.
    Ich hatte Michael nichts von meinem Vorhaben erzählt und da er nicht viel von perfekten Äußerlichkeiten hielt, hatte ich etwas Sorge.
    Als Michael nach Hause kam, verzog er sich zunächst in sein Arbeitszimmer und setzte sich danach zum Abendbrot an den Esstisch, der nun immer ohne tote Tiere belegt wurde.
    Den Jungs hatte ich meine neuen Zähne schon stolz präsentiert. Der Große fand es „super cool“, der Mittlere „gar nicht schlecht“ und dem Jüngsten war es egal. Michael brauchte ziemlich lange Minuten um die Veränderung zu bemerken, aber das Licht war auch schwach und seine Augen gaben Jahr für Jahr mehr nach.
    „Du hast deine Zähne machen lassen?“ sagte er überrascht, aber nicht erfreut.
    „Gefällt es dir? Ich konnte meine Zähne nicht mehr ertragen und habe mir etwas Gutes getan. Dafür gehe ich ja auch nicht jede Woche zum Friseur oder zur Kosmetik“, versuchte ich mich vor ihm zu rechtfertigen.
    „Ja, sieht gut aus! Wie bei der, na, wie heißt die noch? Und was kostet so etwas?“ wollte er natürlich gleich wissen.
    „Das sage ich dir lieber nicht. Ich hatte noch Geld auf meinem Sparbuch und habe es davon bezahlt“, sagte ich ruhig und hoffte, dass er nicht weiter bohren würde. Hätte ich ihm die Summe genannt, wäre er mir noch über den teuren Salaten zusammen gebrochen.
    „Du siehst jetzt so fremd aus. Daran muss ich mich erst einmal gewöhnen. Nun verlang aber nicht von mir, dass ich mir auch die Zähne machen lasse“, lächelte er und wandte sich den Jungs zu, die
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