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Adam - Die letzte Chance der Menschheit: Band 1 (German Edition)

Adam - Die letzte Chance der Menschheit: Band 1 (German Edition)

Titel: Adam - Die letzte Chance der Menschheit: Band 1 (German Edition)
Autoren: Raimon Weber
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dass der große Hut noch immer wie angewachsen auf Ta Uns Kopf saß. »Ist er tot?«
    Quinton hockte sich neben die Kreatur, legte eine Hand auf ihren Rücken und schien zu lauschen. »Ich weiß es nicht.« Er durchwühlte die Manteltaschen, brachte einen Schlüsselbund zum Vorschein und warf ihn Virginia Zimunga zu. Die Zauberin befreite Adam von der Kette an seinem Fußgelenk und rannte wortlos auf den Flur.
    »Uns bleibt keine Zeit. Wir müssen jetzt schnell handeln«, sagte Quinton und fesselte die Kreatur mit der Kette. »Nimm dieses Funkgerät und wirf es über Bord.«
    »Warum denn? Vielleicht …«
    »Über Bord damit!«, fiel ihm der Medizinmann ins Wort. »Vielleicht sendet es ein Signal und man kann so die Position der Amatola orten.«
    ***
    Virginia Zimunga war völlig außer Atem, als sie die Kommandobrücke erreichte. Nicht allein von der Anstrengung. Der Anblick von Ta Uns wahrem Gesicht hatte sie zutiefst getroffen. Sie hielt kurz inne und sammelte sich. Das Zittern ihrer Hände ließ nach. Dann öffnete sie die Tür.
    Henri Dannerup hatte ihr Eintreten nicht bemerkt. Er hockte auf einem Stuhl und behielt den am Steuerrad angeketteten Kapitän im Auge. Die Pistole lag auf seinen Knien. Henri Dannerup machte einen gut gelaunten Eindruck. Er summte sogar eine Melodie.
    Die Zauberin zielte mit ihrem kleinen Revolver auf ihn. Auf diese kurze Distanz wäre es selbst für sie eine Leichtigkeit gewesen, den Mann zu treffen. Sie zögerte. Die Magische Gilde hatte schon zu viele Leben in Gefahr gebracht und auch Menschen sterben lassen. Die Zauberin wollte Dannerup nicht töten, auch wenn es so zu einer Zeitverzögerung kam.
    »Henri«, sagte sie leise, aber bestimmt.
    Henri Dannerup zuckte zusammen und sah in ihre Richtung. »Oh!«, machte er nur und vergaß vor lauter Erstaunen, nach seiner Waffe zu greifen. Der Boden um ihn herum war übersät mit den lilafarbenen Verpackungen seiner Lieblings-Schokoriegel und Konservendosen. Schließlich war er davon überzeugt gewesen, von nun an bedenkenlos alles in sich hineinstopfen zu können.
    Kapitän Sagan beobachtete schweigend das Geschehen.
    Henri Dannerup schien erstarrt, nur seine rechte Hand sank unendlich langsam zu der Pistole auf seinem Bein.
    Die Zauberin durchdachte das Risiko eines Warnschusses. Die Kugel konnte als Querschläger durch die Brücke wirbeln und vielleicht einen der Anwesenden verletzen. Schließlich bestand hier fast alles aus Metall. Sie entschied sich für die Fensterfront und drückte ab. Das Projektil raste mindestens einen Meter neben Dannerups rechtem Ohr durch das Glas. Der Berater der Innenministerin starrte einen Moment lang entgeistert auf das Einschussloch in der Scheibe, dann sprang er auf, wobei die Waffe von seinem Knie rutschte und polternd auf dem Boden landete.
    »Liegen lassen!«, befahl Virginia Zimunga schroff und ging mit der Waffe im Anschlag auf den dicken Mann zu. Er machte keinerlei Anstalten, sich ihrem Befehl zu widersetzen, sondern wirkte eher nachdenklich und verwirrt. »Sie haben mich sofort erkannt. Wie kann das sein?«
    Die Zauberin verstand kein Wort. War der Mann komplett von Sinnen?
    »Ta Un hat mich doch schön gemacht«, fuhr Dannerup fort. »Ich sehe jetzt ganz anders aus.«
    Endlich ahnte Virginia Zimunga, warum der Mann sie alle so bereitwillig verraten hatte. Das Wesen hatte Dannerup vorgegaukelt, er sei nicht länger Gefangener seines, zugegeben für die meisten Menschen wenig attraktiven, Körpers.
    »Er hat Sie getäuscht«, sagte die Zauberin. »Sie sehen so aus wie immer.«
    »Nein, nein.« Er deutete auf seinen ausladenden Bauch. »Hier! Ich bin jung, schlank und schön. Ich kann es doch selbst sehen.«
    »Das ist es ja. Sie bilden sich das nur ein, weil er Sie hypnotisiert hat. Aber das gilt nicht für andere. Selbst dieses Wesen kann nicht der gesamten Menschheit vorspiegeln, Henri Dannerup hätte seine Gestalt verändert.«
    Ohne den Berater der Innenministerin aus den Augen zu lassen, befreite die Zauberin den Kapitän von den Handschellen und übergab ihm Dannerups Waffe. »Passen Sie einen Moment auf. Ich werde ihm die Handschellen anlegen.«
    Sagan hielt sie an der Schulter fest. »Die haben meinen Sohn!«
    »Auch das war eine Lüge!«, erwiderte die Zauberin. »Wir haben, noch ehe die Amatola ablegte, die Familien aller Teilnehmer der Operation Odysseus in Sicherheit gebracht.«
    »Aber dieser Kerl hatte die Mütze meines Sohnes!«
    »Er ist ein Blender, der mit den Ängsten der
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