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Adam - Die letzte Chance der Menschheit: Band 1 (German Edition)

Adam - Die letzte Chance der Menschheit: Band 1 (German Edition)

Titel: Adam - Die letzte Chance der Menschheit: Band 1 (German Edition)
Autoren: Raimon Weber
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bemerkte Adam.
    Der Medizinmann hatte den vorwurfsvollen Unterton nicht überhört. »Wir durften dich unmöglich in unsere Vorbereitungen einweihen. Nur so konnten wir in Erfahrung bringen, was diese Kreatur plant.«
    Adam betrachtete die schwarze, gummiartige Kleidung unter dem geöffneten Mantel. »Rauch statt Blut«, sagte er. »Aber der Einstich sieht nicht besonders gefährlich aus. Wieso hat ihn ein einziger Stich außer Gefecht gesetzt?«
    Quinton zeigte ihm das Messer. Eine kurze, gerade einmal zehn Zentimeter lange Klinge mit einem schmucklosen Holzgriff. »Sie ist geweiht.«
    »Geweiht? Sie meinen mit Weihwasser?«
    Der Medizinmann nickte. »Unter anderem. Die Menschen glauben an so vieles und vergessen, dass alles einen gemeinsamen Ursprung hat.«
    Auf dem Gang näherten sich Schritte und ein leises Rattern, das Adam zunächst nicht deuten konnte. Er trat vor die Tür.
    Casablanca, wie immer ganz orangefarben gekleidet, schob eine Krankentrage auf Rädern in ihre Richtung. Adam fragte sich, warum sie ihre Reisetasche mitgebracht hatte. Sie hing an ihrer Schulter.
    »Hallo, Junge!«, begrüßte sie Adam. »Dann wollen wir den Kerl mal abtransportieren.«
    Mit vereinten Kräften gelang es ihnen, die Kreatur auf die Trage zu legen. Ihr Gewicht unterschied sich nicht von dem eines Menschen.
    Adam kostete es einige Überwindung, das Wesen anzufassen. Eigenartigerweise rutschte der Hut noch immer nicht vom Kopf. Adam widerstand jedoch der Versuchung, an ihm zu zerren.
    Die Arrestzelle befand sich im Bug des Schiffes. Ein fensterloser Raum mit karger Einrichtung und einer massiven Stahltür. Sie legten die Kreatur auf die schmale Liege.
    »Er oder es …« Casablanca zögerte. »Verdammt! Ich weiß nicht, wie ich das Ding bezeichnen soll. Na, jedenfalls atmet es nicht.«
    »Es lebt aber«, sagte Quinton und betastete die Stichwunde. Zum ersten Mal fragte sich Adam, ob das schwarze gummiartige Material nicht in Wirklichkeit die Haut des Wesens war.
    »So ist es«, bestätigte Quinton, als Adam ihn darauf ansprach. »Sie fühlt sich kalt und ledern an. Ich glaube nicht, dass dieses Wesen viel mit uns Menschen gemein hat.«
    Adam nickte. Schließlich hatte das Ding gequalmt wie ein alter Ofen.
    »Hör zu, Adam«, begann Quinton. »Virginia Zimunga hat bereits das wahre Antlitz dieser Kreatur gesehen. Ich werde jetzt die Maske entfernen, um zu sehen, ob es sich wirklich um das handelt, was ich befürchte. Vielleicht wäre es besser für dich, wenn du den Raum verlässt.«
    Adam schüttelte energisch den Kopf. »Nein, ich will dabei sein.«
    »Nun gut«, brummte Quinton. »Wollen mal sehen … wie hat er das gemacht?«
    Er legte die Hände an die beiden Stirnseiten der Kreatur. Nach ein paar tastenden Versuchen erklang ein deutliches Knacken. »Es ist so weit.«
    Der Medizinmann bat Casablanca, an dem Hut zu zerren.
    Maske und Hut lösten sich, und die wahre Gestalt der Kreatur kam zum Vorschein.
    Casablanca wich mit dem grauen Hut in der Hand zurück. Adam hingegen blieb wie erstarrt stehen.
    Er kannte das Wesen.
    Die schwarzen Lippen, hinter denen er Zähne wie Glasscherben erkannte. Die Hörner. Bei dieser Kreatur waren sie zentimeterlang und wanden sich aus dem bleichen Schädel.
    ***
    Sie hatten die Zellentür verriegelt und sich schweigend in einen benachbarten Aufenthaltsraum begeben. Ein bewusstloser Marinesoldat lag dort am Boden. Casablanca hatte seinen Kopf auf ein Kissen gebettet. Es sah jetzt so aus, als würde er nur ein kleines Nickerchen halten.
    Adam betrachtete die Einrichtung des Raumes. Er hatte das Gefühl, gleich den Verstand zu verlieren, und in seiner Schäbigkeit und Schlichtheit hatte der Raum fast etwas Beruhigendes: die Stühle mit den grünen abgewetzten Polstern, das Poster an der Wand – der Tafelberg von Kapstadt bei Sonnenaufgang – und die aufgeschlagenen Sportseiten einer Zeitung auf dem Tisch.
    Casablanca brachte ein Glas Wasser. Adam nahm es wortlos entgegen und trank hastig.
    Quinton saß ihm direkt gegenüber. Die große Spinne verbarg sich unter dem Stuhl des Medizinmannes.
    »Haben wir den … Teufel an Bord?«, wagte Adam schließlich zu fragen.
    »Teufel, Satan, Asmodäus, Luzifer«, erwiderte Quinton mit gerunzelter Stirn. »Das genau ist das Problem. Er ist in so vielen Kulturen und Religionen bekannt, und ich weiß im Moment noch nicht, mit was wir es hier wirklich zu tun haben.«
    Adam kicherte. Er hatte immer noch das Gefühl, den Verstand zu verlieren. »Und
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