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Adam 01 - Die letzte Chance der Menschheit

Adam 01 - Die letzte Chance der Menschheit

Titel: Adam 01 - Die letzte Chance der Menschheit
Autoren: Raimon Weber
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Raum fast etwas Beruhigendes: die Stühle mit den grünen abgewetzten Polstern, das Poster an der Wand – der Tafelberg von Kapstadt bei Sonnenaufgang – und die aufgeschlagenen Sportseiten einer Zeitung auf dem Tisch.
    Casablanca brachte ein Glas Wasser. Adam nahm es wortlos entgegen und trank hastig.
    Quinton saß ihm direkt gegenüber. Die große Spinne verbarg sich unter dem Stuhl des Medizinmannes.
    »Haben wir den … Teufel an Bord?«, wagte Adam schließlich zu fragen.
    »Teufel, Satan, Asmodäus, Luzifer«, erwiderte Quinton mit gerunzelter Stirn. »Das genau ist das Problem. Er ist in so vielen Kulturen und Religionen bekannt, und ich weiß im Moment noch nicht, mit was wir es hier wirklich zu tun haben.«
    Adam kicherte. Er hatte immer noch das Gefühl, den Verstand zu verlieren. »Und möglicherweise hat er einen Pakt mit meinem Großvater geschlossen. Das ist doch völlig verrückt.«
    »Es ist ein lebendiges Wesen. Wir können es besiegen. Unsere Aufgabe ist, alles darüber herauszufinden.«
    »Sie sagten, es gäbe noch mehr von denen.«
    »Davon bin ich überzeugt«, bestätigte der Medizinmann.
    »Was wissen Sie wirklich über diese Kreatur, Quinton?«, fragte Adam, der spürte, dass Quinton ihm etwas verschwieg. »Was war das für eine Sprache, mit der Sie Ta Un angesprochen haben?«
    »Fragmente von ihr sind in der Sprache der Sumerer ent­halten. Sie ist aber noch viel älter.«
    Casablanca hielt ein Glas Rotwein in der Hand. Der Geruch war sehr intensiv. Sie musste einen geheimen Vorrat mit an Bord geschmuggelt haben. Alkohol war auf der Amatola strengstens verboten. Die Hexe trank es mit einem Schluck aus. »Ich habe einen Vorschlag zu machen«, sagte sie dann.
    Adam und Quinton sahen sie erwartungsvoll an.
    »Ich könnte versuchen, in die Erinnerung unseres Satans einzutauchen. Wie ich es bei Brian getan habe.«
    »Meinen Sie, das klappt?«, fragte Quinton. »Das ist definitiv kein Mensch. Was Sie vorhaben, könnte gefährlich werden.«
    »Natürlich macht mir der Gedanke daran Angst«, erwiderte Casablanca trocken. »Was meinen Sie, warum ich den Wein trinke?«
    »Gut«, sagte Quinton. »Hätten Sie für mich auch einen Schluck? Ich würde Sie gern bei dieser Reise begleiten.«
    ***
    Der Medizinmann hatte der Kreatur wieder die Maske mit den Schlitzen für Mund und Augen und den Hut aufgesetzt. Er wollte auf keinen Fall, dass ein Besatzungsmitglied deren wahre Gestalt zu Gesicht bekam.
    Casablanca begann mit den Vorbereitungen. Sie holte eine Dose mit Kermes, dem roten Farbstoff aus Läusen, aus ihrer Reisetasche hervor. Einen Moment sah es so aus, als würde sie es sich doch noch anders überlegen. Sie atmete tief ein, dann zeichnete sie das Pentagramm auf die Brust der Kreatur. Die rote Farbe bildete einen starken Kontrast zu der pech­schwarzen Haut.
    Casablanca schraubte den Deckel von einer kleinen Flasche, nahm einen Schluck und reichte sie an Quinton weiter. Schließlich legte sie die rechte Hand auf die Kreatur und umfasste mit der anderen Quintons Gelenk. »Wenn es klappt, weiß ich nicht, wo wir landen werden«, sagte sie und schloss die Augen. Sie murmelte ihre Beschwörungsformeln.
    »Es funktioniert nicht«, stellte sie nach einer Minute fest. Plötzlich jedoch verkrampfte sich ihr Körper. Sie warf den Kopf in den Nacken. Der Medizinmann ächzte und ging in die Knie. Casablanca umklammerte sein Gelenk so fest, dass sich ihre Fingernägel in seine Haut bohrten.
    Quintons Spinne raste die Wand hinauf und beobachtete die drei von dort oben mit ihren acht Augen.

Kapitel 18
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Weit zurück
    Das entsetzliche Schreien kam von der Straße. Ich rannte zur Haustür und riss sie auf.
    Der Fallensteller Walter Blaine stand mitten auf der Hauptstraße von Maywood und brüllte so laut, dass jetzt auch die anderen Bewohner ihre Häuser und Werkstätten verließen, um nachzusehen, was Schreckliches geschehen war.
    Dass es sich um etwas Schreckliches handeln musste, machte ihnen Blaines Stimme überdeutlich klar. Sie schraubte sich in nahezu übermenschliche Höhen und erzeugte dabei ein hysterisches Kreischen.
    Ich war nur ein paar Schritte von dem Mann entfernt. Der Fallensteller fuchtelte wild mit den Armen, als ginge es darum, einen unsichtbaren Feind abzuwehren.
    Blaine taumelte, und ich erreichte ihn gerade noch recht­zeitig, um zu verhindern, dass er stürzte.
    Walter Blaines Augen waren weit aufgerissen.
    »Jacob ist tot«, keuchte er. »Die anderen … sie sind weg! Alle! Weg!« Er
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