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Adam 01 - Die letzte Chance der Menschheit

Adam 01 - Die letzte Chance der Menschheit

Titel: Adam 01 - Die letzte Chance der Menschheit
Autoren: Raimon Weber
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»Wie ihr vielleicht wisst, existiert seit dem letzten Jahr an der Universität Kapstadt ein neues Studienfach. Weiß jemand darüber Bescheid?«
    »Kochen!«, warf Yera feixend ein und rammte seinem Neben­mann den Ellenbogen so heftig in die Rippen, dass der laut aufstöhnte.
    Quinton grinste noch breiter und zeigte seine mächtigen Zähne. Er lehnte sich zurück und faltete die Hände auf seinem Bauch.
    »Wie kommst du darauf, mein junger Freund?«, fragte er Yera und fuhr dann fort, ohne dessen Antwort abzuwarten. »Es stimmt zwar, dass ich, wie jeder von euch sehen kann, ein Freund guten Essens bin. Jedoch befähigt überdurchschnitt­licher Leibesumfang nicht unbedingt zur hohen Kunst des ­Kochens.«
    Jetzt kicherten einige der anderen Schüler.
    Quinton zog einen Stift und einen Notizblock aus seinem Umhang hervor, schrieb etwas auf einen Zettel und reichte ihn dem verblüfften Yera.
    Adam konnte sehen, wie Yera sich nach vorn beugte, um das Geschriebene zu entziffern. Entweder war der Text sehr klein geschrieben oder schwer verständlich, denn Yera verharrte regungslos in dieser Position.
    Quinton kehrte zu seinem Platz zurück. »Es handelt sich bei dem Studienfach um Magie. Weiße Magie, meine Damen und Herren. Die Anwendung von Schwarzer Magie ist hingegen eine Angelegenheit für das Strafgesetzbuch. Die Justiz arbeitet gerade daran.«
    Ein Raunen ging durch die Reihen.
    »Ich bin ein Medizinmann, aber vor allem bin ich euer Lehrer. Magie war in vergangenen Zeiten so präsent wie Technologie und Wissenschaft in der heutigen Zeit. Und in Teilbereichen sind sie sich gar nicht mal so unähnlich.«
    Shawis Freundin Nia hob die Hand. Quinton nickte ihr freundlich zu.
    »Sollen wir etwa zaubern lernen?«, fragte Nia, und es klang nicht skeptisch oder gar hämisch, sondern einfach nur verblüfft. Vielleicht sogar ein wenig begeistert.
    Quinton gluckste, und sein Bauch hüpfte dabei ein wenig auf und ab. »Nicht, wie sich manche das vielleicht vorstellen. Keine Zauberstäbe, Glaskugeln oder Mäntel, die unsichtbar machen. Wir werden auch nicht aus Eingeweiden oder Knochen lesen. Bedaure, solch einen Humbug habe ich nicht im Programm. In erster Linie geht es um Kräfte und Fähigkeiten, die in uns schlummern und gefördert werden müssen. Einige sind schon bekannt, müssen aber noch geschult werden.« Er sah in Shawis Richtung. »Nicht wahr?«
    Shawi versuchte ein zaghaftes Lächeln und fuhr sich mit der Hand durch ihre schwarzen Locken. Adam hatte sie nie zuvor lächeln sehen.
    Quinton wandte sich wieder an die gesamte Klasse. »Vielleicht hat jemand von euch schon mal etwas gesehen oder erlebt, das die Bezeichnung Magie, Zauber oder unerklärbares Phänomen verdient. Nur Mut!«
    Adam fiel sofort der schwebende Sänger in Gugulethu ein und dann das … Ding im Untergrund. Er schwieg, und plötzlich war ihm ganz kalt.
    »Niemand?« Quinton erhob sich. »Nun, ich bin sicher, dass im Laufe der Zeit, die wir zusammen verbringen, die Erinnerungen zurückkehren werden.«
    Quinton baute sich vor Yera auf. »Was meint denn unser Freund hier dazu?«
    Adam fiel erst jetzt auf, dass sich Yera in den letzten Minuten überhaupt nicht bewegt hatte. Noch immer beugte er sich starr über den Zettel, den er von Quinton erhalten hatte. Er hatte zwar schon immer geahnt, dass Yera von Sätzen, die mehr als ein halbes Dutzend simpler Worte enthielten, schnell überfordert war, aber sein jetziges Verhalten erschien ihm doch sehr sonderbar.
    »Oh, ich vergaß!« Der Medizinmann rollte amüsiert mit den Augen. »Yera kann gar nicht antworten.« Er beugte sich nach vorn und flüsterte etwas in das linke Ohr des Polizeischülers. Augenblicklich kehrte wieder das Leben in ihn zurück. Yera schnellte rückwärts gegen die Stuhllehne, als hätte er einen elektrischen Schlag erhalten.
    »Öh!«, machte er und dann: »Was … was war los?«
    Quinton pflückte mit einer überaus raschen Bewegung, die so gar nicht zu seinem behäbigen Äußeren passte, den Zettel aus Yeras Händen.
    »Ich habe unserem jungen Freund lediglich eine zwölfstellige Buchstaben- und Zahlenkombination zu lesen gegeben, die bei ungeübten Gemütern zu einem sofortigen Black-out führt. Der Verstand nimmt sich zwangsweise eine Auszeit. Deren Länge liegt in meinem Ermessen.«
    Yera starrte ihn mit offenem Mund an. Er wirkte komplett sprachlos, dabei hatte Quinton die Wirkung des Zettels vollständig aufgehoben.
    »Eine harmlose, aber unter Umständen sehr nützliche
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