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AD ASTRA Buchausgabe 008 Der Schattenstern I

AD ASTRA Buchausgabe 008 Der Schattenstern I

Titel: AD ASTRA Buchausgabe 008 Der Schattenstern I
Autoren: Michael Klein
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übriggebliebene Roboter mit dieser Infiltrationsprogrammierung, und darüber hinaus auch sicherlich das letzte Meisterwerk, das vor 60 Jahren beinahe das Imperium zum Einsturz hätte bringen können, ein Wunder kybernetischer Technik. Inzwischen war sicherlich sein Verbündeter, Kaiser Ardobal, endgültig abgesetzt und vielleicht sogar gefangen – ein Schicksal, das er selbst keineswegs zu teilen beabsichtigte. Aus diesem Grund entschied er, auf seine persönlichen Habseligkeiten zu verzichten und zumindest vorerst nicht nach Horizont zu fliegen. Er musste zunächst irgendwo auf einer x-beliebigen Welt untertauchen und dort warten, bis sich die Situation etwas beruhigt hatte.
    „Ich denke, wir werden verfolgt!“ sagte plötzlich der Androide von seinem Steuerpult aus.
    „Imperiale Schiffe?“ fragte der ehemalige Hohepriester, neuerlich von einem panischen Sturm überrollt.
    „Ich kann ihre Signatur nicht erkennen!“ antwortete der Adjutant ohne emotionale Regung in seiner Stimme. „Aber sie reagieren auf jede Kursänderung von uns! Ich empfehle die sofortige Landung auf einem Planeten!“
    Irc wusste, was der Androide damit bezwecken wollte: Es war weitaus einfacher, auf einem Planeten unterzutauchen, als zu versuchen, Verfolger im Weltraum abzuschütteln.
    „Wie heißt die nächstgelegene Welt?“ wollte er wissen.
    „Meriszan 2, leicht industriell, stark dienstleistungstechnisch genutzt! Einige Untergrundkartelle sind hier ansässig!“
    „Besser als nichts! Landung vorbereiten!“
    Die Welt Meriszan 2 war ein recht kleiner Planet, der aber einen Großteil seiner natürlichen Ressourcen längst verbraucht hatte und nun auf Belieferungen von außen angewiesen war; infolgedessen war der Raumhafen recht gut ausgebaut und ebenso rege besucht. Es gab zahlreiche Großstädte, wenige kleinere Siedlungen und kaum unberührte Natur. Irc von Motavien war nicht wählerisch, er wollte nur möglichst schnell den potentiellen Verfolgern entkommen. Daher verließ er mit seinem Androiden sofort nach der unter Angabe falscher Daten erfolgten Landung das Raumschiff, ließ sich von einem Gleiter in die Innenstadt der Hauptsiedlung des Planeten bringen und mietete sich dort ein Zimmer im erstbesten Hotel; glücklicherweise wurde er von dem provinziellen Zimmervermieter nicht erkannt. Entsprechend schäbig war schließlich auch seine Unterkunft, doch das war dem sonst so auf Annehmlichkeit bedachten Hohepriester egal.
    Es dauerte keine Stunde, bis ihn die Verfolger gefunden hatten. Das zimmerinterne Kommunikationssystem zeigte an, dass der Hotelwirt mit ihm Kontakt aufnehmen wollte, und als Irc – reichlich beunruhigt – das Gespräch annahm, wurde ihm mitgeteilt, dass vier Personen ihn zu sprechen wünschten und bereits auf dem Weg zu ihm wären.
    Aus der permanent in ihm kochenden Panik und Furcht wurde blinde Hektik. Er überlegte fieberhaft, was er tun könnte, um den Verfolgern noch einmal zu entkommen, doch diesmal standen die Chancen noch schlechter als im Obelisken: Dieses Zimmer besaß noch nicht einmal ein echtes Fenster, nur eine fehlerhaft funktionierende Hologramm-Illusion eines Ausblicks.
    „Du stellst Dich neben die Tür, und wenn sie eindringen, schlägst Du sie nieder!“ wies er schließlich seinen Androiden an, der dem Befehl Folge leistete und sich neben der Tür direkt unter einen Energieverteilerkasten stellte. Die Minuten verstrichen, und mit jeder vergangenen Sekunde wurde der Hohepriester nervöser. Er zog seine Waffe aus seinem Koffer, schaltete sie auf töten und machte sich mit dem Gedanken vertraut, einen Feind niederschießen zu müssen. Immerhin bestand die Möglichkeiten, dass sein Roboter diesmal versagte, und dann würde er sich, seine Freiheit und sein Leben selbständig verteidigen müssen. Die Strahlenwaffe zitterte in seinen Händen.
    Weitere Augenblicke vergingen. Dann öffnete sich zischend die Tür, die beiden Flügel versanken in der Decke und gaben den Blick frei auf vier erschreckende Gestalten: Sie waren gekleidet in leuchtend rote, an manchen Stellen schwach geränderte Kutten, die einen Teil ihres Kopfs verhüllten. Ein schweres, metallenes Amulett hing auf ihre Brust.
    Irc von Motavien erschrak zu Tode, und er reagierte mit der einzigen Reaktion, die ihm einfiel: Er drückte die Waffe ab. Ein heißer Energiestrahl verließ die Projektionsöffnung der Pistole, zerschnitt in Lichtgeschwindigkeit die Luft in dem kleinen Raum – und traf den Energieverteilerkasten neben der
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