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AD ASTRA Buchausgabe 008 Der Schattenstern I

AD ASTRA Buchausgabe 008 Der Schattenstern I

Titel: AD ASTRA Buchausgabe 008 Der Schattenstern I
Autoren: Michael Klein
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Tür. Ein greller Lichtblitz ließ ihn geblendet die Augen schließen, und als er sie wieder aufschlug, sah er seinen Androidendiener in einem Netz zuckender Entladungen stehen, unfähig, sich zu bewegen. Es gab einen lauten Knall, dann kippte das kybernetische Wesen zur Seite und rührte sich nicht mehr.
    Der ehemalige Hohepriester der Kathedrale war fassungslos, starrte wie gebannt auf seinen zerstörten Adjutanten, dann erst auf die vier Eindringlinge. Diese betraten mit einer Miene, die keinerlei Überraschung zeigte, den Raum; zischend schloss sich die Tür hinter ihnen.
    „Was… was wollt ihr?“ rief der Hohepriester mit vor Angst geweiteten Augen, machte einen unsicheren Schritt nach hinten und fiel über einen Stuhl. Noch auf dem Boden liegend, zog er sich weiter nach hinten von den Fremden fort.
    Der erste von diesen sprach mit ruhiger Stimme: „Du brauchst keine Angst zu haben, Irc von Motavien! Wir sind keine Imperialen! Im Gegenteil, wir haben Freunde, die das Imperium neu ordnen wollen – mächtige Freunde…“

    *

    …die folgenden Einträge der Datenbank beschrieben, wie der Hohepriester sich die Ausführungen der augenscheinlichen Flammenväter angehört hatte, um wenige Stunden später als Mitglied der Cahaizo den Planeten Meriszan 2 zu verlassen. Er war ein Flammenkind geworden, später vom Flammengott persönlich zum Flammenvater, schließlich zum Flammenpriester geweiht worden. Er hatte dabei geholfen, den alten Kaiser gleichfalls für die Sache der Geretteten zu gewinnen. Und er hatte niemals den einstigen Plan vergessen.
    Die Zusammenhänge waren klarer geworden: Der alte Hohepriester und der alte Kaiser waren nach ihrer Entmachtung und dem gescheiterten Putschversuch den Cahaizo beigetreten, die ihnen Macht versprochen hatten. Es war nicht verwunderlich, dass die Geheimbündler an hochstehenden Persönlichkeiten interessiert waren – allein schon wegen deren Insider-Wissen über die Prozesse im Obelisken und in der Kathedrale.
    Dennoch offenbarte dies alles noch nicht, wer der geheimnisvolle Saboteur war, der das Beonzodoran im Obelisken angenommen und im Energiebereich gezündet hatte. So öffnete Pox die letzte Datei, die noch übrig war, und die eigentlich gar nichts mit den Cahaizo zu tun hatte, sondern die unter der Bezeichnung „Androide“ gespeichert war. Dort las er, dass der Hohepriester eine Weile nach seiner Weihe zum Flammenpriester sich in einem Anflug von Nostalgie und Verbundenheitsgefühl die Mühe gemacht hatte, noch einmal nach Meriszan 2 zu reisen, weil er hoffte, die Überreste seines einstigen Adjutanten zu finden. Nachforschungen ergaben schließlich, dass der Kybernetische entgegen seiner ersten Einschätzung keineswegs durch die energetische Entladung zerstört worden war, sondern nach einigen Reparaturen wieder funktionierte, wenngleich große Teile seiner Gedächtnisengramme von der Zeit vor dem Energieunfall zerstört worden waren. Man hatte ihn an einen Händler verkauft, bei diesem verlor sich schließlich die Spur.
    Die Datei endete mit einem Bild und einer Datensammlung des betroffenen Androiden. So las Pox die im Grunde genommen relativ nichtssagende Seriennummer TX 422 O 9812, und direkt daneben identifizierte er den abgebildeten Roboter – als sich selbst…

    *

    …Mercurion Tallur, sein Besitzer, hatte ihn angewiesen, in der Kabine auf ihn zu warten. „Da läuft jetzt irgendeine Besprechung ab!“ hatte der ehemalige Händler zu ihm gesagt. „Ich weiß nicht, ob man da einen Roboter dabei haben will. Bleibe hier, ich werde später wieder zu Dir kommen!“
    Dann hatte der junge Mann die Kabine verlassen, und Pox war zurückgeblieben. Um die Zeit des Wartens nicht ungenutzt verstreichen zu lassen, aktivierte der Roboter den rauminternen Terminal. Eine Zeit lang füllte er seinen Speicher mit allgemeinen Informationen über die momentane Lage im Imperium, erfuhr von der Flotte bei Tsa, die sich schließlich in Bewegung setzte.
    Und dann war es plötzlich da – ein Signal, das aus allen Kanälen und Kommunikationssystemen gleichzeitig zu kommen schien, drang wie die Spitze eines Pfeils in sein kybernetisches Bewusstsein, riss Barrieren, Programmierungen und Modulfunktionen beiseite und explodierte schließlich in seinem Zentralprozessor mit einem einzigen Befehl: Zerstören. Unfähig, sich dagegen zu wehren, schmiedete sein Handlungsprozessor einen Plan, wie er den Obelisken von innen heraus zerstören konnte. Eine weitere Nachricht traf ein, und
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