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AD ASTRA Buchausgabe 008 Der Schattenstern I

AD ASTRA Buchausgabe 008 Der Schattenstern I

Titel: AD ASTRA Buchausgabe 008 Der Schattenstern I
Autoren: Michael Klein
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dann nach einigen Sekunden jedoch: „Er erwartet Dich darüber hinaus in Deinen Gemächern!“
    Irc von Motavien schluckte; Schweißperlen traten auf seine Stirn. „In meinen Gemächern?“ fragte er nach; der Computer bestätigte.
    Ruckartig zog der Flammenpriester die Hände von der Konsole, richtete sich ebenso abrupt auf, fuhr herum und befahl Pox: „Du begleitest mich in meine Gemächer!“ Wieder drehte er sich zur Seite, ging dann mit heftigen, aber unsicheren Schritten den Gang entlang, gefolgt von Pox. Offensichtlich hatte er keine geringe Angst vor dem, was oder wer ihn in seinen eigenen Gemächern erwartete.

    *

    Dunkelheit umhüllte den Fremden wie ein Mantel, Schwärze umgab ihn wie ein Schwarm Insekten; Angst, Furcht, unterschwellige Panik – viele schlechte Emotionen begleiteten ihn gleich einer zweiten Haut. Es war, als träge der Fremde alles Schlechte mit sich, und jede Berührung seiner Aura würde alles gleichsam in Schlechtes verwandeln.
    Am erschreckensten jedoch war, dass sich in Pox’ Personenspeicher das Bild einer Person befand, das sich in vielen Punkten vollständig mit dem Äußeren, der Gestik, der Mimik und vor allem dem Funkeln in den Augen des Fremden deckte; es war keine wirkliche Ähnlichkeit, was allein schon durch das unterschiedliche Geschlecht bedingt war, doch gab es Übereinstimmungen in einigen Punkten, welche einen Zufall beinahe ausschlossen.
    In erster Linie war es der ernste, alles beherrschende Blick in den Augen des Dunklen, zweitens das durch und durch bewusste, nicht den Hauch eines Zweifels tragende Bewegen. Erst die dritte Auffälligkeit waren die beiden Flügel, welche sich vom Rücken des Fremden ausbreiteten und damit an die blauen Schwingen Cya von Aternias erinnerten – doch auch ohne diese waren Parallelen zu der gestürzten Kaiserin des galaktischen Imperiums nicht zu übersehen.
    Doch es gab auch Unterschiede: Der Fremde war eindeutig männlichen Geschlechts, und während Cyas Flügel in einem beruhigenden, zugleich faszinierenden Blau strahlten, leuchteten die des Fremden in einem bedrohlichen Schwarz, das von rotglänzenden Adern durchzogen war. Auch waren die Ränder der Schwingen keineswegs glatt und gerundet, sondern wirkten zerrissen und vielfach gespalten.
    Schwarze, lange Haare reichten ihm bis auf den Rücken, verdeckten den Ursprungspunkt der Flügel, hingen ihm auch bis ins Gesicht, das schmal und markant, aber nicht hässlich war. Seine Augen waren ohne Unterscheidung von Iris, Pupille oder Hornhaut schwarz, sahen aus wie ein Blick in den nächtlichen Sternenhimmel, denn die Schwärze wurde unterbrochen von sternartigen Punkten. Wie ein Stück eingefangener Weltraum leuchteten die Spiegel seiner Seele, und diese Seele war ebenso dunkel wie ewige Nacht.
    Die Figur des Fremden war schmal, aber hochgewachsen; alle Bewegungen wirkten ernst, durchdacht und vor allem gezielt – nicht eine einzige Geste, die keine Bedeutung hatte, war zu sehen. Seine imposante Gestalt war in einen nachtblau glänzenden Umhang gehüllt.
    „Mein Flammengott!“ hörte Pox Irc von Motavien keuchen und registrierte, dass sich der alte Mann niederkniete.
    Einige Sekunden lang musterte der Fremde den Flammenpriester, ehe er ebenso lange Pox betrachtete. Dann fragte er mit einer tiefen, sonoren Stimme: „Wen bringst Du mir?“
    „Das ist der Roboter eines Spions, der unsere Bruderschaft infiltriert hat! Vor seinem Tod teilte mir sein Herr mit, dass sie zum Flammenauge wollten, um meinen persönlichen Computer zu durchsuchen!“
    Pox’ Emotionsinterpreter versagten bei dem Fremden; es war ihm nicht möglich, dessen innere Regungen zu erraten.
    In jedem Fall schien für den Dunklen das Thema Pox bereits abgeschlossen zu sein; er bohrte seinen Blick in das Gesicht Irc von Motaviens.
    „Die Bruderschaft der Cahaizo hat ihren Dienst getan!“ sagte er. „Der Obelisk ist gefallen, das Imperium ist geschlagen! Der General wird in Kürze das Erwachen des Schattensterns erleben, und unser aller Herr wird ihn dann in Empfang nehmen! Meine Aufgabe in dieser Galaxis ist erfüllt!“
    Der ehemalige Hohepriester der Kathedrale blickte überrascht auf.
    „Mein Flammengott, was hat das zu bed…?“
    Er wurde unterbrochen von dem Dunklen: „Es wird kontraproduktiv sein, wenn sich in dieser Galaxis mehrere Interessensgruppen einen unterschwelligen Kampf liefern! Unser aller Herr wird hier seine Operationsbasis errichten, folglich muss diese Galaxis bereitet sein für seine
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