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AD ASTRA Buchausgabe 008 Der Schattenstern I

AD ASTRA Buchausgabe 008 Der Schattenstern I

Titel: AD ASTRA Buchausgabe 008 Der Schattenstern I
Autoren: Michael Klein
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leblos kippte sein Körper nach hinten. Santa Bosz war tot.
    Pox registrierte es mit der emotionslosen Kühle eines Roboters.
    Auf Terabial war der Morgen angebrochen gewesen, und die Strahlen der Sonne Bialis hatten das öde Land in ein teils ockerfarbenes, teils braunes Licht getaucht. Pox und Santa Bosz waren nach ihrer Gefangennahme von dem bewaffneten Cahaizotrupp keineswegs zurück in die Axares-Ruinen gebracht worden, sondern in eine andere verfallene Hinterlassenschaft der einstigen Bewohner des Planeten, in welcher sie dem Flammenpriester Terabials persönlich gegenüberstanden. Dieser – Irc von Motavien, einst Hohepriester des Imperiums – hatte ihre Geschichte bereits gekannt und auch über ein Eindringen in das Archiv Bescheid gewusst. Eine erwartete Rede des ehemaligen Hohepriesters war ausgeblieben: Ohne große Worte hatte Irc eine der bewaffneten Wachen angewiesen, die beiden Gefangenen zu einem Raumschiff zu bringen, mit welchem der ehemalige Hohepriester selbst zum Flammenauge aufzubrechen gedachte. So war es gekommen, dass die beiden Ermittler schlussendlich auf diesem ungewöhnlichen Weg ihrem Ziel entgegen nahten, doch sollte das Schicksal nun endgültig einem der beiden - dem Raumschiffkapitän - nicht mehr gewogen sein, und er beendete sein Leben in einem sinnlosen Tod dank des Feuerstrahles aus der Waffe des ehemaligen Hohepriesters - offensichtlich hatte dieser geglaubt, Bosz wolle ihn angreifen, als letzterer eine für die Situation zu hastige Bewegung ausführte.
    So starb Szanta Bosz, Kapitän des Imperiums und Patriot.
    Einige Sekunden lang starrte der ehemalige Hohepriester auf die Leiche des imperial-loyalen Geschwaderkapitäns, dann legte er mit gleichmütiger Ruhe die Waffe neben sich und wandte sich dem Sichtfenster zu.
    „Sobald der Roboter eine Bewegung macht, erschießt er ihn ebenfalls!“ wies er die Wachen an. „Wir sind in Kürze am Auge der Flammen!“
    Tatsächlich war bereits vor einigen Momenten durch das Front-Sichtfenster in der Schwärze des Weltalls ein glänzendes Objekt erschienen. Diese Raumstation kreiste um den 98. Planeten des Bialis-Systems, eine leblose, von dicken Eisschichten überzogene Welt ohne nennenswerte Auffälligkeiten. Beim Näherkommen erkannte Pox, dass es sich bei dem „Auge der Flammen“ um eine gewöhnliche imperiale Überwachungsstation handelte, an die einige Aufbauten montiert worden waren. Insgesamt erinnerte die Konstruktion an einen Kreisel mit zwei nach außen ragenden Armen.
    Zu einem dieser Arme steuerte das kleine Raumschiff mit Irc von Motavien und Pox an Bord, dockte wenige Minuten später an. Begleitet von bewaffneten Wachen verließen der Flammenpriester und der Roboter das Schiff. Nach einer Weile erreichten sie eine Schleuse, welche sie von dem Andockarm in das Innere der Station bringen sollte.
    Irc wandte sich vor dem Öffnen der Tür an Pox: „Hier lebt der Flammengott, das höchste Wesen dieser Galaxis!“ sagte er und durchbohrte den Roboter mit seinem eiskalten Blick, den er auch über die anderen Cahaizo gleiten ließ. „Respekt ist das mindeste, was ihm entgegenzubringen ist, Demut das angebrachte!“ Er öffnete mit einigen Schaltungen die Tür.
    Auch von Innen gab wies die Station keine Besonderheiten auf, die sie von einer normalen Imperiumsstation unterschied. Über einige Gänge und Flure erreichten sie den offensichtlichen Kernbereich, schließlich das Kommandozentrum: Über einen kreisrunden Raum spannte sich eine transparente Kuppel, hinter welcher sich die endlosen Weiten des Weltalls ausbreiteten. Mehrere Cahaizo taten hier Dienst; der ehemalige Hohepriester näherte sich der nächsten Computerstation.
    Irc von Motavien gab einige Befehle in das Terminal, wartete einige Sekunden, zog dann die Stirn kraus. Nachdenklichkeit zeichnete sich in sein Gesicht. Wieder flogen seine schmalen Finger über die Eingabekonsole, und das Unverständnis in seinem Blick nahm zu.
    Schließlich fragte er laut: „Weswegen werden meine Kommando-Anweisungen nicht befolgt?“
    Die synthetische Stimme des Computers antwortete prompt: „Ihre Kommando-Legitimation wurde aufgehoben; sie haben keine Befehlsgewalt über die Einheiten des Kosmischen Prinzen!“
    „Wer gab diese Anweisung?“ Leichte Panik war aus der Stimme des ehemaligen Hohepriesters herauszuhören, und dies ließ Pox vermuteten, dass Irc von Motavien die Antwort bereits kannte, wenigstens erahnte.
    „Der Flammengott!“ sagte der Computer lapidar, ergänzte
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