Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Acornas Welt

Titel: Acornas Welt
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
Vom Netzwerk:
abgehangen, sich im Geist an einen Ort zurückzuziehen, an dem die Khleevi ihn nicht berühren konnten. Leider zog er sich bei großem Schmerz immer noch dorthin zurück. Acorna konnte ihn dort nicht erreichen, und die Heilkraft ihres Horns drang ebenfalls nicht bis zu diesem Ort vor.
    Sie gab sich alle Mühe, aber sie konnte Aaris Gedanken nicht lesen, weil sie viel zu sprunghaft und unzusammenhängend waren. Doch die Gefühle, die von ihm ausstrahlten, waren nur zu deutlich: tiefe Furcht und ein Hass, der in seiner Heftigkeit ka -Linyaari war. Es war, als hätte irgendetwas Aari an einen dunklen, albtraumhaften Ort geschleudert, von dem er nicht entkommen konnte. Er wusste nicht mehr, wo er war und wer bei ihm war. Acorna konnte ihn nur umarmen, ihr Horn tief in sein Haar vergraben, dicht an seiner Kopfhaut, und versuchen, genug beruhigende Energie auszustrahlen, um das Entsetzen zu dämpfen, das ihn gefangen hielt. Die Zeit schien bedeutungslos zu werden, während sie versuchte, Aari aus den Klauen der mentalen Dämonen zu befreien, die ihn gepackt hatten. Und dann, als sie selbst erschöpft war, schien ihr alles zu entgleiten, und ihr wurde schwarz vor Augen.

    Als Becker zum Hauptdeck zurückkehrte, waren er und die KEN-Einheit beide von klebrigem, stinkendem Pflanzensaft überzogen. Er warf einen Blick in Aaris Koje und sah, dass Aari und Acorna beide schliefen, sie mit fest um ihn geschlungenen Armen, er zumindest entspannt, obwohl sein Gesicht immer noch tränenfeucht war. Becker sah, dass Acornas goldenes Horn ein wenig durchscheinend wirkte, als hätte die Anstrengung, Aari zu trösten, ihr viel von ihrer Heilenergie entzogen. Seine Erfahrung hatte ihn gelehrt, dass so etwas immer geschah, wenn Linyaari sich über Gebühr anstrengten. Er hatte dies nur zu deutlich an den Auswirkungen der Foltern gesehen, die Edacki Ganoosh und Admiral Ikwaskwan den gefangenen Linyaari zugefügt hatten. Doch es dauerte normalerweise sehr lang und bedurfte vieler Wunden, um ein Horn so sichtbar zu erschöpfen. Die Tatsache, dass Acornas Horn beinahe durchscheinend statt von gesunder Goldfarbe war, sagte ihm, dass sich der arme alte Aari tief in der Welt des Schmerzes befinden musste.
    SB, der die Zeit, die Becker und die KEN-Einheit zum Verladen der Trümmer brauchten, dazu genutzt hatte, sich den Pflanzensaft vom Fell zu lecken, ließ sich nun zwischen die Linyaari-Füße in der Koje fallen und legte den Kopf auf die Vorderpfoten. Die Katze war offenbar der Ansicht, dass hier eine Wache gebraucht wurde.
    Becker schaute noch einmal Acorna an und dachte, dass man nur wegen ihrer hellen Hautfarbe nicht bemerkte, wie weiß ihre Knöchel von ihrem festen Griff um Aari geworden waren.
    Sie klammerte sich regelrecht an ihn. Er litt, und sie war entschlossen, dem ein Ende zu bereiten. Das war oberflächlich gesehen alles in Ordnung, aber Becker war nicht sicher, ob Aari bereit war, seinen Schmerz aufzugeben oder sich von Acorna heilen zu lassen. Acorna mochte telepathisch hoch begabt sein, doch Becker fragte sich, ob sie sich gut genug mit Männern auskannte, um zu verstehen, was für Probleme ihre Sorge um Aari ihnen beiden einbringen konnte.
    Er berührte Acorna sanft an der Schulter und weckte sie, sodass sie sich ihm zuwandte und ihren Griff um Aari ein wenig lockerte. Mehr brauchte er nicht zu tun. Sobald sie sah, wo sie war und was sie tat, stand sie auf – nicht so, als ob sie sich schämte, doch als wüsste sie, dass es einfach nicht klug war.
    »Er hatte große Angst vor irgendetwas da draußen«, sagte sie.
    »Becker, dieses Schiff muss von Khleevi angegriffen worden sein. Aaris Geist hat etwas über die Khleevi geschrien, und er hat noch einmal all die Qualen erlebt, die sie ihm zugefügt haben. Es war schrecklich für ihn.«
    »Für dich war es sicher auch kein Spaziergang, Prinzessin.
    Pack dich lieber in die Koje und schnall dich an. Ich werde ihn auch anschnallen. Ich habe alle Trümmer verladen. Wir können sie uns in Ruhe ansehen, wenn wir wieder im Raum sind. Ich möchte hier nicht länger bleiben und diesen Pflanzen vielleicht genug Zeit lassen, dass sie sich an die Condor gewöhnen und uns zu einem Teil der Landschaft machen wollen. Verstehst du, was ich meine?«
    Dies war ein Bild, das sie sich nur zu gut vorstellen konnte.
    Sie nickte verschlafen und taumelte zu ihrer Koje.

    Zwei

    Als die Sharazad endlich mit einem triumphierenden Hafiz Harakamian und einem Heer anderer auf die Maganos-Mondbasis
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher