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Acornas Welt

Titel: Acornas Welt
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Ann Scarborough
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sprang wieder den Pfad entlang, der sich ihm auf dem Weg in das Dickicht geöffnet hatte. Dann hüpfte er auf die Hebebühne und begann, sich die Schnurrhaare zu putzen, als wären diese bei seinen Aktionen irgendwie in Mitleidenschaft gezogen worden.
    »Also gut«, sagte Becker.
    »Hier entlang, Joh«, informierte ihn Aari, nachdem er noch einmal auf die Scanneranzeige geschaut hatte, und zeigte in die Richtung, aus der der Kater gekommen war.
    »Also gut, dann vorwärts.« Becker hob mit einer jener dramatischen Gesten, die er so liebte, die Machete und zeigte auf den Dschungel. SB sprang ihm auf die Schulter, und die vier verließen die Plattform. Als sie sich auf den Weg machten, wichen die Pflanzen noch weiter zurück und öffneten ihnen diesmal eine breite Gasse. Acorna hatte ein seltsames Gefühl, als sie sah, wie die Pflanzen sich bewegten und ihnen auswichen. Becker trat an den Rand des Weges und hob die Machete, um eine dicke Ranke abzuhacken, doch die Ranke bog sich in der Mitte, um sich von ihm zurückzuziehen.
    »Warte, Kapitän«, sagte Acorna. »Es sieht so aus, als ob die Pflanzen versuchten, uns einen Gefallen zu tun, indem sie uns den Weg freimachen. Es kommt mir falsch vor, sie trotzdem abzuschneiden.«
    Becker warf ihr einen Blick zu. »Nun, wir wissen nicht, wie lange wir brauchen, um das Schiff zu finden. Und wir wissen auch nicht, was den Notfall ausgelöst hat. Es könnte gut sein, dass wir die Ursache hier direkt vor uns haben. Woher wissen wir, dass sich diese Pflanzen nicht um die Condor schließen und sie so tief unter sich begraben, dass wir nicht wieder starten können? Dieser Urwald ist offenbar mehrere Stockwerke hoch. Wir wären nicht einmal in der Lage, die Sonne zu sehen, wenn diese Pflanzen sich nicht entschieden hätten, den Weg freizumachen.«
    »›Entschieden‹ ist hier das richtige Wort«, erwiderte sie.
    »Diese Pflanzen haben offenbar eine Art eingeschränktes Bewusstsein, oder zumindest die Fähigkeit, rasch auf einen äußeren Reiz zu reagieren. Vielleicht sollten wir sie nicht ärgern. Außerdem könnten wir das Schiff doch mithilfe des Scanners wiederfinden, oder?«
    »Ja, aber mir ist es immer lieber, noch einen Ausweichplan zu haben«, meinte Becker, steckte aber das Buschmesser weg.
    Aari wühlte in einer Tasche seines Overalls und holte ein Knäuel glitzernden Garns heraus. »Ich habe genau das Richtige, Joh.« Er band ein Ende an die Hebebühne und behielt das Knäuel in der Hand. »Wir können eine Spur legen wie Theseus, als er im Labyrinth nach dem Minotaurus suchte. Es funktioniert auch gut in Höhlen, wenn man nach verborgenen Schuhen voll Gold und Edelsteinen sucht.«
    »Truhen, Junge«, verbesserte Becker.
    »Wie du meinst«, erwiderte Aari freundlich und begann, das Garnknäuel abzurollen.
    »Au«, entfuhr es Becker, als sich plötzlich die Krallen der mit einem Mal hyperaufmerksamen Schiffskatze in seine Schulter bohrten, die sich duckte und den grauschwarz gestreiften Schwanz hin- und herzucken ließ, die Ohren spitzte und mit dem Blick begierig dem schimmernden Garn folgte, das Aari hinter sich herzog. »Lass das, Alter«, sagte Becker.
    Der Kater sprang sofort von Beckers Schulter auf Aaris hinüber. »Aaah«, sagte Aari, »seht nur! Mein treuer Pahagei Pol.«
    SB sprang auf das Garn zu. Acorna versuchte, die Katze einzufangen und kam selbstverständlich nicht ohne Kratzer davon.

    »Tut mir Leid, Khornya«, sagte Aari. »Ich fürchte, Sahtas Bahtiin möchte kein Pahagei sein.«
    »Schon gut«, sagte sie, drückte SB liebevoll an sich und kraulte ihn sanft unter dem Kinn. Er stellte sofort jeden Versuch ein, mit dem Garn zu spielen, um zu schnurren und sich an sie zu schmiegen.
    Sie drangen tiefer in den Dschungel vor. Nun öffneten ihnen die Pflanzen einen Weg, der so breit war wie die Condor, und die Ranken drückten sich dicht aneinander, um jeden Kontakt mit den vieren zu vermeiden, die zwischen ihnen hindurchgingen. Der schwere Duft wich einem beißenden Gestank.
    »Bah«, sagte Becker und hielt sich die Nase zu. »Was sind denn das für Stinkranken?«
    Acorna sah sich um. »Sie sind von derselben Art wie die anderen, aber seht ihr, wie sich die Blüten schließen und der Geruch, den sie ausströmen, sich ändert? Es ist, als hätten sie Angst.«
    »Zugegeben, es stinkt ganz ähnlich wie der letzte Bursche, der versucht hat, mich um das Geld zu prellen, das er mir schuldete«, gab Becker zu. Er beugte sich dichter zu einer Pflanze, und der Gestank
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