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Acht cropped

Acht cropped

Titel: Acht cropped
Autoren: Joe Berti
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neues Versteck überlegen, um die Zeit zu überbrücken, bis ich meine Angelegenheiten geklärt habe .«
    Er grinste seinen Geliebten an. »Das kann sogar sehr gemütlich werden, so ein geheimes Versteck, von dem nur wir beide wissen. Wie sehr sehne ich mich nach der Wärme deines Körpers." Zärtlich sah er hinab auf den Körper von Marc, der regungslos vor ihm lag. Sein Gesicht war auf der einen Seite blau angelaufen und geschwollen. Einige Platzwunden hatten inzwischen aufgehört zu bluten, nur an seiner Stirn klaffte immer noch eine offene Wunde. Andreas nahm ein Taschentuch und tupfte sie ab.
    „Ich werde gleich noch einmal zu dir kommen und dich mit dem Notwendigsten versorgen. Jetzt muss ich aber los und Tom vom Sportplatz abholen. Bis gleich, mein Liebster." Er küsste Marc vorsichtig auf den Mund und verließ den kleinen Raum, den er sorgfältig abschloss.
    Dann setzte er sich wieder in seinen Passat und fuhr los, um pünktlich bei seinem Sohn sein zu können. Er fuhr dabei direkt an Daniels Seat vorbei, der seinen Wagen auf dem kleinen Parkplatz des Jugendzentrums abgestellt hatte.
    Daniel sah dem Passat mit Stirnrunzeln hinterher, beschloss aber, ihm weiter zu folgen. Es wollte sich ihm nicht erschließen, was Andreas hinter dem Gebäude getrieben hatte. Vielleicht würde sich später die Gelegenheit bieten nachzuschauen. Er würde Andreas jetzt aber erst einmal weiter folgen und währenddessen versuchen, Marc auf seinem Handy zu erreichen. Vielleicht war er inzwischen schon auf der Rückfahrt, dann könnte er seine Verfolgungsfahrt an dieser Stelle getrost abbrechen.
     
    »Hereinspaziert!" Er schloss die Wohnungstür auf und Tom ging wortlos an seinem Vater vorbei in Richtung Küche.
    Andreas war froh gewesen, es noch pünktlich zum Sportplatz geschafft zu haben. Tom wirkte vollkommen erschöpft. Offenbar hatte er sich in den letzten beiden Stunden verausgabt und wollte nur noch seine Ruhe haben. So verbrachten sie die zehnminütige Autofahrt fast schweigend. Beide waren mit den Gedanken ganz woanders.
    Nachdem er den Sportbeutel seines Sohnes auf die Treppe gelegt hatte, folgte er ihm in die Küche. Überrascht stellte er fest, dass Sonja auf einem Küchenstuhl saß und offensichtlich schon auf sie wartete. „Hallo, mein Schatz! Ich dachte, du kommst erst um halb elf nach der Spätschicht nach Hause. Ist irgendwas vorgefallen ?« Er drückte ihr einen Kuss auf die Wange, den sie regungslos entgegennahm.
    Tom hatte sich ein Glas Wasser eingeschenkt. Ohne auf Andreas Frage einzugehen, wandte sich Sonja an ihren Sohn. „Tommi, stell dir vor, die Meiers von nebenan haben angeboten, dass du gleich zu ihnen rübergehen kannst, um den Abend mit ihnen zu verbringen. Du kannst auch über Nacht bei ihnen bleiben. Morgen ist schließlich Samstag, da kannst du so richtig ausschlafen .«
    Ihr Sohn sah sie erstaunt an. »Bei Meiers bin ich doch schon seit Ewigkeiten nicht mehr gewesen. Lust hab ich auch keine und..."
    „Du wirst jetzt gehen! Dein Vater und ich haben etwas Wichtiges zu besprechen !« Ihre Stimme war schneidend geworden und ließ keinen Widerspruch zu. Andreas und Tom sahen sich verdutzt an, dann verließ der Junge den Raum und packte in seinem Zimmer die Sachen zusammen, die er für den Besuch bei den Nachbarn benötigte.
    „Sag mal, was ist denn eigentlich los ?« Andreas setzte sich immer noch vollkommen überrumpelt neben seine Frau. Hatte er irgendwas übersehen, als er Marc vor gut einer Stunde aus der Wohnung gebracht hatte? Aber warum war Sonja überhaupt hier? Sie müsste doch eigentlich im Krankenhaus sein, schließlich hatte sie immer noch ihre Arbeitsklamotten an. Es wirkte so, als ob sie überstürzt von der Intensivstation aufgebrochen wäre.
    „Warte, bis Tom aus dem Haus ist!", fuhr Sonja ihn an.
    Die eine Minute, die die beiden warten mussten, erschien ihm wie eine Ewigkeit.
    Endlich kam ihr Sohn wieder in der Küche und verabschiedete sich irritiert von seinen Eltern.
    Nachdem er die Tür hinter sich zugeknallt hatte, warf Sonja den Umschlag mit Bildern auf den Küchentisch. »Hier, schau dir das mal an! Die habe ich von Frau Kellermann bekommen."
    Andreas holte die Aufnahmen heraus, sah sich die erste an und wusste sofort, warum Sonja Hals über Kopf die Aussprache mit ihm suchte.
    Ohne sich ein weiteres Bild anzusehen, legte er die Fotos zurück auf den Tisch. Jetzt halfen ihm auch keine Ausreden mehr.
     
    Daniel schlich langsam und vorsichtig über die Wiese, die sich an die
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