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Achat von Dor (Kampf um Dor) (German Edition)

Achat von Dor (Kampf um Dor) (German Edition)

Titel: Achat von Dor (Kampf um Dor) (German Edition)
Autoren: B. C. Bolt
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empfohlen hat.“
    „Das nicht“, sagte Sadsh. Er hob eine Hand und spreizte die Finger. „Oder nicht direkt. Ihr Gnom da draußen hat mich lediglich an etwas erinnert.“
    „Anscheinend haben sie Beobachtungsgabe, Invador.“
    „Anscheinend bin ich etwas voreilig.“
    „Ja, das dürfte stimmen“, sagte Pen Delvish. „Und nun, da alle wissen, warum Sie als verdienter Kämpfer nach Dor versetzt wurden, sehe ich nicht, wie Sie ans Ziel kommen wollen. Hier geht es um viel Geld, wie Sie ja wahrscheinlich wissen. Im Grund genommen könnten Sie gleich wieder nach Hause fliegen.“
    „Das werden meine Vorgesetzten wohl kaum genehmigen.“
    „Nein, wahrscheinlich nicht.“ Pen prostete Sadsh zu. „Ich habe Ihren Onkel gekannt“, sagte er. „Minas Sadsherell war eine unerreichte Kapazität auf seinem Gebiet. Ich hörte, all seine edlen Steine seien seit seinem Tod unauffindbar.“
    „Leider“, sagte Sadsh.
    „Ein großer Verlust. Sein Tod, meine ich.“ Pen stand auf. „Ich hab ein Bild. Warten Sie!“
    Er kam mit einer postkartengroßen Holographie zurück, die Minas Sadsherell in Pilgerkleidung zeigte. Er stand genau an der Theke, auf die Sadsh jetzt blicken konnte und lachte in die Kamera. Um seinen Hals hing das silberne Kästchen der Pilgervereinigung.
    „Wann war mein Onkel hier?“, fragte Sadsh.
    Pen zeigte auf einen jungen Mann auf der Aufnahme.
    „Das bin ich. Man sieht mir die Jahre an, die seitdem vergangen sind. Zwölf mal zwölf Monate Standard.“
    Sadsh lehnte sich zurück.
    Sein Onkel hatte ihm nie erzählt, dass er die Sieben-Planeten-Pilgereise gemacht hatte. Er hatte ihm nie von einem Aufenthalt auf Dor erzählt. Aber für einen Edelsteinliebhaber war es beinahe selbstverständlich, Dor zu besuchen.
    Der herbe, würzige Wein tat jetzt richtig gut.
    „Es ist nicht sonderlich ehrenvoll für einen Sadsherell, herzukommen und für die Regierung nach alten Bekannten zu schnüffeln, was meinen Sie, Invador?“
    „Ich wusste nichts von alten Bekannten“, sagte Sadsh. „Ich wusste eine Menge nicht und weiß auch jetzt nicht sonderlich viel.“
    „Stimmt“, sagte Pen. „Sie wissen praktisch nichts.“ Er nahm die Holographie. „Das Essen geht aufs Haus.“
    Damit kehrte er Sadsh den Rücken.
    Nach dem Essen kaufte sich Sadsh am Ausgang den verheißenen Achat der Nacht und erklärte sich das selbst damit, dass Leute eben immer bei irgendeinem esoterischen Quatsch Zuflucht suchten, wenn sie mit der Realität nicht zurechtkamen. Irgendwie gab es ihm ein Gefühl boshafter Albernheit, nun mit diesem Ding um den Hals herumzulaufen.
    In einer spontanen Anwandlung erstand er am Rand der Landezone noch ein Buch über die Edelsteine von Dor und stellte auf dem Rückweg im Zubringer fest, dass er ein zweites Mal an diesem Tag zur Esoterik gegriffen hatte.
    Das erste Kapitel trug die Überschrift: „Warum wir diesen Planeten nicht entweihen sollten“, und ein anderes informierte über den Zusammenhang zwischen dorischer Pflanzenwelt und den Edelsteinwesen, die über das Leben auf dem Planeten zu wachen hatten. Stöhnend klappte Sadsh das Buch zu.

 
     
Besuchstag
     
     
    Am nächsten Morgen hatten sich die rötlichen Streifen so weit zurückgebildet, dass Sadsh bereit war, sich so zu zeigen. Er zog seine Uniform durch den Bügler im Bad und untersuchte besorgt die Nähte. Lange würde das gute Stück nicht mehr durchhalten. Er hatte vor zwei Monaten eine Ersatz-Garnitur beantragt und bisher keine neue Uniform bekommen. Man munkelte von Haushaltsschwierigkeiten. Militärangehörige mit Sondergrößen waren aus dem Bestand noch zu versorgen, aber Sadsh brauchte eine recht durchschnittliche Nummer, die entsprechend stärker abgerufen worden war. Vielleicht hatte man hier etwas auf Lager genommen. Deswegen fuhr Sadsh mit dem Express zur Zentralverwaltung und fragte nach der zuständigen Abteilung.
    „Sadsherell?“, fragte der Mann hinter der Sicherheitsschranke. „Ich habe gerade einen Ruf für Sie bekommen. Advisor Wills möchte wissen, ob Sie bereit wären, auszuhelfen. Es gibt anscheinend ein kleines Problem in der II.“
    Sadsh bedankte sich und fuhr sofort wieder zurück. Atemlos meldete er sich bei Wills, der ganz geruhsam an seinem Schreibtisch saß.
    „Ich hätte daran denken sollen, dass man einem Krieger nie das Gefühl der Dringlichkeit vermitteln sollte“, sagte er mit resignierter Miene. „Wir befinden uns nicht mitten einer Revolte, Sadsherell, keine Sorge! Ich wollte Sie nur
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