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Absturz ins Liebesglück (German Edition)

Absturz ins Liebesglück (German Edition)

Titel: Absturz ins Liebesglück (German Edition)
Autoren: Heike Noll
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Kilometer bedrücktes Schweigen.
    „Verdammt“, sagte Jerry plötzlich und blieb stehen. „Was ist los?“
    „Mein Kompass aus der Notfallausrüstung ist bei der Notlandung kaputt gegangen, wir haben uns verlaufen.“
    „Verlaufen?“, fragte Monica und schaute nach oben in die Baumkronen, um zu prüfen, ob sie sich irgendwo orientieren kann. „Echt klasse“, sagte Monica genervt, „glauben Sie ja nicht, ich würde Ihnen den Schaden bezahlen.“
    Jerry winkte ab. „Wir haben im Moment andere Sorgen. Aber keine Angst, ich bin gut versichert. Man wird mir das Flugzeug ersetzen.“
    „Da bin ich ja mehr als beruhigt“, antwortete sie zynisch.
    Jerry blickte sich kurz um, lief dann weiter quer durch den Wald. Dann ging es erst bergauf, später wieder bergab.
    „Glauben Sie wirklich, meine Schwester wollte nur mit ihrem Mann alleine sein, und dass es den beiden gut geht?“, fragte Monica außer Atem.
    Jerry blieb stehen und wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn. „Ich denke schon. Sie sagten, Sie leben bei Ihrer Schwester und deren Mann?“
    „Und?“, fragte Monica kritisch.
    „Wie kam es dazu?“
    Monica schaute ihn geringschätzig an. „Das geht Sie gar nichts an!“ Sie drehte den Kopf zur Seite, zeigte mit dem Finger in eine Richtung. „Schauen Sie mal! Da vorne ist etwas.“
    Voller Hoffnung liefen sie darauf zu und mussten schnell erkennen, dass sie wieder am Fluss am Flugzeugwrack angekommen waren.
    „Wir sind im Kreis gelaufen“, sagte Jerry entsetzt.
    „Dann war der ganze Weg umsonst?“, fragte Monica ungläubig.
    „Nicht ganz“, antwortete Jerry kopfschüttelnd, „ich schlage vor, wir warten hier auf Hilfe. Nur am Flieger haben wir die Chance gefunden zu werden. Außerdem werden wir hier auch nicht verdursten.“
    „Na gut. Meinetwegen“, erklärte sich Monica einverstanden.
    Jerry blickte suchend in den Wald. „Ich bin gleich wieder hier“, sagte er und ging direkt in ein mannshohes Gebüsch, das einige Meter entfernt zwischen einer Baugruppe wucherte.
    Wenige Minuten später kam er lächelnd wieder zurück und zeigte zum Gestrüpp. „Da hinten ist ein kleines Häuschen und ein Ausläufer des Flusses. Wir könnten dort die Nacht verbringen und den Flussausläufer zur Hygiene nutzen.“
    Monica schaute ihn verwundert an, lief dann los in Richtung Gebüsch. „Woher wussten Sie…?“
    „Nein!“, stoppte er sie verlegen grinsend, „gehen wir besser außen rum. Da drinnen könnte es ein bisschen nass sein.“
    „Hätten Sie nicht ins Wasser pinkeln können?“, warf sie ihm vor, machte sich auf den Weg zu der genannten Hütte und blieb dann wie angewurzelt stehen.
    Es war eine kleine verwahrloste Bretterbude mit grünem Kupferblechdach, aus dem oben ein Stück Ofenrohr herausragte. Von der Größe her ähnelte es einem Gartenhaus. Dahinter lag ein kleiner, stiller See, der sich durch das einströmende Flusswasser gebildet hatte.
    „Kleines Häuschen?“, fragte sie enttäuscht.
    „Das ist eine Fischerhütte. Zum Übernachten wird sie wohl gut genug sein. Leider habe ich kein FünfSterne-Hotel gefunden“, rechtfertigte sich Jerry.
    Monica öffnete den Klappladen hinter dem ein schmutziges Fenster zum Vorschein kam. Dann öffnete sie die knarrende Holztür, worauf ihr eine stickige Luft entgegenkam. Sie blickte in den kleinen Raum, sah das Bett vor dem ein abgenutzter Teppich unter einem kleinen Tisch lag. Seitlich an der Wand stand ein Küchenholzofen und darüber hing ein Regal mit Töpfen, Pfannen, Essgeschirr und Gewürzen.
    „Und wo schlafen Sie?“, fragte sie.
    Jerry zeigte auf seinen Rucksack. „Ich habe ein Zelt und einen Schlafsack in meiner Ausrüstung. Allerdings wird es hier, wie gesagt, nachts etwas kühl. Aber ich werde es überleben.“
    Monica ging hinein und schaute sich naserümpfend um. „Ich glaube, in dieser schmutzigen Hütte werde ich keine Nacht verbringen.“
    „Hier draußen neben der Hütte stehen leere Fischeimer. Die können Sie zum Saubermachen verwenden“, schlug Jerry vor.
    „Das ist Ihre Aufgabe!“, weigerte sich Monica.
    „Meine Aufgabe?“, fragte Jerry skeptisch. „ Sie haben mich in diese Lage gebracht. Schon vergessen?“, antwortete Monica missmutig.
    Jerry legte seine Tasche und seinen Rucksack auf den Boden, nahm widerwillig den Eimer und füllte ihn im See mit Wasser. Dann ging er zu Monica in die Hütte.
    „Gehen Sie so lange raus. Hier ist kein Platz für zwei Personen“, sagte er im
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