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Abschied fuer immer

Abschied fuer immer

Titel: Abschied fuer immer
Autoren: Allison Leigh
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unangebracht.“
    „Du scherzt, richtig?“ Er lächelte grimmig, bevor er sich zu den anderen Gästen umdrehte.
    Er hob die Stimme, damit alle ihn verstehen konnten. „Meine Ehefrau Delaney kommt endlich nach Turnabout, da muss ich ihr doch einen Begrüßungskuss geben. Findet ihr nicht auch?“

2. KAPITEL
    Meine Ehefrau.
    Delaney erstarrte, als Sams Worte in der abrupt einsetzenden Stille widerhallten.
    Falls sie je daran gezweifelt hatte, dass Sam jedem auf der Insel ihre ebenso kurze wie katastrophale Ehe verheimlicht hatte, so sorgten die schockierten Gesichter der Umstehenden jetzt für Gewissheit.
    Er hatte sich ihr wieder zugewandt und schaute auf ihren Mund. Obwohl sie ihn am liebsten beschimpft hätte, kribbelten ihre Lippen noch von seinem Kuss.
    Und weil sie sich darüber ärgerte, schlug sie ihm den Umschlag gegen die Brust.
    „Du weißt, dass wir nicht mehr verheiratet sind“, sagte sie leise, aber scharf.
    Er drehte sich einfach um und schlenderte davon.
    Der Umschlag fiel auf die Erde.
    Delaney hob ihn auf und versuchte, den neugierigen Blicken zu entgehen. Aber der Fluchtweg war blockiert, auf der einen Seite von den schaulustigen Tänzern, auf der anderen von der weiß getünchten Fassade des Hauptgebäudes. Sie begann zu zittern und musste sich beherrschen, um ihre Wut und Frustration nicht einfach herauszuschreien.
    „Hallo, Doc. Sie haben mir nicht gesagt, dass der Cop hier sein würde.“
    Sie strich das Haar zurück und sah zu Alonso hinauf, der direkt vor ihr stand. Er war im vergangenen Jahr gewachsen. Obwohl erst fünfzehn, war er mindestens einsachtzig groß. Noch war er schmal und schlaksig, aber schon bald würde seine stattliche Gestalt die Blicke der Mädchen auf sich ziehen. „Dass du ab jetzt hier lebst, hat mit Sam nichts zu tun.“
    Er verzog den Mund. „Ist er hier auch bei der Polizei?“ fragte er, während er die Ärmel des übergroßen TShirts hochschob.
    „Er ist der Sheriff.“
    „Na ja, er schleift mich besser nicht ins Gefängnis, sonst…“
    „Sonst?“ unterbrach Delaney ihn streng. Alonso Petrofski hatte seine mokkafarbene Haut von seiner jamaikanischen Mutter und die strahlend grünen Augen vom russischen Vater geerbt. Er war intelligent, aber auch vernachlässigt und verstört. Sie hatte ihn kennen gelernt, als ein Gericht sie zu seiner Therapeutin bestellt hatte. Jetzt, vier turbulente Jahre später, sah sie sich als eine gute Freundin.
    „Du kommst nicht ins Gefängnis, Alonso. Es sei denn, du tust hier etwas Verbotenes. Und wenn du es innerhalb der nächsten zwei Monate tust, wird deine Bewährung widerrufen, und du musst dein volles Strafmaß in New York absitzen.
    Dann war all die gute Arbeit der letzten Monate umsonst.“
    „Nicht, wenn sie mich nicht finden“, sagte er.
    „Turnabout ist eine Insel, Alonso“, ertönte eine Stimme. „Hier machst du keinen Schritt, von dem wir nichts wissen.“ Logan Drake, der Mann, der Castillo House leitete, schien aus dem Nichts aufgetaucht zu sein.
    „Er übertreibt nicht“, bestätigte ein hochschwangeres Mädchen, das neben Logan erschien. „Aber glaub mir, er ist umgänglicher als der Sheriff. Ich bin seit drei Monaten hier, also muss ich es wissen.“ Sie lächelte Logan zu, dessen Miene sich ein wenig aufheiterte, als er liebevoll an ihrem langen roten Zopf zog.
    „Das ist Caitlin Reed“, stellte er sie Alonso vor. „Sie wird dir zeigen, welche Aufgaben du heute Abend hast.“
    „Mann, ich bin gerade erst angekommen.“
    Delaney sagte nichts. Hier waren Logan und Annie für ihn verantwortlich. Je früher Alonso sich an sein neues Zuhause gewöhnte, desto besser.
    Logan zog eine breite Schulter hoch. „Jeder hier hat Pflichten, Alonso. Wenn du bleiben willst, bist du willkommen. Aber wie alle anderen wirst auch du arbeiten.“
    Der Junge funkelte den Leiter an und richtete sich zu seiner vollen Größe auf, bis die beiden einander Auge in Auge gegenüberstanden. Logan wartete nur.
    Gelassen. Geduldig. Selbstsicher. Dann grunzte Alonso, drehte sich um und ging die breite Treppe hinauf. Delaney beobachtete, wie er Caitlin die schwere Tür aufhielt, als sie ihm folgte.
    Er war für sie viel mehr als ein Patient, aber allein wurde sie mit ihm nicht fertig, und er war noch zu jung, um ihn sich selbst zu überlassen. Er brauchte ein Zuhause.
    Hoffentlich konnte Castillo House ihm das geben, was sie ihm versagen musste.
    Sie drehte sich zu Logan um, der noch nichts zu dem Kuss und Sams empörendem
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