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Abenteurer sucht Frau fürs Leben

Abenteurer sucht Frau fürs Leben

Titel: Abenteurer sucht Frau fürs Leben
Autoren: NINA HARRINGTON
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Tuchfühlung zu gehen, ohne dass ich mir gleich eine Ohrfeige einhandle.“
    „Ach, da wäre ich mir an deiner Stelle nicht so sicher. Die Nacht ist noch jung.“ Sie lächelte verheißungsvoll und legte ihm die linke Hand auf die Schulter.
    „Du bist also bereit, es mit einem armen verwundeten Mediziner zu riskieren?“ Er zog sie fest an sich. „Ich werde versuchen, dir nicht auf die zierlichen Füße zu treten.“
    Geschickt und schwungvoll wirbelte er Lili herum und zeigte ihr damit ein weiteres Gebiet, auf dem er brillierte.
    „Gar nicht mal schlecht!“, urteilte Lili, während sie im Einklang mit der Musik miteinander durch den Raum tanzten.
    Sanft strich er mit den Fingerspitzen über ihren nackten Rücken. Musik und Stimmengewirr gerieten immer mehr in den Hintergrund, bis es ihnen so vorkam, als wären sie ganz allein im Haus.
    Sie zuckte vor Schreck zusammen, als sich zwei Ärmchen um ihre Beine schlangen.
    „Tante Lili, Tante Lili! Belle ist weggelaufen. Komm schnell!“
    „Keine Angst, Pip. Onkel Kyle wird sie für dich suchen.“ Sie grinste ihn schelmisch an. „Stimmt’s, Onkel Kyle?“
    Er murmelte etwas vor sich hin, das nicht für Kinderohren gedacht war, und gab sie mit einem schweren Seufzen frei.
    Pip fasste seine rechte Hand und zerrte ihn zur offenen Terrassentür hinaus.
    Kyle warf einen bedauernden Blick über die Schulter, bevor er in der Dunkelheit verschwand.
    Versonnen blickte Lili ihm hinterher. Dann tippte ihr der Lebensmittelhändler aus dem Dorf auf die Schulter und forderte sie zum Tanzen auf.

10. KAPITEL
    Lili stand in der Haustür und winkte den letzten Gästen nach, die sich auf den Weg ins Dorf machten. Emmas Party war vorbei.
    Es ist zugleich das Ende einer ganzen Ära. Nächstes Jahr um diese Zeit studiere ich an der Kunstakademie und habe dieses Haus vermietet …
    Sterne funkelten zwischen den Wolken über den Bäumen, als Lili trotz der Kälte und ihrer dünnen Bekleidung um das Haus herum zur Terrassentür ging, die ins Wohnzimmer führte.
    Kyle lag auf dem Sofa beim Kamin. Sein Gesicht wirkte ganz entspannt im Schlaf. Die Augen waren geschlossen und die langen Beine über die Armlehne ausgestreckt. Die Hosenbeine waren hochgerutscht und enthüllten muskulöse Waden.
    Es reizte sie, zu ihm zu schleichen und mit den Fingerspitzen über die nackte Haut zu streicheln, um festzustellen, ob er kitzlig war. Um dann dasselbe mit anderen Teilen seines Körpers zu tun. Wie mit der eindrucksvoll breiten Brust, die sie nach seinem Bad im Fluss vor einigen Tagen bewundert hatte.
    Ein verklärtes Lächeln spielte um ihre Lippen, als ihr in den Sinn kam, wie leicht er sie jetzt mit seinen zärtlichen Küssen verführen könnte.
    Weil ich ihn liebe.
    An diesem Abend war jeglicher Rest von Zweifeln verschwunden. Ihr Herz gehörte ihm. Sie begehrte ihn so sehr, dass sie ihn nicht abweisen konnte, obwohl sie wusste, dass ihr viel Kummer und Einsamkeit bevorstanden, wenn sie sich erst einmal richtig auf ihn einließ.
    Sie wandte sich ab, um nicht in Versuchung zu geraten, ihn zu wecken.
    In der klaren frischen Luft bildeten die Straßenlaternen eine sanfte Hintergrundbeleuchtung, während in den Cottages jenseits der Felder ein Licht nach dem anderen erlosch. Schließlich lag der Garten im Dunkeln da. Ein Mitglied der Schleiereulenfamilie, die im nahen Wäldchen nistete, kündete mit einem Schrei den Beginn seines Nachtflugs an.
    Aus dem Wohnzimmer drang ein Rascheln. Im nächsten Moment spürte Lili, wie sich warmer weicher Stoff auf ihre Schultern legte – Kyles Jackett.
    „Besser so?“
    Sie nickte nur und schlang die Arme um sich selbst, weil ein Schauer über ihren Rücken jagte. Der Grund dafür war jedoch nicht die Kälte, sondern Kyles Körper, der sich an ihren presste.
    Sie spürte die Wärme seiner Brust durch die Kleidung und lehnte sich an ihn, ohne nachzudenken oder zu zögern. Er legte ihr einen Arm um die Taille, stützte das Kinn auf ihren Kopf und blickte auf den Garten hinaus und dann zum Himmel hinauf.
    „Weißt du eigentlich, dass die Menschen, mit denen ich arbeite, oft immer noch nach einem Kalender leben, der sich nach dem Mond und den Sternen richtet?“ Er deutete weit nach rechts zu der schmalen silbernen Sichel am Horizont. „Siehst du das Neulicht? In Nepal kennzeichnet der Neumond einen Neubeginn. Es ist eine Zeit für fröhliche Feste, für Prozessionen mit Gesang und Tanz.“
    „Du musst das Leben und deine Patienten dort sehr vermissen.“
    Nach
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