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Abenteurer meiner Traeume

Titel: Abenteurer meiner Traeume
Autoren: Elizabeth Lowell
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sind.«
    »Das kostet drei Dollar extra.«
    »Einen.«
    »Zwei.«
    »Einen Dollar zwanzig.«
    »Sie handeln ja wirklich hart, Miss.«
    »Eigentlich nicht. Für Betsy und Clementine laden Sie auch umsonst auf.«
    »Sie, äh, revanchieren sich anderweitig dafür.«
    Murphy grinste breit.
    »Ein Dollar zwanzig«, sagte Shannon kühl. »Abgemacht?«
    Murphy seufzte und nickte.
    Shannon gab ihm die Liste und ging hinüber zu den Stapeln mit Kleidern, die auf dem Boden des Ladens verteilt waren. Als sie schließlich zwei warme Jacken, vier warme Hemden, zwei Paar wollene Hosen und all die anderen Sachen zusammengestellt hatte, die sie brauchte, um den eisigen Winterwinden zu trotzen, hatte Murphy die Vorräte eingepackt und auf ihr Packmaultier geladen.
    »Bitte rechnen Sie diese Sachen noch dazu«, sagte Shannon und ließ die Kleider auf die Theke fallen.
    »Hmm. Ich werde wohl mal ein paar weiblichere Sachen bestellen müssen. Ein Mann wird’s doch irgendwann müde, sein Mädchen immer in Männerkleidern zu seh’n.«
    Shannons Lippen wurden schmal, aber sie sagte kein Wort, während Murphy rechnete. Der Betrag ließ sie die Augen aufreißen.
    »Darf ich bitte mal die Rechnung sehen?« fragte sie mit ausgestreckter Hand.
    »Weswegen?«
    »Um sie nachzuprüfen.«
    Murphy gab ihr den Zettel und sah nervös zu, wie Shannon seine Rechnung prüfte.
    »Sie haben sich um einunddreißig Dollar und zwölf Cent zu Ihren Gunsten verrechnet«, sagte sie kurze Zeit später.
    Murrend zog Murphy einunddreißig Dollar von der Summe ab. Shannon gab ihm einen dicken Beutel mit Gold.
    »Ich habe Silent Johns Goldwaage in meiner Hütte«, sagte Shannon. »Ich weiß genau, wieviel Gold in dem Beutel ist. Und wenn ich nach Hause komme, wiege ich den Rest nach.«
    Murphy warf Shannon einen halb ärgerlichen, halb bewundernden Blick zu.
    »Whip hat Sie ganz schön hart gemacht«, sagte Murphy.
    Shannon lächelte dünn.
    Murphy nahm den Beutel, öffnete ihn und schüttete etwas davon aus. Eine Mischung aus Staub, Nuggets und Spänen fiel auf die eine Seite der Waage.
    »Da soll mich doch dieser und jener«, sagte Murphy überrascht. »Whip hat ’ne neue Mine gefunden, wie?« »Was meinen Sie damit?«
    »Das Gold hier stammt garantiert nicht von Silent Johns
    alten Claims.«
    Shannon machte ein überraschtes Gesicht. »Wie bitte?«
    »Die Farbe und die Zusammensetzung stimmen nicht«, erklärte Murphy ungeduldig. »In Silent Johns Claims gab es keine kupferfarbenen Späne. Auch keinen blassen Goldstaub. Und diese hier.. «
    Mit entschiedenen Bewegungen sortierte Murphy ein paar Nuggets mit sattem Goldton heraus. Er drückte mit einem Daumennagel fest auf eines der Nuggets und hinterließ einen sichtbaren Eindruck darin.
    »Diese hübschen Kleinen sind zu weich für Flußgold, aber zu rein, um etwas anderes zu sein«, sagte Murphy voller Verehrung. »So was habe ich nicht mehr gesehen, seit ein Stadtjunge mit schneller Zunge versucht hat, mir in Colorado einen Claim zu verkaufen, den er mit Gold aus Dakota präpariert hatte. Das war rötliches Gold. Diese hier erinnern mich eher an welche, die ich mal unten in Las Cruces auf einem Pokertisch gesehen habe. Das Gold kam aus den Abajo-Bergen. Spanisches Gold, rein wie die Träume eines Babys.«
    Kälte kroch Shannon unter die Haut, als sie daran dachte, wie Whip und Reno sich über Barren aus reinem spanischem Gold unterhalten hatten.
    Nein, sagte sie sich schnell. Das hätte mir Whip nicht angetan! Murphy muß sich irren.
    Der Ladenbesitzer sah Shannon an und bemerkte ihren schockierten Blick.
    »Gehe ich recht in der Annahme, daß Sie mir nicht sagen werden, wo Whip das Gold hier gefunden hat?«
    Shannon schluckte und sagte fest: »Auf Silent Johns Claims.«
    Murphy lachte. »Ich mache Ihnen keine Vorwürfe, wenn Sie’s nicht sagen. Wenn ich ’n so reichen Claim hätte, würde ich’s auch keinem verraten.«
    »Whip hat mir gesagt, das Gold stamme von Silent Johns Claims«, sagte Shannon tonlos.
    »Kluger Mann, der Whip. Was man nicht weiß, kann man auch keinem Fremden verraten. Aber ich habe schon alle Arten von Gold aus Echo Basin gesehen, Miss. Und ich schwöre bei Gott, daß nicht ein Stäubchen von diesem Gold hier aus Echo Basin stammt.«
    Renos Worte hallten in Shannons Erinnerung wider: Hoch oben in den Abajo-Bergen, in einer alten, spanischen Mine... Goldbarren, so schwer, daß Eve kaum mehr als einen heben konnte.
    Sie hätte am liebsten laut geschrien, daß es unmöglich war, daß
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