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Abby und Schneewittchen in Gefahr: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Abby und Schneewittchen in Gefahr: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Abby und Schneewittchen in Gefahr: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)
Autoren: Sarah Mlynowski
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Spiegel.
    Als wäre nichts geschehen. Als wäre überhaupt nichts Merkwürdiges passiert.
    »Hallo?«, frage ich. »Ist da jemand?«
    Keine Antwort.
    Es ist vorbei. Es ist wirklich vorbei.
    Na ja, fast. Unser Keller ist das reinste Chaos. Die ganzen Jurabücher sind verschwunden. Und auch der Schreibtischstuhl ist weg. Ups.
    »Was wohl passiert, wenn ich noch mal anklopfe?«, überlegt Jonah und hebt schon den Arm.
    Doch ich halte ihn mitten in der Bewegung fest. »Wage es ja nicht!«
    »Wir sind zu Hause«, jubelt er und läuft die Treppe hinauf. »Komm, wir erzählen es Mama und Papa!«
    »Warte!«, rufe ich ihm hinterher.
    Ich folge meinem Bruder die Treppe hinauf. Als wir oben ankommen, schließe ich leise die Tür hinter mir. Das Erdgeschoss ist von der Morgensonne durchflutet. Ich schlüpfe in die Küche und sehe auf die Uhr an der Mikrowelle. Es ist halb sieben. Genau wie auf meiner Armbanduhr. Also hatte ich recht. Hier ist die Zeit langsamer gelaufen. Es sei denn, es sind doch schon mehrere Tage vergangen?
    Auf dem Küchentisch liegt das Handy meiner Mutter. Ich schaue auf die Datumsanzeige. Es ist der Morgen, nachdem wir verschwunden sind. Perfekt!
    »Lass uns nach Mama und Papa sehen!«, ruft Jonah.
    Ich nicke, aber lege mir dabei den Zeigefinger auf die Lip pen. Wir schleichen uns die Treppe hinauf. Vorsichtig öffne ich die Schlafzimmertür.
    »Ich will mich zu ihnen ins Bett kuscheln«, flüstert Jonah.
    »Ich auch«, flüstere ich. »Aber wir stinken und tragen die Klamotten von fremden Leuten.« Und Sandalen. Ups, ich habe meine Puschen bei Schnee vergessen. Tschüss, Puschen, ich werde euch vermissen.
    Jonah sieht an sich herab auf seine viel zu engen Sachen. »Oh, stimmt.«
    »Mama und Papa würden außerdem bestimmt ausflippen, wenn wir uns mit zu ihnen ins Bett legen.« Ich schließe leise die Tür und gehe zu meinem Zimmer.
    Jonah folgt mir und sagt: »Gute Nacht.«
    »Guten Morgen«, sage ich und nehme ihn in den Arm. »Ich werde deine Füße in meinem Gesicht vermissen.«
    Er lacht.
    »Sch!«
    In meinem Zimmer streife ich Schnees Schuhe ab, ziehe die dreckigen Sachen aus und werfe sie in den Wäschekorb. Dann ziehe ich einen sauberen Schlafanzug an und lege mich ins Bett. Ich habe noch dreißig Minuten, bis meine Eltern mich wecken, und die brauche ich dringend.

Kapitel 23

    Vielleicht können sich Geschichten
ja doch verändern
    K inder, aufwachen!«, höre ich. »Zeit für die Schule!«
    Ich öffne die Augen. Ich bin in meinem eigenen Bett.
    Juhu! Ich bin zu Hause! Ich bin zu Hause! Meine Armbanduhr und der Wecker stehen beide auf sieben Uhr.
    Und ich frage mich: War das alles nur ein Traum?
    Ich laufe zu meinem Wäschekorb. Darin liegen der zerknautschte Rock und das Shirt von Schnee. Und ihre Sandalen stehen vor dem Schrank. Es ist wirklich passiert! Es ist wirklich, WIRKLICH passiert!
    Dann sehe ich mein Schmuckkästchen auf der Kommode stehen. Oh, da ist Schnee. Moment mal, sie trägt etwas Neues. Sie trägt … meinen limettengrünen Schlafanzug! Das gibt es doch nicht! Wir haben ihre Geschichte wirklich verändert!
    Schnell laufe ich zu Jonah ins Zimmer. Sein Wecker leuchtet zwar schon grün, aber er schläft noch tief und fest. Ich reiße ihm die Decke weg. »Es ist wirklich passiert! Es ist wirklich, WIRKLICH passiert!«
    »Ich bin müde«, krächzt er. Dann schlägt er ein Auge auf. »Natürlich ist es passiert. Warum denn auch nicht?«
    Als ich hinunter in die Küche laufe, sitzen dort schon Mama und Papa und trinken Kaffee und rascheln mit der Zeitung. Ich nehme sie beide gleichzeitig in den Arm. »Ich hab euch lieb!« Ich hoffe nur, sie brauchen die Jurabücher nicht mehr. Oder den Schreibtischstuhl.
    Dann stellt Mama mir eine Schüssel mit Kellogg’s Frosties hin. Juhu! Wie ich diese knusprigen Flakes vermisst habe! Nie mehr ekligen Haferschleim!
    Da kommt Jonah in die Küche gerannt. »Mama! Papa! Wisst ihr was?«, schreit er. »Abby und ich sind mit fliegenden Krokodilen geschwommen!« Er rutscht auf seinen Stuhl. »Cool, was?«
    Ich lasse meinen Löffel mit Frosties sinken und werfe ihm einen strengen Blick zu. Der Spiegel hat uns doch gesagt, wir sollen es geheim halten. Nicht, dass ich meine Eltern anlügen will. Aber wenn es sie in Gefahr bringt? Wenn uns das vielleicht alle in Gefahr bringt? Ich muss nachher mal ein ernstes Wörtchen mit ihm reden.
    »Das hört sich ja sehr aufregend an, Jonah«, sagt mein Vater und zwinkert mir zu. Offensichtlich glaubt er Jonah
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