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Abby Cooper 01 - Detectivin mit 7. Sinn

Abby Cooper 01 - Detectivin mit 7. Sinn

Titel: Abby Cooper 01 - Detectivin mit 7. Sinn
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meinem Besucher zu zeigen, dass er im Dienst war. Nachdem ich Daves Handzeichen versucht und mich gewundert hatte, dass es wirkte, ging ich an einem vollkommen stillen Dackel vorbei und schaltete das Verandalicht ein. Dann spähte ich durch den Türspion. Ich sah nur Schwarz. Ich zog eine Grimasse und fragte: »Wer ist da?«
    »Der große, böse Wolf«, antwortete ein rauer Bariton.
    Kichernd machte ich die Tür auf und strahlte Dutch an. Ich freute mich wirklich, ihn zu sehen. »Hallo, Dienst für heute beendet?«
    »Jawohl, Ma’am, und ich dachte, ich bringe ein kleines Geschenk mit«, meinte er und hielt eine braune Papiertüte hoch, die vielversprechend aussah.
    Er musterte mich kurz und sagte dann: »Du siehst besser aus. Wie fühlst du dich?«
    »Besser. Was ist in der Wundertüte?«, fragte ich hoffnungsvoll.
    »Eis.«
    »Welche Sorte?« Ich bin wählerisch.
    »Vanille.«
    »Och«, sagte ich enttäuscht. »Sieht mir ähnlich.«
    »Wie bitte?«
    »Ach nichts. Ich bin nur gerade in Schokoladenlaune.«
    »Schokolade habe ich auch, Zuckerpuppe«, sagte er wie Bogey und brachte einen Behälter mit Soße zum Vorschein.
    »Und? Willst du mir ein Schälchen vollmachen, oder muss ich erst pfeifen?«, fragte ich in meiner Rolle als Bacall.
    »Geh, setz dich auf die Veranda. Ich bin gleich bei dir«, sagte er, stiefelte an mir vorbei ins Wohnzimmer und prallte quasi zurück.
    Ich schloss die Haustür hinter ihm zu, und als ich mich zu ihm umdrehte, musste ich laut lachen, weil er ein so komisches Gesicht machte.
    »Heiliger Strohsack! Wo kommt das alles her?«, fragte er mit ausholender Geste.
    »Cat«, sagte ich nur. Mehr Erklärung war nicht nötig.
    Er nickte. »Die Frau hat Mumm. Ich erinnere mich an unsere erste Begegnung. Da wollte ich mich einfach nur aus dem Staub machen.«
    Wir lachten. Meine Schwester, wie sie leibt und lebt. »Komm, ich zeige dir die übrigen Zimmer.« Ich machte eine Tour durchs Haus mit ihm, und er bestaunte höflich die Einrichtung. Dann gingen wir raus auf die Veranda, nachdem er uns beiden Eis mit ordentlich viel Schokoladensoße in zwei Schalen geschaufelt hatte. Wir setzten uns nebeneinander an den neuen Tisch und genossen einfach unser Beisammensein.
    Eine Weile redeten wir über Belanglosigkeiten. Dutch hatte den Fall Frank Milford abgeschlossen, und die Presse hatte sich mit Begeisterung auf die Geschichte gestürzt. Dutch fragte, ob ich die neuste Schlagzeile gesehen hätte: POLIZEIMEDIUM VON SERIENMÖRDER ÜBERFALLEN!
    Hatte ich.
    In dem Artikel wurden mir alle möglichen Fähigkeiten zugeschrieben, von denen ich noch gar nichts wusste. Ich konnte unter anderem schweben und Löffel verbiegen. Der Reporter war so weit gegangen, mehrere meiner Klienten aufzusuchen, die alle meine Treffsicherheit bestätigten und meinten, sie seien nicht überrascht, dass ich mit der Polizei zusammen Fälle löste. Dutch wurde ebenfalls zitiert. Da hieß es aber nur, ich hätte aufgrund von Eingebungen wichtige Hinweise beisteuern können, die tatsächlich zur Ergreifung des Täters geführt hätten.
    Cat, die meine Termine der nächsten Wochen alle verlegt hatte, war sogar so weit gegangen, einen Kollegen hinzuzuziehen, Kendal Adams, damit er den Andrang neuer Klienten auffing, solange ich noch nicht genesen war. Kendal war ein guter Bekannter von mir, und ich überlegte schon, wie ich mich dafür revanchieren könnte, denn er hatte das doppelte Arbeitsaufkommen zu bewältigen.
    In der Zwischenzeit sorgte die Anruferschwemme in meiner Praxis dafür, dass Cat beschäftigt war. Ich hatte erst kürzlich mitbekommen, dass sie ihre Privatsekretärin hatte herfliegen lassen, damit diese ihr bei der Organisation half. Cat zufolge war ich für den Rest meines Lebens ausgebucht.
    »Sooo«, sagte ich und kratzte das letzte bisschen geschmolzenes Eis zusammen. »Wollen wir jetzt mal über Fenia reden?«
    Dutch verzog das Gesicht. »Ich wusste, dass das kommt. Ja, in Ordnung, Abby. Was willst du wissen?«
    Ich blickte ihn an wie einen Schwachsinnigen, nahm aber wohlwollend an, dass er es mir bloß leicht machen wollte. »Äh, erkläre mir doch erst einmal, wieso du noch verheiratet bist.«
    »Gut, ich sehe ein, dass ich am besten ganz vorne anfange«, meinte er seufzend, und ich nickte ermutigend. »Wie du weißt, bin ich mal bei den Marines gewesen. Während der Zeit war ich zwei Jahre in Holland stationiert. Daher habe ich meinen Spitznamen. Ich spreche fließend Holländisch.« Er schwieg einen Moment und
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