Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Abby Cooper 01 - Detectivin mit 7. Sinn

Abby Cooper 01 - Detectivin mit 7. Sinn

Titel: Abby Cooper 01 - Detectivin mit 7. Sinn
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
mir den Neun-Uhr-Eintrag an. »Mike PAD« stand da.
    Es war eigenartig, dass ich den Nachnamen in Großbuchstaben geschrieben hatte. Noch eigenartiger war, dass ich keine Telefonnummer dazugesetzt hatte; das tat ich nur bei Klienten, die ich persönlich kannte. Aber diesen Mann in meinem Wartezimmer hatte ich noch nie gesehen. Das wusste ich genau.
    Dutch war mit der Beschreibung des Tatorts bei den Milfords fertig und versuchte, meine Aufmerksamkeit zu gewinnen.
    »Abby? Abby, bist du noch dran?« Aber ich hörte nicht hin. Stattdessen lauschte ich auf den leisen Werbespruch, der sich in meine Gedanken geschoben hatte: Wenn Sie mal was brauchen, wo Sie straflos die Zähne reinschlagen können, kommen Sie ins Pic-A-Deli...
    Mein Blick senkte sich auf Mikes Nachnamen und stellte sich scharf. PAD - Pic-A-Deli. Mir stockte der Atem, ich ließ den Terminkalender fallen.
    Nicht Mike vom Pic-A-Deli saß in meinem Wartezimmer.
    Es war Frank Milford.
    Ich sah auf meine Arme. Gänsehaut vom Handgelenk bis zur Schulter, und meine Nackenhaare standen stramm. Ich wollte kreischend rauslaufen. Ich wollte unter den Schreibtisch kriechen und mich unsichtbar machen.
    »Abby? Hallo, Erde an Abby. Ich kann dich atmen hören ...«, sagte Dutch.
    »Ja, Mr Rivers!«, antwortete ich und bekam vor lauter Angst eine Piepsstimme. »Natürlich kann ich Sie einschieben, schließlich ist das ein Notfall ]«
    Ich hörte Dutch am anderen Ende der Leitung ein, zwei Sekunden die Luft anhalten. Das Telefon im Würgegriff, fügte ich hinzu: »Am 11. September ist noch etwas frei. Neun? Elf? Was würde Ihnen passen?« Ich zitterte - so dringend wünschte ich mir, dass er kapierte.
    »Abby, ich rufe die Kollegen in Royal Oak vom Handy an. Leg auf keinen Fall auf!«, sagte Dutch mit angespannter Ruhe.
    Ich hörte ihn drei Tasten drücken und stellte mir vor, wie er mich an das eine Ohr, das Handy an das andere Ohr drückte.
    »Beeil dich«, drängte ich und wollte flüstern, aber es kam viel lauter heraus.
    In dem Moment sprang die Bürotür auf und knallte gegen die Wand. Frank Milford stand voll boshafter Wut im Türrahmen.
    Er hatte mein Flehen um Hilfe gehört. »Leg auf, Abigail«, verlangte er.
    Mein Blick schoss zu dem langen Messer, das er in der Faust hielt. Die Panik trübte meinen Blick. Ich war zu keiner Bewegung fähig, konnte nicht atmen, nicht schreien.
    Ich hörte, wie Dutch seine Kollegen anbrüllte, sie sollten sich beeilen. Mir kam der hirnverbrannte Gedanke, dass mir nichts passieren würde, solange ich Dutch an meinem Ohr hörte.
    »Weg mit dem SCHEISS TELEFON!«, schrie Milford.
    Ich fuhr heftig zusammen und ließ den Apparat fallen. Er landete klappernd auf dem Schreibtisch, und ich hörte Dutch aus dem Lautsprecher: »Abby?! Abby?! Bist du noch da?! Abby?! Rede mit mir!!!«
    Milford rannte mit erhobenem Messer auf mich zu. Den Blick allein auf ihn geheftet, flitzte ich um den Schreibtisch. »B-b-bitte ...!«, stotterte ich. Das klang selbst in meinen Ohren lächerlich. Dutch schrie noch immer durch den Hörer, ich solle ihm antworten.
    Milford verzog die Visage zu einem kranken Grinsen, langte über den Schreibtisch nach dem Gerät und hielt es sich ans Ohr. »Abigail kann gerade nicht ans Telefon kommen, sie spielt Fangen mit dem Mörder.« Damit knallte er den Apparat auf die Basisstation. Meine Lebenszeit war abgelaufen.
    Mit aufgerissenen Augen und irrem Blick wandte Milford sich mir zu. »B-b-bitte, b-b-bitte ...!«, äffte er mich höhnisch nach.
    Mir wurde innerlich kalt. Ich musste meinen Verstand gebrauchen, einen Ausweg finden. Doch ich würde nicht an dem Messer vorbeikommen, das jeden Moment zustechen konnte.
    »Hören Sie, Frank. Sie wollen das nicht tun. Das ist überhaupt keine Lösung für Sie!«, plapperte ich. Er kam um den Schreibtisch herum. Ich wich in die entgegengesetzte Richtung aus. »Die Polizei weiß, wer Sie sind! Sie werden so oder so geschnappt!«
    Milford ignorierte mich und rückte näher. Ich huschte an der Schreibtischkante entlang weg von ihm. Er lachte mich dafür aus. »Wir tanzen jetzt im Kreis herum, und alle tanzen mit«, sang er doch tatsächlich.
    Oh mein Gott! Der Typ ist wahnsinnig! »Hören Sie mir zu!«, schrie ich in der Hoffnung auf eine vernünftige Reaktion. »Die Polizei ist unterwegs, sie wird jeden Augenblick hier sein ...« Beim letzten Wort setzte Milford über den Schreibtisch, wobei er allerhand zu Boden fegte.
    Ich reagierte zu langsam, weil ich mich umdrehen und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher