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ABATON: Im Bann der Freiheit (German Edition)

ABATON: Im Bann der Freiheit (German Edition)

Titel: ABATON: Im Bann der Freiheit (German Edition)
Autoren: Christian Jeltsch
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Frequenz gespeichert. Er musste sie ihr nur aufspielen. Wollen wir doch mal sehen, wer am Ende triumphiert, dachte Victor und malte sich aus, wie er sich Sudden als hörige Mätresse halten und sie erniedrigen würde.
    „Es ist genug“, sagte Greg. Dann schlug er wie aus dem Nichts Sudden gezielt gegen die Schläfe. Sie sank bewusstlos zusammen und sackte auf den Boden dieses leeren, futuristisch anmutenden Raumes.
    Über ihnen wölbte sich eine gigantische weiße Kugel aus unendlich vielen Einzelelementen. Sie standen im Innern der Antennenanlage, die Greta hatte modernisieren lassen. Das winterliche Sonnenlicht drang milchig weiß in diese Kuppel und heizte sie immer mehr auf.
    Greg setzte Sudden auf einen Stuhl und band sie fest. Er hatte zwei seiner Leute hierher zum Teufelsberg bestellt und sie in seinen Plan eingeweiht. Sie mussten nur draußen auf die beiden anderen Kids warten und sie festsetzen. Dann würden sie die drei letzten Zeugen für das Geschehen auf der Plattform in den endlosen Gängen unter dem Teufelsberg verschwinden lassen.
    Greg sah Victor zu, wie akribisch er seine Aktion vorbereitete. Der Söldner konnte nicht begreifen, wie dieser Mann sich so gehen lassen konnte. Aber sollte er sich doch austoben – lange würde er ja nicht mehr leben. Onos Auftrag an Greg war klar und eindeutig: Sobald die Frequenz über Antennen und Satellit aufgespielt war und funktionierte, war Victor nicht mehr von Nutzen.
    „Sind Sie sicher, dass die beiden kommen?“, fragte Victor ungeduldig, als er merkte, dass Greg ihm zusah.
    „Todsicher“, sagte Greg gelassen. Er deutete auf Sudden. „Sie und die anderen beiden ... sind alle Idealisten.“
    [3319]
    Der Himmel über Berlin strahlte blau, die Sonnenstrahlen nagten an den letzten grauen Schneeresten und die Luft trug trotz des Januars schon erste Ahnungen des Frühlings mit sich. Der Tag war ideal für einen Ausflug in die Natur.
    Edda und Simon saßen stumm in dem Taxi zum Teufelsberg. Aus dem Radio drangen deutsche Schlager, aber das nahmen die beiden nicht wahr. Knapp eine halbe Stunde blieb ihnen noch, um Sudden zu retten und Victors Pläne zu durchkreuzen.
    In Bixbys Wohnung hatten sie in aller Eile beratschlagt, was zu tun wäre. Sie hatten keine Zeit mehr für Zweifel. Sie mussten dem Plan von Victor zuvorkommen, und alles, was er vorbereitet hatte ... die Antennen, den Satelliten ... das mussten sie jetzt irgendwie selber mit ihrer Frequenz nutzen. Sie hatten keine andere Chance.
    Kurz hatten sie noch einmal die A-B-A-Tonfolgen-Frequenz eingespielt und Linus kontaktiert. Er war jedoch längst über alles informiert.
    „Bin doch immer und überall“, hatte er gesagt und zugegeben, dass ihr Plan angesichts der Situation wohl der beste aller jetzt möglichen Pläne war.
    Eilig hatten sie den Rechner eingepackt, auf dem sie ihre Frequenz aus den beiden Schellackplatten gespeichert hatten, und Edda und Simon waren in das Taxi gestiegen.

    Wie aufgeblasene Sumo-Ringer wirkten Gregs Mitarbeiter in ihren dicken Daunenjacken. Rauchend standen sie unterhalb der riesigen Antennenkuppel und warteten auf die Ankunft von Edda und Simon. Sie fachsimpelten über Handfeuerwaffen, als sie das Taxi entdeckten, das am Fuß des Teufelsbergs hielt. Durch ein Fernglas sahen sie, wie Edda und Simon ausstiegen und das Taxi wieder davonfuhr.
    „Sie sind da“, meldete einer der beiden an Greg. „Müssen nur noch rauf auf den Berg.“

    In der Kuppel sah Greg zu Victor.
    „Kommen sie?“, fragte Victor.
    „Wie erwartet“, antwortete Greg gelassen.
    Victor wandte sich ab. Er hasste diese selbstgerechten Typen, die alles im Griff zu haben schienen. Aber Greg ... was für ein blöder Name, dachte Victor ... dieser Greg würde noch sein blaues Wunder erleben. Sollte der Handlanger von Ono ihn ruhig noch weiter für einen weltfremden Wissenschaftler halten. Einen geldgierigen Idioten, der nicht ahnte, was sie mit ihm vorhatten, wenn er erst einmal den Welt verändernden Plan eingeleitet hatte. Seit dem Gespräch mit Ono, in dem er ihm ohne zu zögern seine fünfhundert Millionen bewilligt hatte, war Victor klar geworden, dass er nicht mehr lange zu leben hatte. Aber Victor hatte sich vorbereitet. In nicht mal zwanzig Minuten würden Greg und seine beiden Lakaien um ihr Leben winseln.

    Unterdessen marschierte ein rüstiger Rentner pfeifend den noch schneebedeckten Weg zum Teufelsberg hinauf. Er trug einen beigen Anorak und eine Mütze, die Kopf und Ohren bedeckte. Der
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