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Ab die Post

Ab die Post

Titel: Ab die Post
Autoren: Terry Pratchett
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vertrauenswürdiger Mann ist…« Das Omniskop zeigte, wie Krummer Schüsselbein, neuester Professor der Unsichtbaren Universität, verzweifelt nickte. »… und nur eine Nachricht vorliest, die offenbar von eurer eigenen Gesellschaft übermittelt worden ist. Es sind sehr ernste Anschuldigungen, Herr Grünlich. Und sie werden vor all diesen Leuten erhoben. Möchtest du vielleicht, dass ich sie für einen Scherz halte? Die Stadt sieht zu, Herr Grünlich. Oh, Herr Staulich scheint krank geworden zu sein.«
    »Dies ist kein geeigneter Ort für…«, begann Grünlich und bemerkte erneut das Knacken von Eis.
    »Es ist der ideale Ort«, sagte Vetinari. »Dies ist die Öffentlichkeit. Bei solchen Beschuldigungen möchte bestimmt jeder, dass ich der Sache so bald wie möglich auf den Grund gehe, wenn auch nur, um zu beweisen, dass sie unbegründet sind.« Er sah sich um. Überall erklang Zustimmung. Auch die Spitzen der Gesellschaft liebten eine Schau.
    »Was meinst du, Herr Grünlich?«, fragte Vetinari.
    Grünlich schwieg. Die Risse wuchsen in die Länge; das Eis brach auf allen Seiten.
    »Na schön«, sagte Vetinari und wandte sich dem Mann an seiner Seite zu.
    »Kommandeur Mumm, bitte sei so gut und schick Wächter zu den Büros der Gesellschaft des Großen Strangs, der Ankh-Sto-Teilhaber, der Sto-Ebene-Holding, der Ankh-Terminwaren und insbesondere der Handelskreditbank von Ankh-Morpork. Teil dem Herrn Direktor Käsenburg mit, dass die Bank für eine Buchprüfung geschlossen ist und ich ihn so bald wie möglich in meinem Büro erwarte. Jede Person, die in den genannten Geschäftsräumen auch nur einen Zettel bewegt, bevor meine Mitarbeiter eintreffen, wird unter dem Vorwurf der Komplizenschaft bei allen später festgestellten Verbrechen verhaftet. Während dies alles geschieht, wird keine Person, die mit der Gesellschaft des Großen Strangs oder ihren Angestellten in Verbindung steht, diesen Raum verlassen.«
    »Das kannst du nicht machen!«, protestierte Grünlich, schwach, aber er hatte sein Feuer verloren. Herr Staulich war zu Boden gesunken, den Kopf in beiden Händen.
    »Kann ich nicht?«, erwiderte Vetinari. »Ich bin ein Tyrann. Wir Tyrannen machen so was.«
    »Was geschieht hier? Wer bin ich? Was ist dies für ein Ort?«, stöhnte Staulich, ein Mann, der es für besser hielt, so bald wie möglich vorzuarbeiten.
    »Aber es gibt keine Beweise! Der Zauberer lügt! Jemand muss bestochen worden sein!«, behauptete Grünlich. Inzwischen war das Eis gebrochen, und er hockte auf einer Scholle, zusammen mit einem großen hungrigen Walross.
    »Wenn ich noch einmal etwas von dir höre, ohne dass ich dir eine Frage gestellt habe, wirst du verhaftet«, sagte Lord Vetinari. »Hast du verstanden?«
    »Unter welcher Anklage?«, fragte Grünlich und fand irgendwie einen letzten Rest von Arroganz.
    » Es ist keine Anklage nötig!« Vetinaris Umhang wirbelte wie der Rand der Dunkelheit, als er sich dem Omniskop und Krummer Schüsselbein zuwandte, für den die Entfernung von zweitausend Meilen plötzlich nicht mehr ausreichte. »Lies weiter, Professor. Es wird keine weiteren Unterbrechungen geben.«
    Feucht beobachtete das Publikum, als Schüsselbein durch den Rest der Nachricht stotterte und manche Worte falsch aussprach. Es wurden keine Einzelheiten genannt, nur allgemeine Dinge, aber es gab Namen und Anprangerungen. Es war nichts Neues, nichts wirklich Neues, doch es steckte in einem gut formulierten Wortpaket, das von den Toten kam.
    Wir, die wir auf den dunklen Türmen gestorben sind, verlangen dies von euch…
    Er sollte sich schämen.
    Es war eine Sache, Göttern Worte in den Mund zu legen; Priester machten das die ganze Zeit über. Aber dies ging einen Schritt zu weit. Man musste ein Schuft sein, um sich so etwas einfallen zu lassen.
    Feucht entspannte sich ein wenig. Ein ehrenhafter, aufrechter Bürger wäre nicht so tief gesunken, aber er hatte diesen Job nicht bekommen, weil er ein ehrenhafter, aufrechter Bürger war. Manche Aufgaben erforderten einen guten, ehrlichen Hammer, andere einen krummen Korkenzieher.
    Mit ein wenig Glück konnte er das glauben, wenn er es wirklich versuchte.
     
    Später Schnee war gefallen, und die Fichten beim Turm 181 trugen eine weiße Decke im Licht der Sterne.
    In dieser Nacht waren alle oben: Großvater, Roger, Großer Stefan-oh, Schnaufi Halbseite, der ein Zwerg war und auf einem Kissen sitzen musste, um die Tasten zu erreichen, und Prinzessin.
    Bei der Übertragung der Nachricht hatte
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