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A Star like you

A Star like you

Titel: A Star like you
Autoren: Simon Packham
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etwas durcheinander. »Meine Schwester liebt diese Show. Aber was soll die ganze Aufregung?«
    Ich habe das tausendmal in meinem Kopf durchgespielt, aber es kommt trotzdem alles total falsch raus.»Ich möchte, dass du mitkommst. Um mich auf der Gitarre zu begleiten, meine ich.«
    »Warum?«
    »Du meintest doch selbst, dass das ziemlich erstaunlich klang.«
    »Du brauchst mich nicht. Du hast eine wirklich gute Stimme.«
    Ich habe auch das Betteln geübt. »Bitte. Ich brauche etwas, mit dem ich aus der Masse herausstechen kann. Sonst würdigen mich die Juroren keines Blickes.«
    »Ich weiß nicht«, sagt er und fummelt an seiner Schulkrawatte rum. »Das könnte … schwierig werden.«
    »Es würde dich nichts kosten. Mum meint, Dad könnte uns alle im Van hinfahren.«
    »Ich weiß nicht, ich …«
    Genau so muss es sich anfühlen – diese schreckliche Stille am Ende der Show, bevor sie verkünden, wer es in die nächste Runde schafft. Matthew steckt sich ein paar Haarsträhnen in den Mund und es fühlt sich an wie zehn Erdkunde-Doppelstunden, bis er wieder redet.
    »Nein, tut mir leid«, sagt er und bewegt sich auf die Tür zu. »Ich kann das nicht.«
    »Du verstehst das nicht, Matthew. Das ist mein Traum .«
    »Ich würde dir gerne helfen, ehrlich. Aber ich kann einfach nicht, okay?«
    »Aber warum? Es ist ein läppischer Tag deines Lebens. Wieso hilfst du mir nicht?«
    Er runzelt die Stirn und greift nach der Türklinke. »Es ist kompliziert.«
    Dad glaubt, er tut mir einen Gefallen, indem er mich mitnimmt. Er pfeift »Love Changes Everything« und hört nicht auf, Matthew und mich, die wir zusammengequetscht auf dem Vordersitz hocken, anzugrinsen.
    »Was ist los mit euch beiden?«, fragt er und bohrt mir einen Finger in die Rippen. »Seid ihr schüchtern?«
    »Halt die Klappe, Dad.«
    Matthew starrt in den strömenden Regen. Dabei bin ich diejenige, die ein trauriges Gesicht ziehen sollte. Ich bin diejenige, die ihre Träume begraben muss. Und alles nur, weil dieser ichbezogene Idiot an niemand anderen denkt als an sich selbst.
    Er kann das nicht verstehen. Ich lebe für diese Show, seit ich zehn Jahre alt bin. Es ist nicht nur wegen des Geldes. Es ist nicht mal wegen des Ruhms – na ja, aber wer würde nicht gerne berühmt sein? Es ist, weil ich Star Factor wirklich, wirklich liebe. Ich wollte einfach schon immer Schülerin der Star-Akademie sein. Ich wollte schon immer von Justin oder Brenda gecoacht werden  – oder von diesem neuen Juror, den sie noch nicht bekannt gegeben haben. Selbst wenn ich es nur bis zum Basis-Training schaffe, wäre das immer noch die glücklichste Zeit meines Lebens.
    Als würde das jetzt noch jemals passieren. Meine Stimmung wird immer dunkler, als wir in die Parkview fahren und Dad uns auf die Nobelkarossen aufmerksam macht. »Wisst ihr, wie ihr zwei euch nennen solltet?«, fragt er und hält vor einem riesigen Haus mit einer Reihe Bäume im Vorgarten. »Snob und Bex!«
    »Vielen Dank, Mr McCrory«, sagt Matthew, springt aus dem Auto und sprintet wie ein Getriebener dieAuffahrt hoch. Als er die Haustür erreicht, hält er einen Moment inne, bevor er sich umdreht und mir dämlich zuwinkt.
    Ich bin viel zu stolz, um zurückzuwinken, aber nicht so stolz, dass ich nicht das Fenster runterkurbele und ihm zubrülle: »Ruf mich an, wenn du es dir anders überlegst.«
    Was habe ich mir überhaupt gedacht? Leute wie ich werden nicht berühmt. Das war meine einzige Chance. Mit Matthew als Begleitung hätte ich etwas wirklich Besonderes sein können. Ich meine, ich habe eine ganz ordentliche Stimme und so – besser als ganz ordentlich. Aber man muss den Tatsachen ins Auge sehen: Ohne sein Gitarrenspiel bin ich einfach nur ein Möchtegern unter vielen.

Matthew

    Ich weiß, wie wütend sie ist, als ich reinkomme und meine Schwester Emily einen Engel auf diesem grauenhaften Pappding ausmalt, das permanent auf dem Esstisch liegt. Mum hat es im Internet erstanden, kurz bevor Dad uns verlassen hat. Sie holt die Farben immer dann raus, wenn sie es darauf anlegt, dass ich mich schuldig fühle. Kein Wunder, dass ich keine Freunde mehr mit nach Hause bringe.
    »Wo ist sie?«, frage ich, in der Hoffnung, mein Zuspätkommen nicht bis ins kleinste Detail sezieren zu müssen, zumindest nicht vor dem Abendessen.
    »Ist nach oben gegangen, um sich hinzulegen«, antwortet Emily und malt noch einen Heiligenschein und eine Sonnenbrille. »Hey Matthew, guck mal, was Dad mir mitgebracht hat.« Sie zeigt auf
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