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90 Tage auf Bewaehrung

Titel: 90 Tage auf Bewaehrung
Autoren: Kim Fisher
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eine konsequente Fortsetzung meiner Neurosen, was das Ende meiner Therapie bis ins Nirwana hinausschiebt. Ich glaube, sie kalkuliert mich schon fest für ihre Rente ein.
    Überlegen Sie sich doch bitte mal, wie viele Ehen schon zerbrochen sind an schnarchenden Männern. Meine Freundin Sabrina zum Beispiel hatte so ein Prachtexemplar, ich glaube es war Ehemann Nummer zwei. Es gab Nächte, in denen sie erst versucht hat, ihn durch Schläge und Tritte zum Schweigen zu bringen. Und dann anschließend, bewaffnet mit Kopfkissen und Zudecke, durch die Wohnung tigerte auf der Suche nach einem stillen Plätzchen. Nun war das eine Dachgeschosswohnung, sehr modern, nach allen Seiten offen, ohne Türen. Ein Alptraum. Manchmal versuchte sie es auf dem Sofa oder im Kinderzimmer, sie hatte es sogar schon mal in der Badewanne probiert. In diesen Nächten hat sie ihn gehasst. Die Ehe hielt ungefähr fünf Jahre. Sie war einfach zu müde, um sich früher scheiden zu lassen.
    Für unser Schaf Ronja klingt so ein Schnarchen eher wie die Kleine Nachtmusik, Hauptsache es liegt einer neben ihr.
    Ich bestehe darauf, dass Folgendes festgehalten wird: Auch wenn andere das Gegenteil behaupten - ich schnarche nicht, ich sabbere nicht und esse einen Apfel komplett geräuschlos! Nein, ich pupse auch nicht. Nicht, solange ich in Gesellschaft bin! Was gelegentlich allerdings, ich gebe es zu, nur schwer zu ertragen ist, es kann zu kolikartigen Schmerzen und Verkrampfungen in Darm und Gesicht führen.

    Gerade in den ersten Wochen einer neuen Liebesbeziehung ziehe ich gelegentlich den Bauch ein. Was vier Stunden später zu ebensolchen Blähungen führt. So, und wohin dann mit solchen Luftbläschen?
    Kerstin sieht es pragmatisch und benutzt in Notfällen ihre kleine, noch minderjährige, hilflose und unschuldige Tochter. »Suse, du Ferkel.« Nur Suse und Mutter kennen die Wahrheit, während der neue Mann an Mamas Seite höflich das Gesicht nicht verzieht.
    Männer und Blähungen. Ein gern diskutiertes Phänomen unter meinen Freundinnen. Hier ein paar Zitate, die ich aus Gründen der Diskretion anonym anführe:
    »Ich war diejenige, die die Schlacht eröffnet hat. Kaum hab ich das erste Mal aus Versehen vor ihm Luft abgelassen, hat er losgelegt. Enthemmt und gnadenlos. Ohne Rücksicht auf Konvention und Verluste.«
    »Ich glaube, es war Ehemann Nummer drei, der den Tag immer erstmal angeschossen hat. Noch vor’m Guten Morgen...« Igitt.
    »Ich finde es bei Männern nicht ganz so unangenehm wie bei Frauen!« Herzchen...
    »Seit dreißig Jahren tut es mein Vater. Immer und zu jeder Zeit. Peinlich. Hab mir schon längst abgewöhnt, Besuch mitzubringen.«
    »Ich möchte brechen, wenn er sich kurz mit einer Pobacke von der Couch abhebt, knattert und dann direkt die Bundesliga weiterverfolgt.«
    Ich finde es schrecklich, dass meine Freundinnen sich so schnell daran gewöhnt haben.
    Wie gesagt, ich versuche jede Art von unangenehmen Geräuschen zu vermeiden. Das geht so weit, dass ich eine Abhandlung darüber schreiben könnte, wie man mucksmäuschenstill
ein Klo benutzt. (Ronja kann schlagartig überhaupt nicht mehr, wenn sich die Küche, in der er sich gerade aufhält, direkt neben dem Klo befindet, auf das sie gerade gehen möchte.)
    Entweder Sie setzten sich schräg auf die Brille und lassen es leise die Beckenwand runterrieseln, sie legen die Schüssel vorher mit Toilettenpapier aus oder sie drehen einfach den Wasserhahn auf und pfeifen. Ihr Herzallerliebster wird denken, Sie hätten sich die Hände gewaschen. Wenn er überhaupt darüber nachdenkt.
    Geht er zur Toilette, gehen wir rücksichtsvoll an das andere Ende der Wohnung und singen laut ein Lied. Damit ihm nichts unangenehm sein muss. Wahrscheinlich ist es ihm aber völlig wurscht. Er muss mal, das ist das Einzige, was zählt.
    Ich denke, dass ich dieses Thema mit meiner Analytikerin Frau S. nicht besprechen werde. Sonst lande ich tatsächlich noch in dem großen Haus mit den schweren Türen und bunten Pillen.
    Mein Gott, so viel Geschiss, um was eigentlich?

Ich Demi, Du Ashton

    Demi tut’s, Barbra Streisand tut’s, die Taylor hat’s getan. Und ich tat es jetzt auch. Sozusagen. Nicht, dass ich besonders scharf drauf wäre, aber ich hatte in diesem Fall keine Alternative. Bei Elizabeth Taylor würde ich allerdings behaupten, sie hätte im fortgeschrittenen Alter niemals eine andere Wahl getroffen.
    Was uns Mädels verbindet ist die Liebe zu einem jüngeren Mann. Als ich meinen Liebsten näher
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