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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES
Autoren: H. W. Mommers und A. D. Krauß
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sei­ne Ta­sche. Dann, mit der Keks­do­se un­ter dem Arm, klet­ter­te er wie­der in den ho­hen Stuhl, mach­te es sich be­quem und sor­tier­te die Knöp­fe in den De­ckel.
    Den grü­nen hier­her und den gel­ben – hopp­la, da liegt er auch schon am Bo­den. Und den ro­ten zu dem blau­en, und den da – was für ei­ne Far­be hat der ei­gent­lich? Far­be? Was ist das?
    Was ist was?
    Was …
     
    »Es ist fast Zeit«, sag­te St­an­ford. »Und wir müs­sen uns wie bis­her be­reit­hal­ten. Wir grei­fen ein, wenn die Zeit ge­kom­men ist, aber auf kei­nen Fall zu früh. Eher et­was zu spät als zu früh. Wir ha­ben al­les, was wir brau­chen. Win­deln in Spe­zi­al­grö­ßen …«
    »Du lie­be Gü­te«, sag­te Riggs. »Wird es tat­säch­lich so weit kom­men?«
    »Es wä­re bes­ser«, sag­te St­an­ford. »Wenn der Zweck voll und ganz er­füllt wer­den soll, wä­re es wirk­lich bes­ser. Ges­tern ver­lief er sich. Ei­ner un­se­rer Män­ner fand ihn und führ­te ihn heim. Er hat­te wirk­lich kei­ne Ah­nung, wo er war, und er fürch­te­te sich ge­wal­tig. Er wein­te so­gar ein we­nig. Er plap­per­te über Vö­gel und Blu­men und woll­te un­be­dingt, daß der Mann da­b­lieb und mit ihm spiel­te.«
    »Und hat er es ge­tan?« Riggs lach­te lei­se.
    »Na­tür­lich. Er kam völ­lig er­le­digt heim.«
    »Wie steht es mit dem Es­sen?« frag­te Riggs. »Kann er das al­lein?«
    »Wir sor­gen da­für, daß Kek­se und ähn­li­ches Zeug auf ei­nem nied­ri­gen Re­gal lie­gen, wo er sie er­rei­chen kann. Ei­ne der Ro­bo­ter­kö­chin­nen kocht in re­gel­mä­ßi­gen Ab­stän­den et­was Kräf­ti­ge­res und stellt es so ab, daß er es fin­det. Wir müs­sen vor­sich­tig sein. All­zu­sehr dür­fen wir uns nicht ein­mi­schen. Wir dür­fen ihn nicht scheu ma­chen. Ich ha­be das Ge­fühl, daß er den Wen­de­punkt bald er­reicht hat. Wir kön­nen es uns nicht leis­ten, das Un­ter­neh­men jetzt zum Schei­tern zu brin­gen.«
    »Die An­dro­iden­frau ist fer­tig?«
    »So et­wa«, er­wi­der­te St­an­ford.
    »Und die Spiel­ka­me­ra­den?«
    »Fer­tig. Sie bo­ten we­ni­ger Schwie­rig­kei­ten.«
    »Sonst kön­nen wir nichts tun?«
    »Nichts«, sag­te St­an­ford. »Wir müs­sen ein­fach ab­war­ten. Young hat den Weg bis­her ganz durch sei­ne Wil­lens­kraft ge­schafft. Die­se Kraft ist jetzt er­schöpft. Er kann sich nicht mehr be­wußt zu­rück­zwin­gen. Er ist jetzt mehr Kind als Er­wach­se­ner. Die Be­we­gung nach rück­wärts ist auf­ge­baut. Die ein­zi­ge Fra­ge da­bei ist, ob der Schwung aus­rei­chen wird, ihn ins Ba­by-Sta­di­um zu be­för­dern.«
    »Muß er tat­säch­lich so weit zu­rück?« frag­te Riggs trau­rig. Er dach­te of­fen­bar an sei­ne ei­ge­ne Zu­kunft. »Oder neh­men Sie das nur an?«
    »Er muß zu­rück zum An­fang, sonst hat es kei­nen Sinn«, er­klär­te St­an­ford ka­te­go­risch. »Er muß noch ein­mal völ­lig von vorn an­fan­gen.«
    »Und wenn er ir­gend­wo ste­cken­bleibt? Ein hal­b­es Kind, ein hal­ber Mann. Was ist dann?«
    »Dar­über möch­te ich lie­ber nicht nach­den­ken«, sag­te St­an­ford.
     
    Er hat­te sei­nen Lieb­lings-Ted­dy­bä­ren ver­lo­ren und war in die Däm­me­rung hin­aus­ge­gan­gen, um ihn zu su­chen. Der Abend war er­füllt von nicht greif­ba­ren Glüh­würm­chen. Die Welt be­rei­te­te sich zum Schlaf vor und war sehr still. Im Gras hing Tau, und er spür­te, wie die küh­le Näs­se durch sei­ne Schu­he drang, als er von den Bü­schen zur He­cke und von der He­cke zu den Blu­men­bee­ten ging.
    Ei­ne Fle­der­maus flog mit ner­vö­sen Flü­gel­schlä­gen nied­rig durch den Gar­ten, und als er den dunklen Fleck plötz­lich in der Däm­me­rung auf­tau­chen sah, duck­te er sich er­schreckt. Erst jetzt kam ihm der Ge­dan­ke, was hier drau­ßen al­les lau­ern konn­te. Er be­gann ängst­lich zu schluch­zen. Der große Gar­ten war plötz­lich ein un­be­kann­ter Ort, in dem be­droh­li­che Schat­ten wuch­sen.
    Er kau­er­te im­mer noch dicht am Bo­den und ver­such­te die selt­sa­me Angst zu be­kämp­fen. Hin­ter je­dem Busch und in je­der dunklen Ecke knurr­te et­was. Doch selbst wäh­rend die Angst von ihm Be­sitz er­griff, wuß­te er tief im In­nern, daß er kei­ne Angst zu ha­ben
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