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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES
Autoren: H. W. Mommers und A. D. Krauß
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wa­ren weg.
    »Es tut mir leid, wenn ich Sie ge­stört ha­be, Ahn­herr«, sag­te der Mann. »Ich soll­te um die­se Zeit zu Ih­nen kom­men, aber wenn ich ge­wußt hät­te …«
    Young sah ihn vor­wurfs­voll an und ant­wor­te­te nicht.
    »Ich bin ein Ver­wand­ter«, er­klär­te ihm der Mann.
    »Ich zweifle nicht dar­an«, er­wi­der­te An­drew Young. »Die Ga­la­xis ist voll von mei­nen Nach­kom­men.«
    Der Mann war sehr be­schei­den. »Na­tür­lich, wir müs­sen Ih­nen manch­mal zur Last fal­len. Aber wir sind stolz auf Sie, Sir. Ich möch­te fast sa­gen, daß wir Sie ver­eh­ren. Kei­ne an­de­re Fa­mi­lie …«
    »Ich weiß«, un­ter­brach ihn An­drew Young. »Kei­ne an­de­re Fa­mi­lie hat ein sol­ches Mu­se­ums­stück, wie ich es bin.«
    »Einen so wei­sen Ver­wand­ten«, sag­te der Mann.
    An­drew Young schnauf­te. »Las­sen Sie den Un­sinn. Sa­gen Sie, was Sie zu sa­gen ha­ben, da­mit ich es hin­ter mich brin­ge.«
     
    Der Tech­ni­ker war ver­le­gen und be­un­ru­higt und ganz deut­lich ver­wun­dert. Aber er blieb re­spekt­voll, denn man war ei­nem Ahn­herrn ge­gen­über re­spekt­voll, ganz gleich, wie er hieß. Heut­zu­ta­ge gab es nur noch ganz we­ni­ge, die in ei­ner sterb­li­chen Welt ge­bo­ren wa­ren.
    Nicht daß An­drew Young alt aus­ge­se­hen hät­te. Er war, wie al­le Er­wach­se­nen, ein gut­ge­wach­se­ner Mann in den Zwan­zi­gern.
    Der Tech­ni­ker wand sich vor Un­si­cher­heit.
    »Aber Sir – die­ser …«
    »Ted­dy­bär«, sag­te An­drew Young.
    »Ei­ne aus­ge­stor­be­ne Tier­gat­tung der Er­de?«
    »Ein Spiel­zeug«, er­klär­te ihm An­drew Young. »Ein sehr al­tes Spiel­zeug. Vor fünf­tau­send Jah­ren hat­ten al­le Kin­der einen. Sie nah­men ihn mit ins Bett.«
     
    Der Tech­ni­ker schau­der­te. »Ei­ne ent­setz­li­che An­ge­wohn­heit. Pri­mi­tiv.«
    »Das kommt dar­auf an, wie man die Sa­che be­trach­tet«, sag­te An­drew Young. »Ich ha­be oft mit ei­nem Ted­dy­bä­ren ge­schla­fen. Ich kann Ih­nen per­sön­lich ver­si­chern, daß er ei­ne gan­ze Welt voll Trost be­deu­tet.«
    Der Tech­ni­ker sah ein, daß es kei­nen Sinn hat­te, mit dem Mann zu strei­ten. Er konn­te das Ding ja kon­stru­ie­ren, da­mit er sei­ne Ru­he hat­te.
    »Ich kann Ih­nen ein aus­ge­zeich­ne­tes Mo­dell her­stel­len«, sag­te er und ver­such­te, et­was Be­geis­te­rung in sei­ne Stim­me zu le­gen. »Ich wer­de ihm einen Sprech­me­cha­nis­mus ein­bau­en, so daß er auf be­stimm­te Fra­gen ein­fa­che Ant­wor­ten ge­ben kann. Und na­tür­lich wer­de ich ihn so kon­stru­ie­ren, daß er ge­hen kann, ent­we­der auf zwei oder auf vier Bei­nen …«
    »Nein«, sag­te An­drew Young.
    Der Tech­ni­ker sah über­rascht und ge­kränkt aus. »Nein?«
    »Nein«, wie­der­hol­te An­drew Young. »Er soll ganz oh­ne tech­ni­sche Raf­fi­nes­sen sein. Kei­ne mensch­li­che Ko­pie. Kein Wun­der, daß die Kin­der von heu­te kei­ne Phan­ta­sie mehr ha­ben. Das mo­der­ne Spiel­zeug un­ter­hält sie mit so vie­len Tricks, die ei­ne Ent­fal­tung der Phan­ta­sie un­mög­lich ma­chen. Die ko­mi­schen Ein­fäl­le, die die­se neu­en Spiel­sa­chen ha­ben, könn­ten Kin­der gar nicht ver­wirk­li­chen. Ein­ge­bau­ter Sprech­me­cha­nis­mus und die­ser gan­ze tech­ni­sche Kram …«
    »Sie wol­len ein­fach einen aus­ge­stopf­ten Stoff«, sag­te der Tech­ni­ker ent­täuscht. »Mit ge­len­ki­gen Ar­men und Bei­nen.«
    »Ge­nau«, er­klär­te Young.
    »Und es soll ganz be­stimmt Stoff sein? Mit Kunst­stoff könn­te ich ihn viel schö­ner mo­del­lie­ren.«
    »Stoff«, sag­te Young fest. »Und er muß haa­rig sein.«
    »Haa­rig, Sir?«
    »Na­tür­lich. Sie wis­sen schon – rauh und krat­zig. Da­mit man das Ge­sicht da­ge­gen rei­ben kann.«
    »Aber wer wür­de denn das Ge­sicht da­ge­gen rei­ben wol­len?«
    »Ich«, sag­te An­drew Young. »Ich ha­be es tat­säch­lich vor.«
    »Wie Sie wol­len, Sir«, sag­te der Tech­ni­ker. Er war ge­schla­gen.
    »Wenn Sie ihn fer­tig ha­ben«, er­klär­te Young, »ha­be ich noch ein paar Auf­trä­ge für Sie.«
    »Ja?« Der Tech­ni­ker sah ängst­lich um sich, als su­che er nach ei­ner Flucht­mög­lich­keit.
    »Einen ho­hen Stuhl«, sag­te Young. »Und ein
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