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8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge

Titel: 8 Science Fiction Stories, Eine Anthologie der Berühmten, 3te Folge
Autoren: Hrsg Arnulf D Helmuth W & Krauß Mommers
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Mela, Rick, Feria und drei Fremde. Das allein hatte noch nichts zu sagen. Der Dünne mit dem schulmeisterhaften Aussehen war wohl der Programmingenieur. Der fleischige, robuste Mann in dem dunklen Geschäftsanzug wirkte hinter der Bühne fehl am Platz. Und dann war da noch ein stämmiger kleiner Mann ohne Krawatte, der eine Zigarre im Mund bewegte und mehr am Geschehen hinter der Bühne interessiert zu sein schien als an der Diskussion. Der Geschäftsmann stellte ihm dauernd Fragen, auf die er kurze Antworten gab, während er die Bühnenarbeiter bei ihren Hantierungen beobachtete.
    Einmal nahm er die Zigarre aus dem Mund und blickte zufällig in Thorniers Richtung. Thornier erstarrte. Es überlief ihn kalt. Der untersetzte kleine Mann war der Lagerverwalter vom Smithfield-Depot.
    Der ihm das zusätzliche Band und die Spleißpackungen gegeben hatte. Der wissen mußte, wo der Schaden zu suchen war. Der wahrscheinlich schon alles gesagt hatte, was zu sagen war.
    Ich muß weg, dachte Thornier in einem Anflug verzweifelter Panik.
    Der fleischige Kerl war entweder von der Polizei oder ein Privatdetektiv, einer von mehreren, die für Smithfield arbeiteten … Ich muß verschwinden, mich verstecken –
    »Nicht durch die Tür, Mann, das ist die Bühne! Was – ach, Thorny! Es ist noch nicht soweit.«
    »Ach ja, entschuldige.« Er wandte sich ab.
    Das Lichtsignal leuchtete auf, der Summer ertönte.
    »Jetzt ist es soweit«, rief ihm der Bühnenarbeiter nach. »He, Thorny! Der Summer. Komm zurück! Wenn der Vorhang hochgeht, mußt du auf der Bühne sein!«
    Er blieb stehen, kehrte um. Er ging auf die Bühne und nahm seinen Platz ein. Mela war schon da und starrte ihm seltsam entgegen.
    »Du hast es doch nicht getan, Thorny, nicht wahr?« flüsterte sie ihm zu.
    Er blickte sie schweigend und mit verkniffenen Lippen an und nickte.
    Sie sah ihn verdutzt und erstaunt an. Sie betrachtete ihn, als sei er keine Person, sondern ein merkwürdiges Studienobjekt.
    »Ich glaube, ich war verrückt«, sagte er lahm.
    »Das glaube ich auch.«
    »Nun, es hat ja nicht allzuviel Unheil angerichtet«, meinte er hoffnungsvoll. »Die falschen Leute sahen den dritten Akt, Thorny. Sie sind gegangen.«
    »Die falschen Leute?«
    »Ein Kritiker und zwei andere Zeitungsleute.«
    »Oh.«
    Er stand benommen da. Sie wandte ihren Blick von ihm ab und wartete auf den Vorhang. Ihr Gesicht zeigte nichts als Verwunderung und Traurigkeit. Dies war nicht ihre Schau; sie war damit nur durch eine Puppe verbunden, die ihr einen Tantiemenscheck einbringen würde und für die sie jetzt zeitweilig einsprang. Die Traurigkeit galt ihm. Verachtung hätte er eher verstehen können.
     
    Der Vorhang hob sich. Hinter den Rampenlichtern ein Meer blasser, verschwommener Gesichter. Und er war Andrejew, Polizeichef des Zaren, loyaler Diener eines zum Untergang verurteilten Regimes. Diesmal fiel es ihm leicht, mit der Person des russischen Polizisten zu verschmelzen und ein wenig im letzten Jahrhundert zu leben, denn hier fühlte er sich wohler als in der Haut Ryan Thorniers. In einer Haut, die man ihm bald abziehen würde, wenn er die Blicke richtig beurteilte, die er aus den Kulissen auffing. Es wäre angenehm, auch nach der Vorstellung Andrejew zu bleiben, dachte er flüchtig. Aber das war ein sicherer Weg, Napoleon Bonaparte zum Stubenkameraden zu bekommen. Die Zeitungsleute waren vorzeitig gegangen. Morgen würde man das Stück vom Spielplan absetzen, es sei denn, die Times brächte in ihrem Kulturteil eine schwärmerische Lobeshymne. Was höchst unwahrscheinlich war. Den ersten Akt würde man ihm nicht vergeben.
    »Warum hast du das getan, Thorny?« flüsterte Ricks Stimme in sein Ohr.
    Thornier blickte auf und sah Ricks Gesicht hinter der Scheibe des Kontrollraums. Er breitete seine Hände aus und zuckte die Achseln, als wollte er sagen: Wie soll ich dir das erklären, ich weiß es ja selbst nicht.
    Eine Art Gleichgültigkeit überkam ihn. Der Traum war zusammengebrochen, und er mußte die Trümmer um sich her fallen lassen, bis sich eine Gelegenheit ergab, aus dem Schutthaufen herauszuklettern.
     
    Die ersten beiden Szenen waren gut. Nicht brillant, aber gut genug, daß die Zuschauer ihren Kaugummi vergaßen und fasziniert zur Bühne starrten.
    In der dritten Szene belagerten die revolutionären Volksmassen das Polizeigebäude, während er auf Nachricht von Marka und auf eine Beantwortung seines Waffenstillstandsangebotes durch die Bolschewisten wartete. Die Antwort
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