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760 Minuten Angst

760 Minuten Angst

Titel: 760 Minuten Angst
Autoren: Michael Schmid
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dritte Prüfung«, antwortete Jake für den Spielleiter.
    »Richtig. Und nun setz dich, Richard. Ich möchte, dass du bei klarem Verstand bist, wenn ich die Prüfung erkläre.«
    »Pisser«, gab Rick dem Spielleiter mit auf den Weg, ehe er sich geschlagen gab und zurück aufs Sofa setzte.
    Ganz wie es Constantin wünschte.
    »Nun gut, dann lasst uns zum Ende kommen.«
    Constantin war wieder ganz er selbst. Er lehnte sich gelassen im Stuhl zurück und gab monoton seine Anweisungen durch.
    »Die dritte Prüfung ist eigentlich ganz einfach. Unter jedem Sofa befindet sich eine Schusswaffe. Keine Sorge, sie sind erst entsichert, wenn ihr den Abzug betätigt, weshalb ihr ohne Sorge unter die Sitzkissen greifen könnt.
    Aber bevor ihr das tut, möchte ich euch den Rest der Aufgabe mitteilen. Wie gesagt, gibt es für jeden von euch eine vollgeladene Schusswaffe. Die Prüfung ist bestanden und abgeschlossen, wenn nur noch einer von euch am Leben ist. Dieser erhält am Ende die Freiheit und natürlich als Belohnung sein Liebstes zurück.«
    »Das kann doch nicht dein ernst sein?!«, brüllte Rick unglaubwürdig. »Ich hab nicht diesen ganzen Scheiß mitgemacht, um am Ende zwei Menschen umzunieten! Was ist das bitte für eine Prüfung?!«
    »Die letzte, Richard. Ganz einfach. Schließlich kann es immer nur einen Gewinner geben. So sind Spielregeln nun mal. Am Ende winkt die Belohnung und die Verlierer bekommen nichts. Nun, in diesem Fall den Tod, aber das zählt wohl nicht.«
    »Unfassbar«, sagte Jake und hielt sich die Hand vor den Mund. Fast hätte er sich übergeben. »Ich kann nicht fassen, was du da von uns verlangst.«
    »Ich habe alles gesagt. Wenn nur noch einer von euch am Leben ist, löse ich die Verriegelung der Tür. Dann kann diese Person machen, was immer sie will.
    Ach, und noch etwas. Da ich kein Unmensch bin, werde ich keinen der Preise mehr töten, solange ihr euch an die Spielregeln haltet. Ich gebe euch maximal eine halbe Stunde. Dann werde ich entweder den Überlebenden freilassen oder eure Liebsten töten.
    Viel Spaß.«
    Und mit diesen Worten verabschiedete sich Constantin endgültig. Der Fernseher schaltete sich ab und ließ die drei verbliebenen Spieler mit ihrer letzten Prüfung allein.
    Das Finale hatte seinen Anfang gefunden.

    Mehr als eine Minute herrschte absolutes Schweigen und niemand rührte sich. Erst als Rick unter das Sofakissen griff, ging alles sehr schnell.
    Er kramte wie wild nach der Waffe und nur Bruchteile später taten es ihm Stella und Jake gleich. Obwohl Rick zuerst im Besitz einer Waffe war, half ihm dies wenig, weil ihm nicht einmal die Zeit zum Zielen blieb, ehe auch seine Mitstreiter bewaffnet waren.
    Mit gezogenen Waffen und aufgerichteten Körpern starten sich die Spieler abwechselnd in die verwirrten, verängstigten und unwissenden Gesichter. Niemand wusste so recht, was er tun sollte. Wie so oft machte Rick den Anfang.
    »Ich lasse mich bestimmt nicht von euch abknallen.«
    »Und wer sagt, dass ich das vorhabe?«, erwiderte Jake mit zittriger Stimme.
    »Ich … ich will nicht sterben …«, stammelte Stella vor sich hin.
    Von allen Anwesenden war sie die Labilste und damit das perfekte Opfer. Das wusste nicht nur sie, sondern auch die beiden Männer im Raum. Dennoch würde sich Stella nicht kampflos ergeben. Dafür war sie eine zu starke Frau.
    »Niemand will sterben«, versuchte Jake die Situation zu stabilisieren. »Wir sollten jetzt alle ruhig bleiben.«
    »Ruhig bleiben?!«, schrie Rick lauter, als er wollte.
    Sein Adrenalinpegel war vermutlich höher als angenommen. Er konnte sich selbst nicht mehr zusammenreißen. Was seine zittrige Hand bewies.
    »Wir haben alle ne Knarre in der Hand und du kommst mir mit so einem bescheuerten Satz? Hast du sie noch alle?«
    »Und warum haben wir alle eine Waffe in der Hand?«, stellte Jake in den Raum und sprach weiter, ohne eine Antwort abzuwarten. »Constantin will doch nur, dass wir uns jetzt so schnell wie möglich an die Gurgel gehen. Aber wollen wir das auch?«
    »Haben wir denn eine Wahl?«, fragte Stella unbeholfen.
    Man merkte ihr an, dass sie mit der Situation nicht zurechtkam. Nicht umsonst umklammerte sie schmerzhaft ihre Schusswaffe mit beiden Händen, die zitterten, als wäre sie auf Drogenentzug.
    Wer wusste schon, welche Medikamente Constantin ihr verabreicht hatte und wie ihr Körper nun in Kombination mit Adrenalin darauf reagieren würde. Jake erkannte die Gefahr als Erster.
    »Stella, geht es dir gut? Ich weiß,
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