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50 - Schatten über Kregen

50 - Schatten über Kregen

Titel: 50 - Schatten über Kregen
Autoren: Alan Burt Akers
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Stange, die diese wertvolle Ladung bei wilden Flugmanövern sicherte, flog schneller zur Seite, als ein Leem zuschlägt. Ich nahm die Tasche und einen Krug und hielt sie hoch über den Kopf.
    »Ein Schatz!« brüllte ich über die windumtoste Lücke.
    Endlich hatten wir etwas Vernünftiges zu essen.
    Delia zeigte nach oben. »Shanks!«
    Ja, da waren sie, vier an der Zahl, in gerader Formation. Unsere Voller tauchten sofort in die Tiefe, dem Boden und möglicher Deckung entgegen.
    Ich folgte Delia unter den Schutz einiger überhängender Bäume und zog die Hebel zurück. Schweigend starrten wir in die Höhe, und der San behielt seine bemerkenswerte grüne Gesichtsfarbe bei.
    Plötzlich kippten die Voller zur Seite und rasten in die Tiefe.
    Ein schneller Blick über die Baumwipfel des kleinen Tals, an dessen Hängen wir uns verbargen, enthüllte ein kleines, sich mit großer Geschwindigkeit näherndes Flugboot. Es flog genau in unsere Richtung, in dem offensichtlichen Bemühen, genau wie wir Deckung zu finden. Der Voller hatte keine Chance.
    Ein halbes Dutzend von Katapulten abgefeuerte Geschosse und einige geschleuderte Felsbrocken bewirkten, daß der Flieger auf die Seite kippte. Teile des Rumpfs flogen durch die Luft. Er krachte in die Bäume und verschwand aus der Sicht.
    »Nun gut.« Delia gab zu bedenken, daß – obwohl ihr die abgestürzten Passagiere leid taten – es sich ja um Shanks handelte, womit eigentlich kein Schaden angerichtet worden sei. »Wenn die Bäume ihren Sturz aufgefangen haben, könnten sie sogar überlebt haben.«
    »Aye. Aber mit Mühe und Not.«
    Die Nacht nahm schnell ihren Lauf, während die Monde über den Himmel eilten. Wir warteten lange Zeit, bevor wir weiterflogen. Die Shanks, die wir gesehen hatten, waren vermutlich schon lange fort, doch andere Patrouillen wären unterwegs. Zweifellos hingen noch immer ein paar der schrecklichen Neeshargs irgendwo in der Gegend herum.
    Als wir endlich wieder aufstiegen und schnell und lautlos zur Höhle flogen, sah ich mich ständig in alle Richtungen um. Es waren keine Schiffe der Fischgesichter zu entdecken, und so gingen wir tiefer und flogen vorsichtig in den Höhleneingang.
    Darham erhob sich aus dem Schutz eines Felsen, das Schwert in der Hand.
    »Eines Tages wirst du dich auf diese Weise noch umbringen.«
    »Wo ...« setzte Clandi an und verstummte dann auf die für ihn typische Weise.
    »Du würdest es nicht glauben, wenn ich es erzählte.« Delia war entschieden kurz angebunden. »Nath der Hammer hat Proviant gefunden. Laßt uns essen und trinken.«
    Es gab Shankbrot, Käse und natürlich Fisch. Außerdem waren Zwiebel da. Darham wagte eine Bestimmung und meinte, das Ale stamme aus Dorinth. »Etwas hopfig, aber willkommen, Fanshos. Sehr willkommen.«
    Die Tatsache, daß Hopfen zu schmecken war, bedeutete, daß es sich um Bier und nicht um Ale handelte, aber soweit es Darham betraf, war das eine unbedeutende Kleinigkeit. Er trank in großen Schlucken.
    Der junge Clandi hatte große Schwierigkeiten, Delia nicht ständig anzustarren. Natürlich hatte sich der Junge hoffnungslos in sie verliebt – zusammen mit ungezählten Millionen anderer Männer. Doch ich fragte mich die ganze Zeit, ob er sich an die viele Perioden zurückliegende Begegnung mit der großen Herrscherin von Vallia erinnerte, die beim Besuch seiner Großmutter Rosala zustande gekommen war.
    Sollte er am Ende doch zu dem Schluß kommen, daß die Dame Alyss niemand anders als Delia war, hatte ich wie bereits erwähnt keinen Zweifel, daß er den Mund hielt und sich nichts anmerken ließ.
    Die tiefe Dunkelheit vor dem Höhleneingang verkündete das Kommen des neuen Tags. Meine Kameraden waren zu dem Schluß gekommen, daß wir zur Westküste und von dort aus zurück nach Paz fliegen sollten – wobei es keine Rolle spielte, auf welchem Kontinent oder Insel wir schließlich ankämen. Das sollte in der Nacht geschehen, und von dieser Nacht war nun nicht mehr genug übrig.
    Diese allgemeine Übereinstimmung paßte gar nicht in meine Pläne.
    »Laß uns mal nach draußen gehen«, sagte ich zu Deka. Sie wußte sofort, daß ich ihr etwas zu sagen hatte und ihre Meinung dazu hören wollte. Wir standen nebeneinander und unterhielten uns leise in der Dunkelheit, während um uns herum die Nacht flüsterte, um dann angesichts der herannahenden Morgendämmerung zu verstummen. »Wenn das zu bewerkstelligen ist, sollte es getan werden«, sagte sie auf ihre beherrschte, praktische Weise, als
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